Ausstiegszenario für das "Fränkische Meer" in Pleinfeld

1.12.2016, 16:00 Uhr
Ausstiegszenario für das

© Markus Steiner

In der Begründung für den Antrag führt SPD-Gemeinderat Bernhard Endres für seine Fraktion an, dass „starke Zweifel daran bestehen, dass der Wohnpark am Fränkischen Meer unter dem aktuellen Betreiber noch erfolgreich zu Ende gebracht“ werde. Zweifel bestünden weiterhin, dass die vereinbarten Fristen eingehalten werden. Zudem stellt die SPD-Fraktion infrage, dass bei einem Verkauf ein neuer Investor das bisherige Konzept „eins zu eins“ übernehmen werde.

Den mehrfach geäußerten Versprechungen des Investors wollen die
Sozialdemokraten offenbar nicht länger glauben. Noch immer steht auf der künstlichen Fassade aus Folie die Aufschrift „Bezugsfertig September 2016“. Getan hat sich bekanntlich überhaupt nichts. Nur die Wohnung im Musterhaus ist bezugsfertig. Da­neben steht ein Betongerippe, das einige Pleinfelder hämisch „mahnendes Kreuz“ nennen, und das Holzgerippe eines weiteren Hauses, das noch nicht ausgebaut ist.

Wer ist schuld an dem Dilemma?

Bereits im Herbst 2014, kurz nachdem das Musterhaus eingeweiht worden war, geriet der Wohnpark ins Stocken. Die Frage, wer oder was schuld daran ist, wird unterschiedlich beantwortet. Der frühere Projektleiter  gab an, dass die Banken den Kredithahn zu­gedreht haben und deshalb nichts mehr vorangehe. Timmy Simons wie­derum trennte sich von seinem Projektentwickler, weil der seiner Ansicht nach völlig überzogene Aufträge vergeben hatte. Und dann gibt es noch Dritte, die behaupten, dass das Konzept von vornherein nicht funktionieren konnte, weil vor allem die Preisvorstellungen für Pleinfeld viel zu hoch sind.

Fakt ist: Der Wohnpark am Fränkischen Meer schläft seit vielen Monaten einen Dornröschenschlaf. Zwar wird an die Adresse noch immer regelmäßig Post ausgeliefert, und zweimal in der Woche gibt es dort auch Besichtigungstermine. Die frühere Ansprechpartnerin für die Vermarktung des Objekts hat den Wohnpark inzwischen allerdings schon wieder verlassen. Nach Ansicht der SPD-Fraktion sind jedenfalls schon seit Langem keine echten Fortschritte mehr erkennbar. 

Da die vom Gemeinderat gesetzte Frist für den Investor und früheren Clubprofi Timmy Simons im Herbst 2017 ausläuft, ist es der SPD zufolge notwendig, dass die Gemeinde einen Ablaufplan zur weiteren Vorgehensweise bezüglich des Wohnparks erstellt: „Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Gemeinde von weiteren Entwicklungen überrascht wird.“

Der Wohnpark im jetzigen Zustand beschädigt nach Ansicht der Sozial­demokraten auch das Image der Gemeinde Pleinfeld, wie sich durch zahlreiche Anfragen und Äußerungen von Bürgern zeige. Bernhard Endres, der den Antrag für seine Fraktion gestellt hat, ist überzeugt: „Wir müssen uns als Gemeinderat endlich überlegen, was wir mit dem Wohnpark machen wollen.“

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