Bund Naturschutz nicht zufrieden

30.10.2014, 13:00 Uhr
Bund Naturschutz nicht zufrieden

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Im Sommer 2013 schlug der Bund Naturschutz in der Region Alarm. Die Steinabbauflächen seien in der 13. Fortschreibung des Regionalplanes enorm vergrößert worden, man befürchtete eine massive Naturzerstörung. Der bislang gültige Regionalplan beinhaltet für den Landkreis 1 005 Hektar Vorrang- und 3 717 Hektar Vorbehaltsflächen. Auf Vorrangflächen genießt der Steinabbau höchste Priorität, die Vorbehaltsflächen sind für eine zukünftige Nutzung gedacht.

Mit der Fortschreibung des Regionalplans sollte sich dieses Verhältnis verschieben: Mehr Vorrangflächen (nämlich 1 411 Hektar), dafür weniger Vorbehaltsflächen (2 698 Hektar) – sehr zum Missfallen der Naturschützer. Schnell hatte sich, unter anderem auf Initiative der BN-Kreisgruppe, das „Aktionsbündnis für maßvollen Steinabbau“ zusammengeschlossen – und das auch mit ersten Erfolgen.

Landrat Gerhard Wägemann hatte sich der Sache angenommen, der Entwurf des Regionalplans wurde noch einmal überarbeitet. Die Gesamtsumme der Steinabbauflächen ist nun deutlich kleiner geworden: Mit Stand vom Juli 2014 stehen nur noch 788 Hektar im Vorrang, im Vorbehalt sind es 998. Dafür gibt es eine neue Rubrik mit „Potenziellen Rohstoffflächen“, die mit 861 Hektar vorgesehen ist.

„Der Wind hat sich also schon gedreht“, freute sich BN-Landesbeauftragter Richard Mergner bei einem Besuch in Weißenburg. „Jetzt gilt es, weitere Einzelheiten abzuklären.“ Die Naturschützer fordern zum Beispiel einen kompletten Verzicht auf die Gebiete im Weißenburger Wald bei Dettenheim, am Viersteinberg bei Wettelsheim und die Gegend rund um Möhren. Auch die Waldabteilung Ziegelschlag mit wertvollem Baumbestand muss nach Ansicht des BN komplett aus der Planung herausgenommen werden.

„Als Ende der 70er-Jahre die Regionalpläne aufgestellt wurden, sollten sie gerade für den Rohstoffabbau viele Jahrzehnte halten“, erklärte Hubert Weiger, Landesvorsitzender des Bund Naturschutz. „Aber es wurde so viel Raubbau getrieben, dass es jetzt ans Eingemachte geht.“ Es könne nicht sein, dass die Rohstoffe nach China exportiert werden. „Das hat mit Nachhaltigkeit nichts mehr zu tun.“ Stattdessen müsse man die Bodenschätze für die heimische Wirtschaft sichern.

Der Bund Naturschutz kündigte an, die Planungen des Regionalverbandes weiterhin zu verfolgen und sich auch im offiziellen Anhörungsverfahren zur Thematik zu äußern.

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