Dettenheim: Autohaus will aussiedeln

13.10.2017, 06:01 Uhr
Dettenheim: Autohaus will aussiedeln

© Robert Renner

Da der geplante Autohausstandort im rechtsverbindlichen Flächennutzungsplan (FLNP) der Stadt als „Fläche für die Landwirtschaft“ dargestellt ist, ist ein Änderungsverfahren notwendig. Damit werden die bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen für die Betriebserweiterung geschaffen.

„Das Autohaus nutzt derzeit diverse Flächen im Ortskern, was sich sehr negativ auf das Ortsbild und die Wohnqualität auswirkt“, heißt es in den Sitzungsunterlagen. Mit dem Vorhaben könnten die Stellplätze im Ortskern reduziert werden. Zudem könne wohl auch eine gewisse Abschirmung der Wohnbebauung hin zur neuen Um­gehungsstraße erreicht werden. „Der Standort wird zukunftsfähig und der Ortskern stark aufgewertet“, steht weiter in den Papieren zu lesen.

Schon in der vorberatenden Bauausschusssitzung hatte es Oberbürgermeister Jürgen Schröppel begrüßt, dass das Unternehmen an den Ortsrand umsiedeln will, weil damit die beengten Verhältnisse beendet werden. Außerdem werden die Verkehrssituation im Ort entschärft und der Firmensitz in Dettenheim gesichert.

Der stand nämlich zur Disposition, machte Ortssprecher und CSU-Stadt­rat Karl Roth deutlich. Das Unternehmen sei seitens des Herstellers, dessen Autos es verkaufe, gezwungen, eine neue Ausstellungshalle zu bauen. Es habe dabei Überlegungen gegeben, auf ein Areal in einer benachbarten Gemeinde umzusiedeln. Das wäre ein großer Verlust für Dettenheim und damit auch für Weißenburg gewesen, unterstrich Roth.

Ein Gewinn für den Ort

Ihm zufolge soll in einem ersten Schritt auf dem Grundstück zwischen der Umgehung und dem westlichen Ortsrand von Dettenheim, wo in Teilen derzeit noch die Baustellenzentrale für den Umgehungsstraßenbau angesiedelt ist, vorerst nur eine Verkaufs- und Ausstellungshalle entstehen. Au­ßerdem sind Stellfächen für Ausstellungsfahrzeuge geplant. „Die Reparaturwerkstatt sowie die Verwaltung verbleiben weiterhin in den bereits bestehenden Räumen ,Rezatstraße 14‘ in Dettenheim“, heißt es in den Sitzungsunterlagen.

Andre Bengel (SPD), pflichtete Roth bei. Es sei wichtig, die Firma am Ort zu halten und so auch die Arbeitsplätze zu sichern. Außerdem würde durch die Aussiedlung die Ortschaft selbst gewinnen. Maximilian Hetzner von den Grünen sieht dies genauso. Er regte ferner an, im Gegenzug die im Norden von Dettenheim vorgesehenen Gewerbeflächen zurückzunehmen.

Damit renne er bei ihm „offene Türen ein“, beschied ihm OB Schröppel. Stadtbaumeister Thomas Schwarz ergänzte, dass die Gewerbeflächen­ausweisung im Norden des Ortes seinerzeit richtig gewesen sei. Jetzt aber sei es zweifelsohne sinnvoller, sie entlang der Umgehung anzusiedeln. Berücksichtigt werden müssten allerdings Flächen für Lärmschutzmaßnahmen an der Bundesstraße 2. Daher sei die Rücknahme der Gewerbeflächen vorerst noch zurückgestellt.
In der jüngsten Stadtratssitzung wurde das Thema nicht mehr groß
diskutiert. Ortssprecher Roth brachte nochmals seine Freude zum Ausdruck, dass das Autohaus in Dettenheim bleiben kann. OB Schröppel stimmte dem zu: „Es ist zu begrüßen, wenn wir die renommierte Firma mit ihren Arbeitsplätzen und der Gewerbesteuer hier halten können.“

 

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