Der VfL startet in seine achte Saison in der 1. Regio

23.9.2017, 08:00 Uhr
Der VfL startet in seine achte Saison in der 1. Regio

© Uwe Mühling

In einer Liga, die laut Trainer Stephan Harlander „immer schwieriger und professioneller wird“, stellt sich der VfL weiterhin mit seinem Amateur- und Jugendkonzept dagegen. Das erste Match ist am Samstag ein Heimspiel und zwar gegen den Aufsteiger TTL Bamberg. Beginn ist wie gewohnt um 19.00 Uhr in der Turnhalle der Senefelder-Schule.

„Ein heikler Auftakt“, findet VfL-Coach mit Blick auf die Oberfranken, die den Treuchtlingern bereits im letztjährigen Bayernpokal-Finale alles abverlangt haben. Die Bamberger kommen nun mit einer im Schnitt recht großen und auch sehr robusten Truppe, die sich unter anderem einen Zwei-Meter-Mann aus Holland als Neuzugang geholt hat. Bei einem Turnier in Breitengüßbach hat Stephan Harlander den Auftaktgegner beobachtet. „Sie werden Druck ausüben und mit sehr viel Mut und Talent spielen“, ist er überzeugt.

Außerdem bringt die Truppe von Trainer Rainer Wolfschmitt eine gehörige Portion Aufstiegseuphorie mit und hatte bei dem erwähnten Turnier auch ein besonderes motivierendes Erlebnis: Gegen den FC Bayern München II machte sie in den letzten drei Minuten einen 15-Punkte-Rückstand wett und ging noch als Sieger im Spiel um Platz drei vom Feld. „Die können was“, unterstreicht Harlander. „Wenn wir nicht voll da sind und die ganzen nötigen Kleinigkeiten nicht umsetzen, werden wir nicht gewinnen.“

Klassenerhalt hat Priorität

Ein Sieg ist jedoch das klare Ziel des VfL. Es soll damit zugleich der erste Schritt zum Klassenerhalt sein, der für Harlander sowie für Abteilungsleiter und Kapitän Stefan Schmoll das primäre Ziel ist. „Wir müssen zuerst auf zehn Siege kommen, dann können wir schauen, wie viele Spiele noch übrig sind“, sagt Harlander wohlwissend um eine gewisse Erwartungshaltung nach den Plätzen fünf, vier und drei in den vergangenen drei Spielzeiten.

Man dürfe allerdings nicht davon ausgehen, dass es permanent so weitergeht, findet der Coach und sieht letztlich vor allem die Treuchtlinger Fans als „Zünglein an der Waage“. In der neuen Saison werde es darauf ankommen, wie das Publikum reagiert, wenn es mal nicht so läuft und der VfL vielleicht ein paar Mal nacheinander nicht gewinnen kann. „Werden die Fans dann weiter hinter uns stehen oder wird die Euphorie abebben?“, fragt sich Harlander, der heuer bereits in seine zehnte Saison mit den Korbjägern aus dem Altmühltal geht.

Der 48-jährige Nürnberger ist sicherlich eine der zentralen Figuren in der Erfolgsgeschichte der VfL-Bas-kets, hat allerdings auch mit gehörigen personellen Sorgen zu kämpfen. „Wir hatten zuletzt einen unglaublichen Aderlass“, findet Harlander und erinnert an das beruflich bedingte Karriereende der Ferschl-Brüder Fabian und Sebastian, an das verletzungsbedingte Aus für die Lang-Brüder Volker und Marius sowie von Florens Remmele. Aktuell stehen Leon und David Fruth aufgrund ihres Studiums nicht mehr für die „Erste“ zur Verfügung, spielen aber soweit wie möglich in der Bayernliga-Reserve.

Auch drei Spieler des Jahrganges 1998, die vergangene Saison voll zum Kader der „Ersten“ zählten, sind ab sofort nicht mehr dabei: Alexandros Mavropoulos will vorerst pausieren; Nico Jahnel möchte nur noch in einer Mannschaft spielen, welche nach verpasster Sommervorbereitung die „Zweite“ sein wird; Tobias Heinz spielt ebenfalls „nur“ noch in der Bayernliga-Truppe. Er war laut Harlander mit seinen Einsatzzeiten in der 1. Regio unzufrieden.

Durchschnittsalter 21,6 Jahre

Alles zusammen also zehn Akteure, die das Zeug für die Regionalliga haben, die aber nicht zur Verfügung stehen. Während sich die Liga-Konkurrenten in einer solchen Situation Leute von auswärts dazu holen würden, schaut der VfL in den eigenen Reihen. „Unsere Jugendarbeit zahlt sich positiv aus“, findet Stephan Harlander und hat mit Moritz Schwarz, Luca Wörrlein und Tobias Hornn drei ganze junge Spiele des Jahrganges 2000 „hochgezogen“. Aus Schwabach kam zudem der einzig echte Neuzugang: Yannick Rappke ist 20 Jahre alt, will es höherklassig probieren und wird vorwiegend in der „Zweiten“ spielen. Die maximal fünf möglichen Einsätze in der 1. Regionalliga wird er, so Harlander und Schmoll, aber auf jeden Fall bekommen.

Es hat sich personell also eine Menge getan. „Wir haben einige Baustellen und manche Dinge haben sich in die falsche Richtung entwickelt“, räumt denn auch der Trainer ein. Er vertraut aber auf seine neu formierte Truppe, die natürlich weiterhin ihre Leistungsträger hat. Tim Eisenberger war vergangene Saison der beste Spieler der Liga, Stefan Schmoll gehört zu den Top Ten.

Dazu kommen mit Florian Beierlein und Simon Geiselsöder zwei Akteure, die vergangene Saison ebenfalls im Schnitt zweistellig punkteten. Das darf man in der neuen Runde auch wieder von Claudio Huhn erwarten, der beruflich bedingt zuletzt kürzer treten musste, nun aber wieder voll dabei ist. Hinzukommen mit Arne Stecher, Jonathan Schwarz, Jonas Rauch und Kevin Vogt weitere Korbjäger mit ebenfalls ordentlich Regionalliga-Erfahrung. Was man dabei nicht vergessen darf: Das Durchschnittsalter des VfL-Kaders liegt bei gerade mal 21,6 Jahren. Schmoll und Huhn sind mit 27 bereits die „Oldies“ im Team.

Alles in allem empfiehlt Stephan Harlander mit „entspannter Entschlossenheit“ in die neue Saison zu gehen. Von jedem einzelnen Spieler erwartet er „dass er danach trachtet, sich und unser Spiel zu verbessern“. Insgesamt soll das Treuchtlinger Spiel „noch besser, noch moderner werden“. Was dann am Ende der Spielzeit 2017/2018 herauskommt, und ob die VfL-Baskets vielleicht doch wieder ganz vorne angreifen können, wird sich zeigen. Für Stephan Harlander steht im Vorfeld allerdings eines ganz sicher fest. „Jedes einzelne Spiel wird schwer zu gewinnen sein“. 

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