Die Dettenheimer Umgehung ist fertig

25.7.2017, 12:02 Uhr
Die Dettenheimer Umgehung ist fertig

© Stephan

Im Dezember 2014 stachen Politiker und Bauplaner den ersten Spaten in den Boden der Dettenheimer Umgehung. Seitdem stehen dort die Schilder, die eine Fertigstellung der Baumaßnahme für Juli 2017 versprechen. Am 28. Juli, gegen Mittag, wird dieses Versprechen nun erfüllt. Eine ziemliche Punktlandung, wie man feststellen muss. „Das war eine Baustelle, da hat einfach alles gepasst, und vor al­lem haben alle zusammengeholfen“, stellt Andreas Buchner fest, der beim Staatlichen Bauamt in Ansbach für die Baumaßnahme zuständig war.

Für die Autofahrer im Weißenburger Land wird die Verkehrsfreigabe ein Moment des Aufatmens, denn die Verkehrsbehinderungen waren in den vergangenen zweieinhalb Jahren erheblich. Von der Vollsperrung, über Ampelschaltungen bis hin zu Tempo-30-Begrenzungen war alles dabei. Damit ist nun am Freitag Schluss. Gegen Mittag will man die brandneue Route, die westlich um Dettenheim herumläuft, freigeben. Die Polizei wird den Verkehr kurz anhalten und Bauarbeiter werden dann die Absperrung verschieben. Das erste Auto, das auf die neue, 3,4 Kilometer lange Umfahrung rollt, dürfte also eines der Polizei sein.

Die Straße wird 400 Meter länger

Die Baukosten liegen aktuell bei rund 17,9 Millionen Euro. Dafür bekommen die Dettenheimer nicht nur ihre Umgehung, sondern es schließt sich südlich auch noch ein 1,3 Kilometer langer, dreistreifiger Ausbau zwischen Dettenheim und Schambach an. Die Kosten liegen vergleichsweise hoch, weil das Bauamt sage und schreibe zehn sogenannte Ingenieurbauwerke erstellen musste, um die Ortsumfahrung möglich zu machen. Fünf Brücken, zwei Brückenverbrei­terungen, zwei Lärmschutzwände und ein Stahldurchlass mussten gebaut werden.

Am Freitag dürfte ganz Dettenheim aufatmen und vermutlich schlecht schlafen. Denn es wird auf einmal ruhig nachts, die Blechlawine, die binnen 24 Stunden rund 15 000 Fahrzeuge durch den Weißenburger Ortsteil drückte, ist verschwunden und das Dorf endlich nicht mehr zerschnitten. Ein guter Moment, denn die Verkehrsplaner prognostizieren für die kommenden Jahre einen weiteren Anstieg des Verkehrs auf der B 2. 2025 sollen schon 21 000 Fahrzeuge pro Tag auf dem Weißenburger Teil der längsten Bundesstraße Deutschlands fahren, die durch die Ortsumfahrung übrigens noch mal 400 Meter länger wird. Die B 2 ist im Übrigen auch eine der ältesten Bundesstraßen Deutschlands und hat nicht nur römische, sondern vor allem einen bedeutenden mittelalterlichen Vorläufer: Die Via Imperii verband Stettin mit Rom und das weitgehend auf der heutigen B-2-Route.

Man darf davon ausgehen, dass die B 2 bei Weißenburg in den nächsten drei bis vier Jahren nun ohne Baustellen zu passieren ist. Dann allerdings steht das nächste ganz große Projekt an: der höhenfreie Ausbau der Hörnlein-Kreuzung, der 37 Millionen Euro verschlingen soll und etwa drei Jahre Bauzeit bedeutet. Im Anschluss wären der dreistreifige Ausbau der Weißenburg-Umfahrung, nördlich und südlich der Hörnlein-Kreuzung, an der Reihe, bevor man sich eines Tages der Dietfurter Umgehung widmen könnte. Die Baumaßnahmen an der B 2 werden damit fast sicher noch bis in die 30er-Jahre dieses Jahrhunderts hinein reichen.

 

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