Das Weißenburger Römerfest wird noch größer

15.8.2017, 06:00 Uhr
Das Weißenburger Römerfest wird noch größer

© Robert Renner

„Wir wollen damit auch die unterschiedlichen Lebens- und Wirtschaftsweisen in der damaligen Zeit darstellen“, erläuterte Mario Bloier. Dem Leiter des Weißenburger Römermuseums zufolge werden aber dennoch wieder „Massen an Soldaten“ das Kastell bevölkern und in ihren Lagern die Ausbildung mit Waffen demonstrieren oder den Alltag der Legionäre darstellen. „Es wird natürlich auch die klassischen Kampfdarbietungen geben“, verspricht Bloier – etwa bei einem Überfall der Germanen auf ein römisches Lager. Hinzu kommen über die Tage verteilt Exerzierübungen und Aufmärsche.

Mit dem Einzug des Heiligtums werden die beiden Römerfesttage jeweils um 10.00 Uhr eröffnet. Am Samstag ist dann bis 22.00 Uhr Programm angesagt, am Sonntag endet das Fest um 18.00 Uhr. Am Samstag ist ein Schweizer Pantomime zu Gast – präsentiert von der hiesigen Einhorn-Apotheke. An beiden Tagen gibt es im zentralen „Innenhof“ des Kastells auch „Danza Antica“. Die aus der Nähe von Padua/
Italien anreisende Truppe wird die Zuschauer in die Welt des „Otium“, des Müßigganges und der schönen Künste entführen.

Zehn große Gruppen

Sechs römische und vier germanische Gruppen und Vereinigungen aus Bayern, Baden-Württemberg und Hessen werden an den beiden Tagen auf dem Kastellgelände lagern. Deshalb wird heuer erstmals das gesamte Areal bespielt, die vor zwei Jahren viel kritisierte Absperrung mit schwarzen Planen wird es heuer nicht mehr geben. Die Absperrung wird es nur um das Kastellgelände geben. Die Planen sind allerdings mit Mauerstrichen versehen, sodass „es aussieht wie eine Kas­tellmauer“ (Bloier).

Das Weißenburger Römerfest wird noch größer

© Stadt Weißenburg

Komplett neu ist die germanische Ecke im Römerfest. Vertreten sind dort die „Raetovarier“ als Teilstamm der Alemannen, die „Ostarliuti“, die „Foederati fabricae“ und die Arbeitsgemeinschaft „Hitorisches Handwerk“. Letztere werden auch eine authentische Kneipe betreiben – die „Popina ad Cucumas“. Im gesamten Germanenlager wird deren Handwerkskunst und die Verarbeitung von Bronze, Horn, Knochen, Leder, Wolle oder Holz vorgeführt.

Hinzu kommen römische und germanische Modenschauen, die auch die militärische Tracht beziehungsweise Uniformen zeigen. Neun Stände geben darüber hinaus Einblick in die römische Kunst der Schmuckherstellung, des Möbelbaus, der Metall- und Lederverarbeitung (Schuhe). In der „Culina Romana“ stehen römische Köstlichkeiten nach Rezepten von Apicius, Cato oder Columella zur Probe. Dort werden auch die speziellen Gewürze und Saucen der Römer erläutert. In der nahen „Schola“ geht es um die Bildung und das antike Schreibmaterial von der Tafel bis zum Papyrus.

Das Weißenburger Römermuseum wird wieder mit diversen Angeboten für Kinder und Jugendliche vertreten sein. Dort können kleine Fibeln her­gestellt oder Mosaike gelegt werden. Zudem soll dort das größte Mosaik Frankens entstehen. Der Naturpark Altmühltal wird an seinem Stand auf die zahlreichen römischen Sehenswürdigkeiten zwischen Ruffenhofen und Eining an der Donau aufmerksam machen.

Bogenschießen bei der HSG

Erstmals mit von der Partie beim Römerfest ist die Hauptschützengesellschaft (HSG) 1250 Weißenburg. Auf einem Areal am Nordtor und außerhalb des Kastellbereichs werden die Schützen Bogenschießen und kleine Wettbewerbe anbieten. Neu ist im Kastellbereich auch, dass die Stände mit Getränken und Speisen etwas verteilt werden. Zentraler Platz dafür bleibt am bisherigen „Campus“, wo auch die großen Vorführungen stattfinden werden. Dort stehen wieder ein großes Bewirtungszelt, vier Stände sowie zahlreiche Sitzmöglichkeiten.

Diese wird es erstmals auch am Nordtor geben – zusammen mit zwei Versorgungsständen. „Wir wollten auch im Bereich der Handwerkerstände und am Kinderprogramm Sitzgelegenheiten anbieten“, so Bloier.
Apropos Kinder: Für sie gibt’s an beiden Tagen wieder vielfältige Möglichkeiten, in die antike Zeit einzutauchen. So gibt es eine Legionärsausbildung, Kindertanz-Kurse und viele andere Mitmach-Aktionen bei Römern wie Germanen.

Rabatt im Vorverkauf

Familienfreundlich sind auch die Preise – das Tagesticket für vier (zwei Erwachsene, zwei Kinder) kostet 15 Euro, für beide Tage 28 Euro. Erwachsene zahlen für einen Tag sechs Euro, für beide Tage zehn Euro. Kinder bis fünf Jahre sind frei, von sechs bis 17 Jahren sind vier Euro fürs Tagesticket und sechs Euro für beide Tage fällig. Erstmals gibt es bis zum 25. August auch einen Vorverkauf mit Rabatt: Alle bis zu diesem Datum gekauften Tickets kosten 20 Prozent weniger. Erhältlich sind die Karten allerdings nur im Römermuseum und in den Thermen.

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