Asientrip: Kapitän Stefan Schmoll hob mit den „Falken“ nach China ab

26.8.2017, 07:00 Uhr
Asientrip: Kapitän Stefan Schmoll hob mit den „Falken“ nach China ab

© Falcon

„Sportlich lief es zwar nicht so toll, weil wir schon nach der Vorrunde ausgeschieden sind. Insgesamt war es aber eine sehr interessante Erfahrung“, lautet Schmolls Bilanz nach der Rückkehr von dem einwöchigen Asientrip. Die Nürnberg Falcons waren in Shanghai als „Team Germany“ und als eine von 24 Mannschaften aus aller Herren Länder am Start. Gegen die Vertretung aus Südkorea gewannen die Franken, gegen ein amerikanisches Team mussten sie sich nach einem engen Match in der Verlängerung geschlagen geben und verpassten dadurch den Gruppensieg, der den Einzug ins Viertelfinale bedeutete hätte.

„Sehr hohes Niveau“

Für Schmoll und Co. war das natürlich schade. Der Kapitän und Abteilungsleiter der VfL-Baskets Treuchtlingen, den Falcons-Trainer Ralph Junge ebenso wie den Herzogenau­racher Daniel Krause als Gastspieler dabeihatte, hätte bei dem Turnier mit dem Namen „Jump10“ gerne noch weitergespielt. „Das hatte schon ein sehr hohes Niveau, alles war sehr schnell und athletisch.“ An Deutschland gemessen würde der 1,98-Meter-Mann das Ganze auf dem Level der Zweiten Bundesliga Pro A ansiedeln – genau dort spielen bekanntlich die „Falken“ des Nürnberger BC.

Asientrip: Kapitän Stefan Schmoll hob mit den „Falken“ nach China ab

© Falcon

Deren Coach hat einen guten Draht nach Treuchtlingen. Schon vor zwei Jahren nahm Junge VfL-Basketballer Tim Eisenberger mit auf China-Tour. Stefan Schmoll hatte damals auch das Angebot, musste aber absagen, weil er keinen Urlaub bekam. Diesmal klapp­te es nun jedoch bei dem Polizeibeamten – Schmoll ist als Ausbilder bei der Bereitschaftspolizei in Eichstätt tätig. Dagegen musste Eisenberger aus zeitlichen Gründen absagen.

Nachdem das Turnier vorzeitig beendet war, nutzte die Falcons-Delegation die Zeit für Besichtigungen. Stefan Schmoll, der schon mehrfach in Asien war, konnte dabei von Land, Küche und Leuten her nicht mehr viel überraschen, wohl aber von der Stadt her: So eine gigantische Industrie-Metropole wie Shanghai hat er bislang noch nicht gesehen. Rund 23 Millionen Menschen leben dort (alle Stadtbezirke eingerechnet). Es gibt eine Unmenge an Wolkenkratzern und Mega-Wohnblocks. „Ich habe mir immer vorgestellt, dass in einem solchen Block genauso viele Menschen leben wie in ganz Emetzheim“, sagt Stefan Schmoll mit einem Schmunzeln.

Durch das frühe Turnier-Aus gab es zwar Zeit fürs Sightseeing, der sportliche Wert für das Team Germany war hingegen überschaubar. Insofern hat der Schambacher weitaus mehr von der vorangegangenen Trainingswoche bei dem Zweitligisten profitiert. „Das hat mich wirklich weitergebracht“, stellte der 27-Jährige fest. Für Treuchtlingen hat er in der vergangenen Saison in der 1. Regionalliga Südost einen Schnitt von 19,9 Punkten pro Spiel erzielt und zählt auch von den weiteren Statistik-Werten wie etwa den Rebounds zu den Top-Ten-Spielern der Liga.

NBA-Star und satte Siegprämie

Die China-Reise der Falcons wurde komplett vom Turnierveranstalter und von Sponsoren finanziert. In welchen Dimensionen sich „Jump10“ bewegt, zeigt auch die stolze Siegprämie von 100 000 Dollar, die sich ein weiteres amerikanisches Team schnappte. Zur Eröffnung und zum ersten Sprungball ließen die Gastgeber einen Star aus der NBA (National Basketball Asso­ciation) aus Amerika einfliegen: Giannis Antetokounmpo von den Milwaukee Bucks. Die Zuschauerzahlen hielten sich zwar in Grenzen (etwa 300 bis 600, schätzt Schmoll), doch dafür gab es auf dem Sportgelände Videoübertragungen und sehr gut geklickte Livestreams im Internet.

Die Teilnehmer kamen aus Australien, Spanien, Brasilien, Japan, Griechenland, der Dominikanischen Republik und etlichen Ländern mehr und waren im Normalfall Vereinsmannschaften. So auch die Nürnberg Falcons, deren Kader für die Ende September beginnende Saison noch nicht komplett war und somit durch Schmoll und Krause ergänzt wurde. „Für uns ist es eine gute Gelegenheit, früh in der Saisonvorbereitung Spielpraxis zu sammeln“, erklärte Ralph Junge zu der Asienreise. Dass Spieler aus den „Partnerclubs“ an solchen Highlights partizipieren können, gehört für ihn genauso zur Zusammenarbeit wie Testspiele: Am Samstag, 9. September, werden die Nürnberger in Treuchtlingen zu Gast sein, um gegen den VfL zu spielen. Beginn ist um 19.00 Uhr in der Turnhalle der Senefelder-Schule. An dem Tag werden auch die Saison-Dauerkarten 2017/2018 für die VfL-Baskets verkauft und ausgegeben.

Stefan Schmoll wird dann wieder für seine Treuchtlinger am Ball sein. Gerüchten, er würde nach Nürnberg wechseln, erteilt er eine klare Absage: „Ich bin mit Ralph Junge gut ausgekommen und auch die Jungs in der Mannschaft waren gut drauf. Ich schätze aber auch sehr, was wir daheim in Treuchtlingen aufgebaut haben.“ Hier hält der Basketballboom unvermindert an, die VfL-Korbjäger haben sich zu einer Spitzenmannschaft in der 1. Regionalliga entwi­ckelt (Platz drei und Sieg im Bayernpokal). Und auch privat läuft es beim Kapitän: Im Sommer hat er seine Freundin Anja geheiratet (vorerst standesamtlich), der Hausbau in Schambach soll bis Weihnachten so weit abgeschlossen sein, dass das jun­ge Paar einziehen kann. Bei der neuen Halle in Treuchtlingen wird es dagegen wohl noch ein wenig länger dauern . . .

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