Bauland in Weißenburg ist rar

11.1.2018, 06:38 Uhr
Bauland in Weißenburg ist rar

© Robert Renner

Beim Neujahrsempfang im Kulturzentrum Karmeliterkirche wies er nachdrücklich darauf hin, dass es die nicht genutzten Gebäude und Grundstücke zu aktivieren und Wohnraum zu schaffen gilt. Der OB an die Eigentümer: „Bebauen Sie jetzt in Zeiten billigen Geldes, wo es möglich ist, freie Flächen in der Stadt oder den Dorfkernen. Damit wäre schon viel getan.“

Dies sagte er auch vor dem Hintergrund des Flächenverbrauchsproblems. Denn die Lösung für die Zukunft könne es nicht sein, „dass unsere Stadt- und Dorfkerne ausbluten, während ringsherum in den Ortschaften immer mehr neue Wohngebiete entstehen“.

Trotz allem könne aber auch nicht auf Neubaugebiete verzichtet werden, weshalb beispielsweise 2018 in Hattenhof eines ausgewiesen werde. „Aber wir müssen auch den von Naturschützern zu Recht beklagten Flächenfraß eindämmen, wo immer es geht. Innenentwicklung geht vor Au­ßenentwicklung“, mahnte der OB.

Er dankte allen Bauherren, die in der Stadt investierten. Sie würden mithelfen, die Attraktivität Weißenburgs zu steigern. Denn immer wieder werde beklagt, in Weißenburg gäbe es zu wenig Wohnungen und Bauplätze und was an Immobilien zum Kauf oder Mieten angeboten werde, sei zu teuer. „Ja, auch wir als Stadt müssen etwas tun, damit sich Otto Normalverbraucher Wohnen und Bauen in Weißenburg leisten kann“, bekannte Schröppel.

Mit dem kommunalen Wohnprojekt am Birkenweg sei die Stadt da schon auf dem richtigen Weg. Ein weiterer Beitrag wäre es aber, „das städtische Programm wieder aufleben zu lassen, das junge Familien beim Bau finanziell unterstützt“, sagte der Rathauschef. Im Stadtrat wurde es auf Eis
gelegt, weil der Eindruck entstanden war, „nicht in erster Linie die zu erreichen, für die das Programm gedacht war, nämlich junge Familien mit schmalem Geldbeutel“. Der OB: „Ich glaube dennoch, dass wir dieses Förderprogramm ,Junge Familie‘ wiederbeleben sollten. Allerdings nicht ohne es im Stadtrat vorher sorgfältig neu zu justieren.“

Schröppel wandte sich zugleich ge­gen Kritiker, die von der Stadt fordern, sie müsse etwas gegen zu hohe Bauland- und Wohnungspreise unternehmen. Ihnen hielt er entgegen: „Wir leben in einer Marktwirtschaft. Die Preise auf dem Wohnungsmarkt werden durch Angebot und Nachfrage bestimmt.“ Die Stadt, der Steuerzahler also, könne „weder alle notwendigen Wohnungen schaffen noch Mieten und Quadratmeterpreise künstlich regulieren“. Nicht nur die Stadt, wir alle und insbesondere die Grundstücks- und Hauseigentümer hätten auch eine Verantwortung.

Doch nicht nur für den Wohnbau, sondern auch für das Gewerbe gelte es, Platz in Weißenburg zu schaffen, denn dem OB zufolge gibt es eine anhaltende Nachfrage nach Flächen im Gewerbegebiet West II. Aber nicht nur große Grundstücke seien gefragt. „Ich habe immer wieder Anfragen, insbesondere von Handwerkern, nach kleineren Gewerbeflächen etwa für einen Hallenbau, welche die Stadt aktuell nicht bedienen kann, berichtete Schröppel.

Er werde daher „dem Stadtrat vorschlagen, am Lehenwiesenweg ein Areal für solche Flächen anzubieten, denn auch unsere Handwerker brauchen Entwicklungsmöglichkeiten, leisten sie doch mit ihren Gewerbesteuerzahlungen einen wertvollen Beitrag dafür, dass die Stadt die Vielzahl ihrer Aufgaben auch angehen kann“.

In Weißenburg müsse und werde auch 2018 aktive Wirtschaftspolitik betrieben werden, um Unternehmen „möglichst attraktive Bedingungen zu bieten und im Idealfall neue Firmen anzulocken“, konstatierte der OB und unterstrich: „Je besser es unseren Un­ternehmen geht, je mehr Arbeitsplätze sie anbieten, umso besser für unsere Stadt.“

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