"Basketball-Festtag" mit Derbysieg für den VfL

9.2.2015, 09:31 Uhr

© Mühling

Schon das Ergebnis zeigt, dass es diesmal ein recht enges, bis zum Schluss spannendes und heiß umkämpftes Match war. Jede Mannschaft konnte zwei Viertel für sich entscheiden. Es gab acht Führungswechsel und sieben Mal stand es unentschieden. Die gut 700 Zuschauer waren begeistert. Auf den Rängen herrschte eine glänzende Stimmung, zu der neben den zahlreichen heimischen Fans auch der kleine Ansbacher Block beitrug.

Weil die VfL-Korbjäger gut 34 Minuten der Partie vorne lagen und weil sie ein herausragendes drittes Viertel hinlegten, war es unterm Strich wohl ein verdienter Sieg, auch wenn Treuchtlingens Trainer Stephan Harlander einschränkte: „Ein schönes Unentschieden hätte heute auch gepasst.“ Er lobte die „saustarken Ansbacher“, die aus seiner Sicht zeigten, dass sie trotz ihrer Verletzungsseuche in dieser Saison – unter anderem fällt Spielertrainer Dean Jenko mit einem Achillessehnenriss bis Saisonende aus – und dem daraus resultierenden neunten Rang noch immer „eine Spitzenmannschaft“ sind.

Zudem sei es nach wie vor „keine Selbstverständlichkeit, dass wir als VfL in der Tabelle vor Ansbach stehen“.

Für Stephan Harlander war das Prestigeduell schlichtweg ein „Basketball-Fest“. Dass am Ende seine Mannschaft gewann, war ihm natürlich umso lieber. Ein besonderes Lob zollte er seinen jungen Spielern, die reichlich Einsatzzeit bekamen: Jonas Rauch, Leon Fruth, Florian Beierlein und Jonathan Schwarz machten ihre Sache hervorragend und sorgten dafür, dass der VfL 18 Punkte durch Einwechselspieler erzielte. Die nur mit sieben Akteuren spielenden Ansbacher kamen auf elf Zähler von der Ersatzbank. „Was unsere jungen Spieler heute gezeigt haben, war phänomenal! Eine ganz tolle Leistung“, schwärmte Harlander.

hapa war nicht happy

Auch wenn es für das Team von hapa Ansbach kein Happy End gab, sprach man auch im Lager der Gäste von einem „Super- Spiel“, das obendrein von großer Fairness geprägt war. Trotz aller Rivalität war vielfach auch der freundschaftliche Charakter, der unter den beiden mittelfränkischen Teams herrscht, zu sehen. Sportlich schenkten sie sich freilich nichts. Das erste Viertel gewannen die VfL-Baskets mit 25:20, das zweite die Ansbacher mit 21:19. Das bedeutete den knappen Halbzeitstand von 44:41 aus Sicht der Einheimischen.

Der Knackpunkt des Spiels war das dritte Viertel: 27 Punkte legten die erneut sehr offensivstarken Treuchtlinger auf. Gleichzeitig zeigten sie in diesem Durchgang „eine richtig gute Defensivleistung“ (Harlander) und lagen vorentscheidend mit 71:58 vorn. Diesen Vorsprung ließ sich der VfL im Schlussabschnitt nicht mehr nehmen, obwohl die Ansbacher nie aufgaben und mit ihren Qualitäten – wie schon in der ersten Hälfte – immer wieder die Schwächen der Treuchtlinger Defense ausnutzten.

2:25 Minuten vor Schluss verkürzten die Gäste auf 79:83, doch Stefan Schmoll und Tim Eisenberger, und in der Schlussminute auch noch die Youngsters Jonas Rauch und Florian Beierlein sorgten dafür, dass Ansbach nicht mehr näher herankam. Bei der Schlusssirene stand das Resultat von 91:84 auf der Anzeigentafel. Aus den Lautsprecherboxen hallte die VfL-Hymne „Wir sind die besten der Liga“. Spieler und Fans skandierten gemeinsam „Derbysieg“ und die Treuchtlinger Mannschaft ging fließend in eine lange Partynacht über.

Im VfL-Team freuten sich besonders die beiden Ansbacher Tim Eisenberger und Simon Geiselsöder über den Erfolg in einem besonderen Spiel. Für Kapitän Stefan Schmoll war die Partie ein weiterer Fingerzeig in die richtige Richtung: „Unsere Jugend hat heute gezeigt, dass sie auch größere Aufgaben lösen kann“, sagte er mit Blick auf die Leistungen und die Spielzeit der Youngsters.

Und der VfL-Leader, der mit 25 Punkten der Topscorer des Abends war (vor dem Ansbacher David Cline mit 23 Zählern) stellte auch den Schlüssel zum Erfolg heraus: „Wir haben als Team ausgeglichen gespielt und gescoret – und das wird uns auch in Zukunft auszeichnen.“

Spielpause an Fasching

In der 1. Regio haben die Treuchtlinger am kommenden Faschings-Wochenende erst einmal Pause. Weiter geht es am 21. Februar in Vilsbiburg, ehe am 28. Februar die BG Leistershofen/Stadtbergen in der „Sene“ gas­tiert. Man darf gespannt sein, ob sich gegen diese zwei Topteams der jüngste Lauf mit drei VfL-Siegen in Serie fortsetzen lässt.

VfL Treuchtlingen: Stefan Schmoll (25 Punkte), Tim Eisenberger (18 Punkte, 6 Rebounds, 6 Assists), Claudio Huhn (18 Punkte, 2 Dreier, 9 Assists), Volker Lang (12), Jonas Rauch (6), Leon Fruth (4), Florian Beierlein (4), Jonathan Schwarz (4), Simon Geiselsöder, Arne Stecher, Kevin Vogt, Aleko Mavropoulos.

hapa Ansbach: David Cline (23 Punkte), Goran Petrovic (18, 7 Assists), Matthias Meinel (18), Christian Imberi (8 Punkte, 8 Rebounds), Michael Hertlein (7), Nico Probst (6), Damian Dubienka (4), Dieter Herbert.

Die Viertel: 25:20, 19:21, 27:17, 20:26; Fünfminutentakt: 12:10, 25:20, 31:33, 44:41, 56:54, 71:58, 81:70, 91:84; Ballverlustpunkte: 21:4; Punkte durch Ersatzspieler: 18:11.

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