BN lehnt Vorbehaltsfläche ab

28.1.2015, 16:00 Uhr
BN lehnt Vorbehaltsfläche ab

© Archiv

Bei MA 116 handelt es sich um das rund 50 Hektar große Vorbehaltsgebiet für Steinabbau, das bei der Fortschreibung des Regionalplans für Westmittelfranken im Weißenburger Stadtwald in unmittelbarer Nähe zum bestehenden Schotter- und Steinwerk ausgewiesen werden soll. MA 116 war, wie berichtet, zunächst in der Vorrangfläche MA 16 enthalten und entstand im Zuge der von Landrat Gerhard Wägemann initiierten Kompromissverhandlungen zur Reduzierung der vorgesehenen Abbauflächen.

Der BN und das Bündnis für maßvollen Steinabbau zeigten sich zwar im Herbst, als das Ergebnis der Kompromissverhandlungen vorgelegt wur­de, mit den Reduzierungen einverstanden, halten aber nach wie vor an ein paar Stellen, wie eben im Weißenburger Stadtwald, Nachbesserungen für nötig. „Der Stadtwald gehört allen  Weißenburger Bürgern, und es kann nicht sein, dass über 50 Hektar – da­runter die Waldabteilung Ziegelschlag mit ihrem wertvollen Altbuchenbestand – einfach zu verschwinden drohen“, schreiben die beiden BN-Ortsvorsitzenden Wolfgang Federschmidt und Gernot Römhild in ihrem Rundschreiben an die Mitglieder und Freunde des Bund Naturschutz.

In den vergangenen Jahren seien in und um Weißenburg „sehr viele Flächen, vor allem durch Straßenbau und Gewerbegebiete, verloren“ gegangen. „Dass sich dies nun nicht auch noch in wertvollen Teilen des Stadtwaldes fortsetzt und wieder die wirtschaftlichen Aspekte höher bewertet werden als der Naturschutz, der Schutz des Grundwassers oder der Erholungsraum für die Weißenburger, muss verhindert werden“, sind Federschmidt und Römhild überzeugt.

Der vorberatende Bauausschuss des Stadtrats hatte mit sechs zu drei Stimmen dafür plädiert, an den bisherigen Stadtratsbeschlüssen festzuhalten und daher MA 116 zuzulassen. OB Schröppel hatte in der Sitzung außerdem deutlich gemacht, dass vor dem Beginn des Steinabbaus auf jeden Fall ein immissionsschutzrechtliches Genehmigungsverfahren durchlaufen werden muss. Außerdem habe die Stadt mehrfach klar geäußert, dass sie als Grundstückseigentümerin nicht beabsichtigt, dort Steinabbau zuzulassen.

Der BN setzt darauf, dass die heutige Entscheidung auch entsprechend ausfällt. „Wenn man der Politik glaubt, will niemand den Weißenburger Stadtwald für den Steinabbau ,opfern‘. Deshalb hoffen wir, dass dies die bevorstehende Abstimmung im Weißenburger Stadtrat auch widerspiegeln wird“, schreiben die beiden Vorsitzenden.

Als zweiten Schwerpunkt für ihre Ortsgruppe im ersten Halbjahr 2015  nennen Federschmidt und Römhild neben dem Steinabbau in ihrem Rundschreiben das Thema „Grün in der Stadt“. Das BN-Grünkonzept habe zu einer breiten Diskussion geführt, und es sei erkennbar, dass sich hier etwas bewege. Das sei auch „dringend erforderlich, da in den letzten Jahren ein deutlicher Rückgang an ,städtischem Grün‘ zu verzeichnen gewesen“ sei. „Dem muss gegengesteuert werden, denn Bäume, Sträucher und Grünanlagen sind nicht nur ökologisch wertvoll und nötig, sie bieten auch den Menschen in der Stadt mehr Lebensqualität“, weiß man beim BN.

Als erfreulich werten Federschmidt und Römhild, dass die BN-Kindergruppe wieder aktiv wird. Eine Leitung mit entsprechender Qualifikation sei mit Cornelia Rotter gefunden worden. Sie ist Diplom-Sozialpädagogin sowie Umweltpädagogin und leitet mehrere BN-Kindergruppen im Großraum Nürnberg. Voraussichtlicher Start in Weißenburg wird im April sein. Kinder im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren mit Interesse an der Natur können sich aber jetzt schon bei der BN-Kreisgeschäftsstelle, Telefon 0 91 41 / 33 03, melden.

Keine Kommentare