Der Umbau beginnt

25.5.2017, 07:00 Uhr
Der Umbau beginnt

© Maurer

„Das ist ein Wahrzeichen Weißenburgs“, weiß auch Gerhard Sauber, der die Bauarbeiten für die Sparkasse betreut. Ab Montag ist die Wildbadstraße von der Friedrich-Ebert-Straße bis zur Speltergasse wegen der Abriss­arbeiten gesperrt. Der Parkplatz kann von der Wied her angefahren werden. Der in den 80er-Jahren geschaffene Übergang sucht im Umkreis – zumindest im öffentlichen Raum – seinesgleichen. Vermutlich schon am Diens­tag ist die Verbindung Geschichte und an beiden Häusern werden noch die Löcher in der Wand dichtgemacht. Ende nächster Woche kann die Straßensperrung wiederaufgehoben werden.

Nächster Schritt wird das Entkernen der 1822 bis 1824 gebauten Mädchenschule am Platz des einstigen Spitals. Die Sparkasse ist dort seit Mitte der 1930er-Jahre beheimatet. Der letzte große Umbau erfolgte 1957. Süd- und Ostflügel wurden damals neu errichtet. In den 80er-Jahren hat die Schalterhalle noch einmal eine komplette Neugestaltung erfahren.

Der Umbau beginnt

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Schon damals war Gerhard Sauber mit von der Partie und er freut sich, dass es diesmal ein wesentlich attraktiveres Übergangsdomizil gibt: Damals mussten die Kunden ihre Bankgeschäfte ein Jahr lang in der Garage erledigen. Diesmal dient das Schlehaider-Gebäude auf der anderen Straßenseite, das die Sparkasse schon bisher nutzte, als Heimat auf Zeit. „Das ist eines der schönsten Ausweichquartiere, die wir je hatten“, sagt Sauber.

Zweieinhalb Jahre Bauzeit

Der SB-Bereich ist kleiner und auch an den Schaltern geht es etwas beengter zu, aber es funktioniert, und für heiklere Themen stehen vernünftige Beratungszimmer zur Verfügung. So ist man bestens gerüstet für die zweieinhalbjährige Umbauzeit. Zum Weltspartag 2019 will die Sparkasse zurück am angestammten Platz sein. Eine realistische Zeitplanung, glaubt Daniela Heil, Mitglied des Sparkassenvorstandes. „Aber wir haben auch keinen Puffer eingeplant.“

Der Umbau beginnt

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Nach dem Entkernen dürfen erst einmal die Mitarbeiter des Landesamtes für Denkmalpflege ins Gebäude und alles genau inspizieren. Das ist einer der Kompromisse, auf die sich beide Seiten geeinigt hatten, nachdem die ersten Umbaupläne der Sparkasse vor fünf Jahren die Denkmalschützer erzürnten. Mit den neuen Plänen ist das passé. „Das Landesamt ist hocherfreut, weil wir die denkmalgeschützten Bereiche so gut wie gar nicht anfassen“, sagt Sauber.

Von der Spitalanlage her wird sich von außen nicht allzu viel ändern. Auch die Stufen bleiben. Hier setzten sich die Denkmalpfleger durch. An der Südseite entlang der Wildbadstraße entsteht dafür ein neuer zentraler Eingang samt Treppenhaus und Aufzug, um eine vollständige Barrierefreiheit zu erreichen. Das wird das Erscheinungsbild auch nach außen verändern.

Vom Parkplatz her, also von der Ostseite des Gebäudes, wird es ebenfalls weiterhin einen Zugang geben – wie gewohnt mit Rampe. Allerdings wird sich auf dem Parkplatz etwas verändern: Der Anbau zwischen Spitalkirche und Zufahrt zur städtischen Tiefgarage (dort befindet sich bislang die EDV) wird abgerissen und durch einen kleineren Neubau ersetzt. So können auch fünf zusätzliche Parkplätze entstehen. Während der Baumaßnahme bleiben übrigens die bisherigen 13 Parkplätze mit Ausnahme von wenigen Wochen durchgängig nutzbar.

Die markanteste Änderung für die Kunden wird die Schalterhalle erfahren. Der SB-Bereich wird doppelt so groß wie bisher. Wer von der Spitalanlage her kommt, wird durch ihn hindurchgehen. Die Decke in der Schalterhalle wird durch ein Glasdach ersetzt, das oberhalb des ersten Obergeschosses befestigt sein wird. So entsteht ein lichter Raum, der weniger gedrückt wirkt wie die bisherige Lösung aus den 80er-Jahren – aber der Innenhofcharakter bleibt komplett erhalten. Rings um die verkleinerte Schalterhalle werden Besprechungszimmer angeordnet, sodass eine diskrete Beratung möglich ist. Die Kundenbetreuer für Private Banking und für Gewerbekunden bekommen ihre Büros im Obergeschoss. „Wir haben dann eine moderne Sparkasse im his­torischen Gewand“, freut sich Gerhard Sauber.

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