Arne Dahl als Höhepunkt des Fränkischen Krimifestivals

22.9.2014, 17:00 Uhr
Arne Dahl als Höhepunkt des Fränkischen Krimifestivals

© Zöllich

Mit ihren Teilnehmern begibt sich Nachtwächterin Dr. Ute Jäger auf eine Spurensuche zu Original-Schauplätzen in der Weißenburger Altstadt. Dazu spielt das Ensemble der Weißenburger Bühne Schlüsselszenen rund um das Mordkomplott und dessen Hauptperson: Die „Witwe Baals“.

„Extrablatt! Extrablatt! Georg Baals tot im Stadtwald gefunden!“ Mit dieser schockierenden Nachricht läuft der Zeitungsjunge über den Weißenburger Marktplatz. Ein Mord in der beschaulichen Kleinstadt? „Das war ein herausragendes Ereignis“, berichtet Historikerin Dr. Ute Jäger. Etwa 7000 Einwohner zählte Weißenburg im Jahr 1868 – und unter ihnen war ein Mörder.

Nichts an der Geschichte rund um die „Witwe Baals“ ist Fiktion. Die Zeitung, die der Schauspieler der Weißenburger Bühne zu Beginn der Führung verteilt, ist tatsächlich eine Kopie der originalen Wochenblätter der Stadt Weißenburg. Neben den amtlichen Bekanntmachungen fanden sich darin auch aktuelle Nachrichten, das Weißenburger Tagblatt wurde erst 23 Jahre später gegründet.

Arne Dahl als Höhepunkt des Fränkischen Krimifestivals

© Zöllich

Stadtarchivar Reiner Kammerl war beim Durchforsten der Blätter auf die Geschichte gestoßen und hatte sie anlässlich des Krimi-Festivals an Dr. Jäger weitergeleitet. Gemeinsam mit Cornelia Röhl hat sie dann aus den umfangreichenInformationen die Stadtführung und die Spielszenen für die Weißenburger Bühne erarbeitet.

An fünf Stationen in der südlichen Weißenburger Altstadt deckt die His­torikerin gemeinsam mit den Teilnehmern das Mordkomplott auf und liefert interessante Hintergrundinformationen zur Geschichte der Stadt um 1870. Es ist eine Zeit des Umbruchs, die Eisenbahn bindet Weißenburg an das Schienennetz an.

Das Haus am Rosenbühl, in dem das Ehepaar Baals 1868 wohnte, steht auch heute noch. Es ist ein ärmliches Haus, und das Viertel rund um Rosenbühl und Saumarkt war damals nicht gerade die beste Gegend Weißenburgs. Und die Baals waren arm: Als Ofenbauer, seinerzeit „Hafner“ genannt, verdiente Georg Baals nicht die Welt. Warum ihm dennoch gleich mehrere Personen nach dem Leben trachteten, und wer am Ende den armen Georg Baals auf dem Gewissen hat, erfahren die Teilnehmer am Ende der Führung.

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