Berufsausbildungsmesse: Unternehmen sucht Azubi

25.11.2018, 16:23 Uhr
Berufsausbildungsmesse: Unternehmen sucht Azubi

© Jan Stephan

Die Zielrichtung der Messe ist klar: den Jugendlichen und ihren Eltern zeigen, welche Karrierechancen sich vor der eigenen Haustür bieten. Ganz ohne lange Pendelstrecken in kauf nehmen zu müssen. In Zukunft werden immerhin die Regionen prosperieren, die es schaffen, ihren Bedarf an Fachkräften zu decken. Und am leichtesten sollte das mit den Kräften gelingen, die schon da sind, indem man sie erst gar nicht weglässt. So die Überlegung des Landkreises, der mit seiner Zukunftsinitiative Altmühlfranken (ZIA) die BAM maßgeblich organisiert.

Und deswegen lässt man auch nur Unternehmen aus dem Landkreis in die Karmeliterkirche und die Schranne in Weißenburg, in die Treuchtlinger Stadthalle oder die Berufsschule in Gunzenhausen. Obwohl Audi und Co. längst drängeln und sich nur allzu gerne vor Ort präsentieren würden. Bei der ZIA hat man inzwischen ohnehin die Qual der Wahl. Es gibt mehr Bewerber als es Stellplätze in den Ausstellungshallen der BAM gibt. Kein Wunder, inzwischen reißen sich Arbeitgeber darum, Jugendlichen ihr Unternehmen vorstellen zu dürfen. Die Zeiten, als ganz von selbst die Bewerbungen ins Büro flatterten, sind weitgehend vorbei, hört man allerorten in den Messehallen.

Verblüffend, wie sich die Verhältnisse drehen. Als der Förderverein der damaligen Hauptschule seinen Berufsbasar gründete, aus dem heraus sich die heutige BAM entwickelte, musste man noch mühsam darum kämpfen, dass die Unternehmen zu den Jugendlichen kamen. Heute ist es eher andersrum.

Landrat Gerhard Wägemann betonte bei der Eröffnung der BAM in der Karmeliterkirche, die Bedeutung der regionalen Ausbildungsmesse. Besonders hob er hervor, dass 20 Unternehmen die Ausrichtung auch direkt mit Finanzmitteln unterstützen würden und so einen besonderen Förderstatus hätten. Er verwies darauf, dass es nicht nur um Ausbildungsmöglichkeiten gehe, sondern auch die regionalen Hochschulen in Treuchtlingen ihre Angebote präsentierten. So soll auch angehenden Abiturienten ein Angebot gemacht werden, den Landkreis erst gar nicht verlassen zu müssen und trotzdem studieren zu können.

Breites Portfolio an Berufen

Weißenburgs Oberbürgermeister Jürgen Schröppel stellt bei der Eröffnung fest, dass es wie bei persönlichen Beziehungen auch zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer um die inneren Werte gehen sollte. „Wenn der erste optische Eindruck allerdings nicht passt, dann kommt man oft gar nicht erst zu den inneren Werten“, gab er den Jugendlichen mit auf den Weg.

Stark vertreten waren bei der BAM auch diesmal wieder die größeren Industrie-Unternehmen, die sich einige Mühe im Werben um qualifizierten Nachwuchs geben. Aber auch die Banken, der Landkreis, die Kliniken Altmühlfranken oder Sozialverbände wie die Rummelsberger oder die Awo machten als attraktive Arbeitgeber auf sich aufmerksam. Besonders freute man sich, dass mit den Innungen von Bau, Metallbauer und Schreinern auch die Handwerksbranche besser vertreten war. Einzelunternehmen aus dem Handwerk waren an den vier Standorten trotzdem die Ausnahme. Obwohl man in der Branche sich zwar über bestens gefüllte Auftragsbücher freut, sich aber zugleich um den Nachwuchs Sorgen macht.

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