Bittere Heimniederlage gegen starke Schwabinger

30.11.2015, 09:38 Uhr
Bittere Heimniederlage gegen starke Schwabinger

© Mühling

Bei vier Pleiten in den letzten fünf Spielen kann man getrost von einer Krise sprechen. Das VfL-Team ist aus dem Tritt. Trainer Stephan Harlander drückt es so aus: „Wir haben durch die beiden Niederlagen in Erfurt und Zwickau unseren Rhythmus verloren.“ Spielerisch läuft es derzeit bei den Treuchtlingern – im Gegensatz zum furiosen Auftakt mit fünf Siegen in Serie – nicht rund. Zumindest kämpferisch meldeten sich die VfL-Baskets aber zurück: „Alle haben aufopferungsvoll gekämpft. Das war um Meilen besser als zuletzt in Zwickau. Jeder hat versucht, an seine Bestleistung heranzukommen – auch wenn es nicht jedem gelungen ist“, sagte Harlander.

Sein Team lag vor gut 600 Zuschauern nur in der Anfangsphase in Führung. 8:2 stand es nach zweieinhalb Minuten aus VfL-Sicht. Es sollte nicht nur die höchste, sondern auch die letzte Führung an diesem Abend bleiben. Schwabing kam, angeführt von Justin Hedley, der am Ende mit 24 Punkten auch der Topscorer der Partie war, heran und ging schließlich in Führung. Die Treuchtlinger schafften zwar immer wieder den Ausgleich, doch die Gäste hatten immer die passende Antwort parat. 17:26 stand es nach dem ersten Viertel, 38:42 nach dem zweiten.

Bittere Heimniederlage gegen starke Schwabinger

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Auch in der zweiten Hälfte blieben die Einheimischen dran. Wenn Schwabing die Führung ausbaute, kämpften sich die Treuchtlinger immer wieder zurück. Aber egal, ob beim 56:58, beim 62:64 oder beim 70:73 knapp drei Minuten vor Schluss: „Jedes Mal wenn wir am Drücker waren, hat Schwabing erfolgreich gekontert“, stellte Stephan Harlander treffend fest. Das war auch für seinen Schwabinger Kollegen Robert Scheinberg ein Schlüssel zum Erfolg: „Wir haben in den wichtigen Phasen auch die schwierigen Würfe getroffen. Wenn der VfL sein Momentum hatte, haben wir wichtige Punkte gemacht. Wir sind relativ cool geblieben und hatten eine gute Prozentquote bei den Würfen“, sagte Scheinberg.

Schiedsrichter in der Kritik

Ein Knackpunkt der Partie war sicherlich auch die Schiedsrichterleistung. Die Referees zogen sich reichlich Unmut des VfL zu. Während die Treuchtlinger in der Offensive und unter dem Korb kaum Pfiffe bekamen, mussten sie in der Defensive einige  umstrittene Entscheidungen gegen sich hinnehmen. Trainer Harlander hielt mit seiner Meinung nicht hinterm Berg: „Die Schiedsrichter haben uns heute nicht durch eine vernünftige Leistung geholfen – Sebastian Glosemeier war in Ordnung, Alper Aksit eine Katastrophe", klagte Harlander.

So musste man sich kaum wundern, dass die mitunter recht einseitige Pfeiferei so manchen Spieler (wie etwa Claudio Huhn) ein stückweit zermürbte. Andere dagegen schienen eine regelrechte Trotzreaktion zu entwickeln: Peter Maischak etwa, der 14 seiner 23 Punkte in der zweiten Hälfte erzielte, 14 Rebounds holte und immer wieder das eigene Team und die Fans antrieb und anstachelte.

Letztlich hat man in dem Match auch gesehen, dass es für den VfL alles andere als leicht ist, Spieler wie Volker Lang (verletzt) und Simon Geiselsöder (Auslandssemester) zu ersetzen. Nur fünf Treuchtlinger Akteure konnten diesmal punkten. Das alles änderte aber nichts daran, dass Schwabing die bessere Mannschaft war und nicht nur erstmals, sondern obendrein verdient in der Senefelder Halle gewann. Schon eine Minute vor Schluss konnte  Gäste-Coach Scheinberg folglich die Glückwünsche von Stephan Harlander entgegennehmen. „Über allem stand heute die überragende Leistung der Schwabinger“, zollte der VfL-Trainer den Gästen große Anerkennung. „Sie haben bestätigt, dass sie mit ihren guten Verstärkungen zum Kreis der Aufstiegskandidaten zählen“. 

Für Robert Scheinberg ist das aber ebenso wenig ein Thema wie die positive Tabellensituation. „Das interessiert mich kaum. Bei uns geht es vor allem um die Entwicklung der jungen Spieler“, sagte der Schwabinger Coach und ließ damit Parallelen zur Treuchtlinger Philosophie anklingen. Für den VfL geht es am Samstag auswärts mit dem Mittelfranken-Derby in Herzogenaurach weiter. Dort konnten die Altmühltaler bislang noch nie gewinnen, wollen es aber mit der Basis aus dem Schwabing-Spiel schaffen: „Wir haben uns nichts vorzuwerfen und hatten keine richtig schlechte Phase. Kämpferisch war es heute wieder top“, sagte Stephan Harlander und hofft auch in Herzogenaurach auf diesen VfL-Trumpf.

VfL Treuchtlingen: Peter Maischak (23 Punkte, 14 Rebounds), Stefan Schmoll (22 Punkte, 10 Rebounds), Tim Eisenberger (16 Punkte, 4 Assists), Claudio Huhn (9), Jonathan Schwarz (2), Florian Beierlein, Florens Remmele, Arne Stecher, Jonas Rauch, Leon Fruth, Kevin Vogt, Aleko Mavropoulos. 

Friendsfactory Schwabing: Justin Hedley (25 Punkte), Salman Manzur (16 Punkte, 8 Rebounds), Oscar da Silva (14), Christoph Würmseher (12), Moritz Wohlers (7 Punkte, 12 Rebounds), David West (6), Dimitrije Mrda (3), Kamillo Rosenthal (1), Fynn Fischer.

Zuschauer: 600; Die einzelnen Viertel: 17:26, 21:16, 20:22, 14:19; Fünf-Minuten-Takt: 8:11, 17:26, 28:34, 48:42 (Pause), 47:50, 58:64, 63:69, 72:83.
 

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