Bauausschuß sagt "Ja" zu Sparkassen-Umbau

11.10.2014, 08:00 Uhr
Bauausschuß sagt

© Stephan

Eigentlich sollte die Sparkasse Ende 2014 schon in ihre neuen, dann strahlend sanierten Geschäftsräume einziehen. Allein die Denkmalpflege machte der Bank im vergangenen Jahr einen Strich durch die Rechnung. Beim Landesamt in München störte man sich vor allem an drei Punkten. Erstens: Die ehemalige Mädchenrealschule aus dem Jahr 1822 sollte weitgehend entkernt werden und nur die Fassaden zur Friedrich-Ebert-Straße und zur Wildbadstraße sollten stehen bleiben. Zweitens: Die Stockwerke sollten angehoben, die Fensterposition verändert und damit die Gesamtproportion der Fassade verschoben werden. Drittens: Vom weitgehend originalen Dachstuhl wäre kaum etwas geblieben.

Der Regionalreferent des Landesamtes schüttelte den Kopf und der Weißenburger Stadtrat als Genehmigungsbehörde folgte ihm mehr oder weniger zähneknirschend. Die Sparkasse Mittelfranken-Süd musste neu planen. Weitgehend geräuschlos ging das in den vergangenen Monaten hinter den Kulissen unter Beteiligung des Denkmalamtes und der Stadt über die Bühne. Mit Erfolg. Einstimmig winkten die Mitglieder des Bauausschusses den neuen Entwurf durch. Stimmt nun am 23. Oktober auch der Gesamtstadt­rat zu, kann die Sparkasse mit der Feinplanung beginnen.

Ein guter Kompromiss

Rita Smischek, eine von drei Vorständen der Sparkasse Mittelfranken-Süd, zeigte sich zufrieden mit der Entscheidung. „Ich denke wir haben einen für alle Seiten guten Kompromiss gefunden, der es ermöglicht, dass die Sparkasse mit ihrer Hauptgeschäftsstelle in der Innenstadt bleibt“, sagte sie auf Anfrage unserer Zeitung. Allerdings gelte es noch die Entscheidung des Gesamtstadtrats abzuwarten.

Sollte die positiv ausgehen, woran kaum zu zweifeln ist, dann rechnet man in der Sparkasse damit, dass man im April 2015 das Gebäude in der Friedrich-Ebert-Straße für die Umbauarbeiten räumt. Der Betrieb für die Kunden soll dann übergangsweise auf der anderen Seite der Wildbadstraße in den dortigen Geschäftsräumen der Bank aufrechterhalten werden. Ende 2017 hofft man auf den Wiedereinzug in die alten neuen Geschäftsräume in der Hauptgeschäfts­-
stelle.

Die ursprünglich im Raum stehende Investitionssumme von rund zehn Millionen Euro dürfte durch die neuen Pläne höher ausfallen. Der Kompromiss sieht vor, dass die Sparkasse da­rauf verzichtet, die Stockwerke anzuheben, damit bleiben die Fassade zur Friedrich-Ebert-Straße sowie der Dachstuhl unangetastet, und im Inneren wird weitgehend im Bestand ausgebaut. Komplett abgerissen wird ein Anbau aus den 1950er-Jahren auf dem jetzigen Sparkassenparkplatz.

Blick auf Spitalkirche wird frei

„Der Parkplatz wird dadurch sogar größer und der Blick auf die Spitalkirche wieder freier“, stellte Oberbürgermeister Jürgen Schröppel im Bauausschuss fest. Der Neubau soll nun ein Walmdach bekommen. Der ursprüngliche Entwurf hatte ein Flachdach mit aufgesetztem Penthouse vorgesehen. Schröppel begrüßte die Entscheidung, die Sparkasse sei ein wichtiger Frequenzbringer für die Innenstadt. Derzeit arbeiten dort rund 50 Mitarbeiter, von denen die allermeis­ten tägliche Kundenkontakte haben.

Mit dem Umbau ist auch eine deutliche Verkleinerung der Geschäftsräu­me verbunden. Im Zuge der Fusion der Vereinigten Sparkassen Weißenburg zur Sparkasse Mittelfranken-Süd wanderten einige übergeordnete Abteilungen von Weißenburg nach Roth. Mit dem Einzug in die umgebaute neue Geschäftsstelle sollen die Häuser auf der anderen Seite der Wildbadstraße aufgegeben werden. Zum Teil gehören sie der Sparkasse, zum Teil sind sie angemietet. Konkrete Pläne für eine Nachnutzung gebe es noch nicht, stellte Smischek fest. „Bis 2017 ist es noch lange hin.“

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