Die Generalsanierung der Zentralschule geht weiter

17.10.2017, 06:33 Uhr
Die Generalsanierung der Zentralschule geht weiter

© Robert Renner

Der erste Bauabschnitt wurde seit 2014 abgewickelt. Die Arbeiten liefen und werden auch weiterhin während des Schulbetriebs laufen müssen. Die Schwerpunkte werden, soweit es geht, in die Ferien gesetzt.

Bisher ging es vor allem um den Brandschutz. Ursprünglich war die Sanierung 2013 auch „als reine Be­seitigung von Brandschutzmängeln geplant“, heißt es in den Sitzungsun­terlagen. „Aufgrund des allgemeinen baulichen Zustandes des Gebäudes“ sei aber weiterer Sanierungsbedarf hinzugenommen worden, weshalb ein Paket für eine Generalinstandsetzung  geschnürt wurde. Bei Gesamtkosten von 2,9 Millionen Euro gab es eine 45 Prozent-Förderung.

Eigenanteil bleibt gleich

Der erste Bauabschnitt ist weitgehend abgeschlossen. Der 2013 gesetzte Kostenrahmen von 1,3 Millionen Euro wurde eingehalten. Für den ab 2018 folgenden zweiten Teil waren ursprünglich Kosten von 1,6 Millionen Euro geschätzt. Im Zuge der bisherigen Arbeiten zeigte sich aber erneut höherer Sanierungsbedarf. Außerdem wurde der Fördersatz seitens der Regierung von Mittelfranken auf 65 Prozent erhöht. Es sei daher sinnvoll, die zusätzlichen Aufgaben zur General­instandsetzung hinzuzunehmen, statt sie später im laufenden Unterhalt, der nicht bezuschusst werde, abzuwi­ckeln, erläuterte Oberbürgermeister Jürgen Schröppel in der vorberatenden Bauausschusssitzung.

Dadurch erhöhen sich allerdings die Gesamtkosten für die Generalsanierung. Sie liegen nun bei 3,95 Millionen Euro. Da es aber höhere Zuschüsse gibt, wird die Stadtkasse trotzdem nicht mehr belastet. Der Eigenanteil Weißenburgs bleibt bei 1,7 Millionen Euro.
In der Stadtratssitzung hat es keine Wortmeldung mehr zu dem Thema gegeben. Der einstimmige Beschluss war schnell gefasst. Ausführlich vorgestellt und diskutiert worden war die Sache bereits im Bauausschuss. Dazu waren der Weißenburger Architekt Rainer Hochreiter und Stephan Leis, Fachplaner für technische Gebäudeausrüs­tung aus Pleinfeld, eingeladen.

Hochreiter zufolge sind zum zweiten Bauabschnitt unter anderem die Sicherung der Traufgesimskästen, das Trockenlegen des Mauerwerks im Keller, der Einbau einer Lehrerumkleide für die Turnhalle, das Erneuern der Schließanlage und die Dachdämmung hinzugekommen.

In die Gesamtkosten seien eine jährliche Preissteigerung bis 2020 von 3,5 Prozent eingerechnet, aber auch die sich aus der Änderung der Verordnung über die Honorare für Architekten- und Ingenieurleistungen (HOAI) ergebenden höheren Planungskosten. Eingespart werden könnten lediglich bei der Dacheindeckung rund 300000 Euro. Doch weil das Dach schon Schäden aufweise, müsse es wohl in fünf bis zehn Jahren sowieso ausgetauscht werden, dann allerdings ohne Zuschuss, gab Hochreiter zu bedenken.

Fachplaner Leis erläuterte die Anforderungen der neuen Trinkwasserverordnung, wonach Wasser in Leitungen eine maximale Standzeit von 72 Stunden haben darf. Daher wird eine automatische Spülung eingebaut. Notwendig seien aber auch neue Heizungs- und Lüftungsanlagen. Eine neue Heizungssteuerung könne fernüberwacht werden und Störungen an die entsprechenden Stellen weitermelden. Außerdem könne man sie so einstellen, dass die Heizung an Wochen­enden und in Ferienzeiten, wenn das Schulhaus nicht genutzt werde, he­runterfährt. Zudem wird die Heizungsanlage durch ein Blockheizkraftwerk ergänzt.

Gas statt Hackschnitzel

Nach den Erläuterungen der Fachleute zum Mehraufwand und den Mehrkosten zeigten sich alle Ausschussmitglieder mit den Maßnahmen einverstanden. Einzig Maximilian Hetzner kritisierte, dass bei der Heizung erneut keine Pellets- oder Hack­schnitzelanlage eingebaut wird. Klimaschutz fange „bei uns zu Hause an“. Die Stadt habe mit ihrem Wald „die Ressourcen in den eigenen Händen“. Der Grüne: „Warum wird nicht mehr in diese Richtung gedacht?“

Technikplaner Leis erläuterte, dass er sehr wohl den Einbau einer Hack­schnitzelheizung geprüft habe. Wegen der baulichen Gegebenheiten sei eine solche aber ungeeignet. Beispielsweise müsste ein separater Bunker für das Heizmaterial gebaut werden. Daher habe er eine Gastherme in Kombi­nation mit einem Blockheizkraftwerk vorgeschlagen. Leis: „Wir erzeugen unseren Strom dort selber.“ Ökologische Gesichtspunkte sieht er damit ausreichend berücksichtigt. Und OB Schröppel wies Hetzners Einwand zurück, die Stadt betreibe das Thema
erneuerbare Energien zu wenig.

 

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