Das Seenland hat eine neue Königin

RAMSBERG - Das Fränkische Seenland hat eine Königin. Auf der MS Brombachsee wurde die Wettelsheimerin Miriam Seelig zur Hoheit bestimmt. Sie setzte sich gegen Konkurrenz aus Haundorf und Enderndorf durch und soll die Region nun zwei Jahre lang mit Dirndl, Zepter und sympathischem Auftritt nach außen repräsentieren.

Als sie das Ergebnis erfährt, strahlt sie über das ganze Gesicht. Nach der feierlichen Übergabe der Insignien bricht die Freude vollends aus ihr heraus. Mit einem Jubelschrei schwingt Miriam Seelig ihr gerade erhaltenes Zepter durch den Schiffsbauch der MS Brombachsee: Die Wettelsheimerin darf sich nun mit „Erste Fränkische Seenlandkönigin“ ansprechen lassen.

Der See bleibt an diesem Abend ruhig, dafür brandet der Applaus im Inneren der MS Brombachsee umso stärker auf. Auch die beiden anderen Kandidatinnen, Magdalena Amende aus Enderndorf und Amelie Nehmeier aus Haundorf, spenden Applaus und sind die ersten Gratulantinnen. Den Sieg verdient hätten sie alle drei, wie der als Sprecher der Frankenschau im Bayerischen Fernsehen bekannte Moderator Thomas Rex gleich zu Beginn der Krönungsveranstaltung auf dem Schiff betont.

Die ist mit dem Herbstball auf der MS Brombachsee gekoppelt, was für reichlich Publikum und Stimmung bei der Premierenwahl sorgte. Von Anfang an zeigten die Anwärterinnen auf den Seenland-Thron Präsenz, gingen durch die Reihen, unterhielten sich angeregt mit den Gästen und warben um Stimmen. Moderator Rex blickt bei der Gala auch auf die Anfänge des Projekts zurück. Die Idee hatten angehende Kaufleute für Tourismus und Freizeit, die am Berufsschulzentrum Gunzenhausen das Konzept ausarbeiteten. Ab Juli bewarben sich dann die Kandidatinnen, von denen sich acht dem Online-Voting stellen durften. Die drei mit der höchsten Wählergunst waren es nun, die auf dem Schiff um die Krone kämpften.

© Leykamm

Siegfried Kipfmüller, selbst begeis­terter Seenland-Touristiker der ersten Stunde und Königinnenbetreuer, fühlt den Kandidatinnen im Anschluss richtig auf den Zahn. Er will von ihnen erfahren, was sie so alles über die Fernwanderwege oder die Regionalinitiativen wissen. Oder was es mit dem Qualitätsmanagement „Service Q“ auf sich hat. Auch die Markenkennwerte des Fränkischen Seenlands erfragt er.

Doch Wissen ist nicht alles und so testet nach nochmaligen Mikrowechsel Rex die Schlagfertigkeit, kitzelt Wortassoziationen im Sekundenbruchteilen aus den Dreien heraus und will doch tatsächlich wissen, ob beim entsprechenden Angebot die Damen auch zur „Miss Nordsee“ avancieren würden. „Was ist denn das für eine Frage?!“, schallt es da empört zurück. Denn natürlich geben alle Kandidatinnen dem hiesigen Seenland den Vorzug. Doch selbiges kann nur eine auf seinen Thron heben.

Die von Jury wie Publikum gewählte erste Königin des Seenlands heißt Miriam Seelig und kommt aus Wettelsheim. „We are the Champions“ dröhnt es durch den Schiffsrumpf. Dann drapiert der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Fränkisches Seenland, Hans-Dieter Niederprüm, die Schärpe um Siegerin Miriam Seelig, Landrat Gerhard Wägemann komplettiert das Werk.

Schwerpunkt Werbung

Die gelernte Krankenschwester studiert gerade Wirtschaftspsychologie mit Schwerpunkt Werbemanagement und soll in ihren zwei Jahren im Amt dem Seenland nun ein sympathisches Gesicht nach außen geben. Ihr Heimatort liegt nicht gerade in direkter Seenähe, aber sie kennt die Gewässer bestens, schon weil sie gerne um den Brombachsee joggt.

Wie es ihr denn jetzt geht, will Rex von Seelig wissen. „Es könnte nicht besser sein!“, ruft sie zurück. Und bekommt vom Moderator auch gleich die erste Amtshandlung aufgedrückt: In Titanic-Manier soll sie vor dem Schiffsbug für die Kameras posieren. Fotowünsche gibt es auch reihenweise. Bald wird Maß genommen und die neue Königin bekommt ein eigenes hoheitliches Dirndl verpasst. Und dann stehen die Termine Schlange. Nach der Krönung aber wird erst einmal „der Sieg gefeiert“, sagt Miriam Seelig. Party auf statt laufen um den See. Bevor es ernst wird mit den majestätischen Pflichten.