BC Weißenburg bot "tollen Boxsport"

17.8.2015, 08:23 Uhr
BC Weißenburg bot

© Mühling

Elf sehenswerte, zum Teil hochklassige Fights hatten die BCW-Verantwortlichen um die beiden Vorsitzenden Heiner Pauckner und Walter Novotny auf die Beine gestellt. Die mit einigen auswärtigen Boxern verstärkte Staffel des BC Weißenburg feierte dabei einen 14:6-Erfolg gegen eine Weser-Emsland-Auswahl aus dem hohen Norden. Das  bayerisch-niedersächsiche Nord-Süd-Duell brachte OB Schröppel in seiner Begrüßung launig auf den Punkt: „Wir sind für Euch die Seppln und seid ihr für uns die Fischköpf’“.

Bevor der Boxsport in den Mittelpunkt rückte, stand eine besondere Ehrung auf dem Programm: Paukner und Novotny verabschiedeten den langjährigen Ringsprecher Dietmar Hanika und überreichten ihm unter großem Beifall das „Goldene Mikrofon“. Mehr als 30 Jahre hält Hanika dem BCW die Treue, war zwölf Jahre zweiter Vorsitzender und ist seit 2013 Ehrenvorsitzender. Im Bayerischen Amateurboxverband (BABV) fungierte er elf Jahre als Pressewart und drei Jahre als Vizepräsident. Vor allem aber war Hanika, der nun aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten muss, über viele Jahre die Stimme des Boxsports in Weißenburg und im Freistaat. Pauckner nannte ihn deshalb auch den „Michael Buffer Bayerns“.

Mit dem legendären, langgezogenen  „Let’s get ready to rumble“ des berühmeten amerikanischen Moderators eröffnete dann auch der neue Weißenburger Ringsprecher Matthias Schiegl  die Traditions-Veranstaltung und machte seine Sache bei der Premiere bestens. Im Mittelpunkt der Fights standen natürlich die drei Athleten aus dem eigenen Verein. Sie wurden auch besonders gefeiert, denn sowohl Mike Lehnis als auch Marco Sporrer und Johannes Griesbauer gewannen ihre Fights und trugen so wichtige Punkte zum Gesamterfolg bei.

BC Weißenburg bot

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Cheftrainer Otto Kittsteiner sowie sein Team mit Peter Stettinger, Günther Fellner, Gunnar Lexow und Robert Huber tat es ein wenig leid, dass nicht mehr Lokalmatadoren in den Ring steigen konnten, was an aktuellen Verletzungen beziehungsweise beruflichen Gründen liegt. Mit den Leis-tungen ihrer BCW-Athleten konnten sie aber sehr zufrieden sein. Johannes Griesbauer hatte seinem Gegner im Super-Schwergewicht, Michael Geißler, bereits in der zweiten Runde so stark zugesetzt und in die Enge getrieben, dass es zum technischen K.o. kam. Der Heidecker fuhr damit eine 2:0-Wertung für den BCW ein.

Punktsieg für Lokalmatador

Gleiches galt kurz darauf für Marco Sporrer. Als Weißenburger war er der echte Lokalmatador im Kirchweih-Ring, was sich auch in der Anfeuerung durch das Publikum stark bemerkbar machte. Sporrer hatte mit Vjacheslav Belousov einen groß gewachsenen und starken Kontrahenten gegen sich. Der Delmenhorster hatte zunächst auch Vorteile, doch Sporrer steckte nicht auf und zeigte ein großes Kämpferherz. Das wurde schließlich mit einem einstimmigen Punktsieg belohnt. Ein Remis wäre aus Sicht von Heiner Pauckner auch in Ordnung gewesen: „Da hat vielleicht der Heimbonus eine kleine Rolle gespielt“.

Ebenfalls einen guten Herausforderer hatte Mike Lehnis im zweiten Super-Schwergewichts-Vergleich mit Sven Angles. Für den in Gunzenhausen wohnenden Lehnis, der seit Jahren zu den BCW-Aushängeschildern zählt, war es ein besonderer Fight, nämlich der 90. in seiner langen Karriere. Und den wollte er unbedingt gewinnen. Am Ende durfte sich Lehnis von den Zuschauern als Punktsieger feiern lassen.

Die weiteren Zähler für die Weißenburger Staffel holten Arthur Krievinys (BC Amberg), Vaaliol Tokhosashvili, Namig Mammedov (beide WVV Würburg) und Sascha Arsumanjan (TSV  Stein). Aufseiten der Auswahl aus dem Weser-Emsland – mit dem dortigen TV Papenburg pflegt der BCW seit längerem freundschaftliche Verbindungen – waren Islam Ashabov, Vasyl Haisiuk und Boris Span erfolgreich. Einer der elf Fights kam nicht in die Wertung:  Alexandros Bochtis (Marktredwitz) gewann im Weißenburger Trikot einen technisch feinen und temporeichen Vergleich gegen Hakan Erseker.

BC Weißenburg bot

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BCW-Chef Heiner Pauckner strahlte am Ende förmlich: „Wir können super zufrieden sein. Das waren richtig klasse Kämpfe, mit denen wir tollen Boxsport geboten haben“, schwärmte er. Das Ergebnis schaute am Ende zwar recht klar aus, doch es waren nicht nur aus Pauckners Warte einige enge Kämpfe dabei, so dass der Vergleich auch in eine andere Richtung hätte kippen können. Besonders stolz zeigte sich Pauckner auf sein Team, das die Veranstaltung ebenso möglich gemacht hat, wie die Sponsoren sowie die Stadt Weißenburg und der OB mit ihrer Unterstützung.

Neben Simone Pauckner gehörte mit Christoph Liebig ein weiterer Ring- und Punktrichter des BCW zu dem urteilenden Quartett, das Armin Kneer und Günter Filipowitz komplettierten. Als Ringarzt vertrat Dr. Johannes Hinterleitner seinen erkrankten Vater Carl-Heinrich. Ebenfalls zur Mannschaft am Podium gehörten Sabine Hörauf (Schriftführerin), Jürgen Beck (Zeitnehmer), der erwähnte Matthias Schiegl als Ringsprecher und schließlich Pauckner selbst als Supervisor und Delegierter des BABV. 

Die Fights (Weißenburg zuerst genannt):  Junioren Welter: Arthur Krievinys – Maik Root 2:0 (Punktsieger); Männer Welter: Vaaliol Tok-hosashvili – Islam Ateaev 2:0 (technischer K.o., Runde drei); Jugend Welter: Andrej Schönfeld – Islam Ashabov 0:2 (technischer K.o. Runde eins); Männer Superschwer: Johannes Griesbauer – Michael Geißler 2:0 (technischer K.o., Runde zwei); Männer Mittel: Marco Sporrer – Vjacheslav Belousov 2:0 (Punktsieger);  Männer Schwer: Benjamin Zehl – Vasyl Haisiuk 0:2 (technischer K.o., Runde zwei); Männer Welter: Namig Mammedov – Artur Riedel 2:0 (technischer K.o., Runde eins); Männer Halbschwer: Emre Cukur – Boris Span 0:2 (Punktsieger); Männer Halbschwer: Sascha Arsumanjan – Edison Demai 2:0 (Punktsieger); Männer Superschwer: Mike Lehnis – Sven Angles 2:0 (Punktsieger).

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