Diakonie baut in Weißenburg neues Zentrum

16.4.2015, 05:30 Uhr
Diakonie baut in Weißenburg neues Zentrum

© Plan: Architekturbüro Radegast

Auf dem Areal gegenüber dem „Marktkauf“ sollen die noch in der Stadt verteilten Dienste und Beratungsstellen der Diakonie zusammengefasst werden. Auch die Geschäftsstelle und Verwaltung sowie die im Gebäude der Agentur für Arbeit eingemietete Suchtberatung und Zentrale Diakoniestation sollen auf dem neuen Areal ihre Domizile bekommen. Zusätzlich plant das Diakonische Werk noch betreutes Wohnen mit seniorengerechten Appartements und Zimmern nach neuesten Standards sowie Wohngemeinschaften für Demenzpatienten.

Bis dahin muss noch einiges ab­geklärt werden, wie Ruffertshöfer betont. In ersten Gesprächen habe sich die Stadt Weißenburg sehr aufgeschlossen gegenüber den Diakonie-Plänen gezeigt. „Nun geht es an die Feinabstimmung.“ Außerdem muss Ruffertshöfer zufolge der bestehende Bebauungsplan – dieser sah Wohnhäuser vor – geändert werden. Erst dann könne der Eingabeplan gefertigt werden. „Den haben wir noch nicht“, sagte der Geschäftsführer. Eine erste grobe Planung hat das Pappenheimer Architekturbüro Radegast schon erstellt, die Details der Gebäude wie Raumaufteilungen und Gestaltung seien aber noch offen, betonte Ruffertshöfer. Zudem müsse natürlich auch der Weißenburger Stadtrat dem Bauvorhaben noch zustimmen.

Viele Standorte geprüft

Das Diakonische Werk hat in den vergangenen Jahren mehrmals versucht, ein Gebäude oder Areal für ihre verschiedenen Angebote zu finden und etliche Optionen – vom „Wittelsbacher Hof“ bis zum „Anselm-Gelände“ – gehabt? , und wurde nun in der Schwärzgasse fündig. „Wir haben uns dann doch eher für einen Neubau denn für einen Umbau entscheiden – wir wären da immer festgelegt“, verdeutlichte der Diakonie-Vorsitzende Uwe Bloch. „Für uns ist das jetzt eine super Lösung“, sagte er vor allem auch angesichts der aktuell günstigen Darlehenszinsen.

Martin Ruffertshöfer ist ebenfalls überzeugt, das passende Areal gefunden und gekauft zu haben. „Wir möchten die Rahmenbedingungen verbessern und mit einem Neubau unsere Dienste in einem Zentrum zusammenführen.“ So könnten Synergien nach innen (für die Mitarbeiter) wie außen (für die Kunden) geschaffen werden, ist er überzeugt. Zudem könne die Diakonie neue und zusätzliche Angebote schaffen, „die am zukünftigen Bedarf ausgerichtet sind“, sagte Ruffertshöfer und hatte hier vor allem die Demenz-Wohngemeinschaften, die Tagespflege mit 14 Plätzen und das betreute Wohnen im Blick.

Bereits jetzt betreut die Diakonie  als größter ambulanter Pflege-Anbieter 56 Wohneinheiten in Weißenburg. In der Schwärzgasse sollen je nach Planung 30 bis 40 neue dazukommen. „Wir orientieren uns dabei an mo­dernsten Standards“, so Uwe Bloch. Möglich sein soll eine ambulante Versorgung der Bewohner bis zuletzt.

In der Südlichen Ringstraße betreibt der evangelische Sozialdienstleister auch eine ambulante Wohngemeinschaft für an Demenz erkrankte Menschen. Dort stehen aber nur zehn Plätze zur Verfügung – „viel zu wenig“ wie Martin Ruffertshöfer aufgrund der vielen Anfragen weiß. Bis zu 24 weitere Plätze könnten in den Wohngemeinschaften geschaffen werden – je nach Bedarf. Zunächst soll aber nur eines der beiden Gebäude für die Demenz-Wohngemeinschaften realisiert werden. Weiterhin soll es daneben auch niederschwellige Angebote für Menschen mit Demenz geben.

Die Bündelung der Diakonie-Angebote und -Verwaltung an einem Ort wird jedoch nicht mit einem großen Gebäudekomplex realisiert, sondern in mehreren Häusern. „Getrennt voneinander, aber doch im Zentrum vereint“, fasst es der Geschäftsführer zusammen.

In der Schwärzgasse sehen er wie Bloch auch die Nachbarschaft „sehr positiv“. Gute Einkaufsmöglichkeiten, die Agentur für Arbeit, Bäcker, Gaststätte oder die Tagesstätte der Arbeiterwohlfahrt sind allesamt nur einen Katzensprung entfernt. Bloch: „Auch das ist für uns ein wichtiger Aspekt.“
 

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