Asylbewerberunterkunft Mackenmühle vergrößert

18.2.2015, 10:42 Uhr
Asylbewerberunterkunft Mackenmühle vergrößert

© Zöllich

Vergangene Woche hatte Bayerns Sozialministerin Emilia Müller (CSU) den sogenannten Winter-Nothilfeplan in Teilen in Kraft gesetzt. In zahlreichen Landkreisen des Freistaats wurden Notunterkünfte eingerichtet – unter anderem in Turn- und Mehrzweckhallen. In Weißenburg-Gunzenhausen scheint das aktuell nicht zu drohen. Mit der Ausweitung der Kapazität der Mackenmühle von 200 auf 300 Plätze geht man im Landratsamt davon aus, die erste Stufe des WinterNothilfeplans erfüllt zu haben. „Wir hoffen nicht, dass wirklich so viele kommen“, sagte Sebastian Münch vom Landratsamt. „Mit steigender Belegung könnte es auch zu mehr Problemen kommen.“

Die zweite Stufe des Nothilfeplans sähe die Einrichtung von Containerdörfern vor. Ob es dazu im Laufe des Jahres im Landkreis noch kommen kann, ließe sich seriös aktuell nicht einschätzen, so Münch. „Ich denke aber, dass wir davon noch sehr weit entfernt sind.“ Trotzdem sei man weiter offen für Angebote für potenzielle weitere Unterkünfte. „Es wäre verfehlt, in der jetzigen Situation etwas Gutes nicht zu nehmen“, stellte der Beauftragte fest. Der Druck, neue Flüchtlinge unterzubringen, könne schnell wieder wachsen und die Landratsämter seien gehalten, neue Unterkunft zu suchen.

Infrage kämen aber nur Räumlichkeiten mit einer gewissen Infrastruktur. „Es sollte ein Hausarzt vor Ort sein und Einkaufsmöglichkeiten geben“, so Münch. Zum Verteilungsschlüssel in Mittelfranken habe es schon länger keine offiziellen Zahlen mehr gegeben. „Da auch die Mackenmühle angerechnet ist, gehen wir aber mittlerweile davon aus, dass wir im Landkreis im Plus sind“, sagte Münch.
Zuletzt war ein Mehrfamilienhaus Am Richterfeld in Weißenburg von der Regierung von Mittelfranken angemietet worden. Nach den erforderlichen Umbauarbeiten könnten in einigen Monaten dort bis zu 80 Asylbewerber untergebracht werden. Im Gespräch ist auch das ehemalige Ge-
bäude von Elfis Bademoden in der Nürnberger Straße, wo bis zu 200 Menschen untergebracht werden könnten. Hier gebe es vonseiten des Landratsamts aber nichts Neues. Die Behörde werde allerdings erst informiert, wenn alles in trockenen Tüchern sei.

Geflohene Flüchtlinge

Belegt ist inzwischen die Unterkunft für unbegleitete Jugendliche auf der Wülzburg. Laut Klaus Küster vom Jugendamt sind dort aktuell acht Jugendliche ohne Eltern untergebracht. Die Einrichtung hat 18 Plätze. In den nächsten Tagen sollen weitere jugendliche Flüchtlinge folgen. Die ersten beiden haben die Einrichtung bereits wieder verlassen. „Denen hat es da oben nicht gefallen und sie sind unter fadenscheinigen Gründen zurück nach München“, sagte Küster im Gespräch mit unserer Zeitung. Da das Landratsamt noch nicht als Vormund der Jugendlichen bestellt sei, habe man keine Handhabe.

Die jungen Flüchtlinge werden von den Rummelsbergern betreut. Es ist angedacht, einen Busshuttle in die Stadt zu organisieren. Küster: „Wir sind da noch am Anfang, das muss sich erst noch einspielen.“ Die Regierung von Mittelfranken hat dem Landkreis für dieses Jahr die Unterbringung von insgesamt 42 unbegleiteten Jugendlichen verordnet. „Wenn die wirklich alle kommen sollten, wissen wir im Moment noch nicht, wo wir die unterbringen sollten.“ Neben der Wülzburg bräuchte es mindestens eine weitere Unterkunft.
 

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