Die Macher sind zufrieden

24.8.2017, 09:19 Uhr
Die Macher sind zufrieden

© Robert Renner

Auf Einladung von Festwirt Gerhard Widmann trafen sie sich im Festzelt zum Weißwurstessen. Dabei ist aber beileibe nicht alles zur absoluten Zufriedenheit der Macher, Brauer und Wirte verlaufen. Vor allem mit der Bierprobe haderte mancher. Und auch das Thema Vandalismus ärgert einige.

Oberbürgermeister Jürgen Schröppel hatte kurz vor dem Treffen noch ein E-Mail eines Vaters bekommen, der sich darüber beschwerte, dass seine 16-jährige Tochter tags zuvor Einlass bei der „Ladies Night“ im Weinzelt erhalten hatte. Der Stadtrat und der Kirchweihausschuss sollten solche Veranstaltungen künftig generell untersagen. Ob das Niveau der Kirchweih schon so tief gesunken sei, dass man derartige Vorstellungen nötig habe, wollte er wissen.

Schröppel, bekanntlich selbst Jurist, hatte sich daraufhin informiert. Die „Ladies Night“ sei „keine jugendgefährdende Veranstaltung“. Daher gebe es auch keine Handhabe, den Zutritt von 16-Jährigen zu verbieten. Eigentlich sollten ins Weinzelt aber nur 18-Jährige Einlass erhalten. Einige Jüngere hätten es aber offensichtlich an der Kontrolle vorbei geschafft. Das aber sei nach der Rechtslage nicht maßgeblich. Der OB: „Ich sehe keine Notwendigkeit einzuschreiten.“

Sehr viel ärgerlicher findet Schröppel die vielen Vandalismusschäden, nicht nur an Straßenlampen und Wahlplakaten, sondern auch an anderen öffentlichen Einrichtungen und Privateigentum. Nach einer Schlägerei am Auftaktabend habe die Stadt gegen zwei Beteiligte Betretungsverbote für den Festplatz ausgesprochen. Ansonsten gebe es aber auf dem Festplatz keine Probleme, und er habe auch aus der Nachbarschaft bisher keine Beschwerdeanrufe erhalten.

An der von Schröppel angesprochenen Schlägerei waren Polizeichef Peter Aschenbrenner zufolge drei Personen beteiligt, mit denen die Polizei „eine ganze Menge zu tun gehabt“ habe. Die Betretungsverbote hätten Polizeibeamte umgehend zugestellt. Bei der Spur der Verwüstung, die derzeit noch Unbekannte von der Discothek Soho bis in die Bismarckanlage gezogen haben (wir berichteten), könne man nur spekulieren, ob es tatsächlich Festplatzbesucher gewesen seien. Eine „heiße Spur“ gebe es hingegen bei den Vorfällen, bei denen Böller zum Einsatz kamen.

Mit Ausnahme dieser wenigen unschönen Delikte ist die Polizei mit dem bisherigen Kirchweihverlauf „recht zufrieden“ sagte Aschenbrenner. Sein Stellvertreter Klaus Ziegler kündigte gleichzeitig für das zweite Festwochenende eine höhere Polizeipräsenz am Festplatz an, weil das Polizeipräsidium in Nürnberg Unterstützungskräfte zugesagt habe. Doch auch der am Platz tätige Sicherheitsdienst habe sich bewährt.

Dies sieht auch Kirchweihausschuss-Vorsitzender Andre Bengel so. Er bedauerte, dass es während der Kirchweih eigentlich jedes Jahr mindestens einmal regnet. „Diesmal war es eben am Freitag.“ Das schlechte Wetter machten er und auch die meis-ten anderen Verantwortlichen maßgeblich für den schlechteren Verlauf der Bierprobe verantwortlich. Nach Angaben von Festwirt Gerhard Widmann war es die „schlechteste Bierprobe in den vergangenen fünf oder sechs Jahren“.

Er und die Brauereien sind aber trotzdem versöhnt, denn die weiteren Festtage waren deutlich besser. Am Samstag sei die Kirchweih sehr gut und am Sonntag noch besser besucht gewesen. Und auch der Tag der Betriebe habe wieder mehr Zuspruch erlebt, als in den vergangenen Jahren, stellten Brauereichef Thomas Schneider und Festwirt Widmann unisono fest. Schneider. „Wir liegen jetzt sogar im Vergleich zum Vorjahr vorne.“

Positiv bewertet Kirchweihausschusschef Bengel die Boxmatinee, die mit 1100 Zuschauern einen Zuspruch wie noch nie erlebte, und den Rats-Runners-Lauf. Dessen Siegerehrung fand erstmals im Weinzelt statt, das sich dazu gut füllte. „Das war die richtige Entscheidung. Das passt ganz gut zur Kirchweih“, meinte Bengel.

Gelobt wurden ihm zufolge das Speisenangebot sowie das Festbier. Etwas Probleme habe es hingegen mit Maßkrügen und Flaschen gegeben, die sich zum Teil zertrümmert auf dem und um den Festplatz herum fanden. Ein „alljährliches Problem“ sei hingegen die Lautstärke. Bei der „Ladies Night“, aber auch bei manchem Fahrgeschäft, habe der Kirchweihausschuss einschreiten müssen, weil sich Anwohner zu Recht beklagt hätten. Dass sie sich gemeldet hätten, sei gut. Bengel: „Dafür sind wir als Kirch­weih­ausschuss da.“

Was ihn „persönlich ärgert, ist der Vandalismus“. Bengel forderte daher alle Bürger auf, dagegen vorzugehen, die Polizei zu verständigen und sich als Zeugen zur Verfügung zu stellen, wenn sie einen entsprechenden Vorfall beobachteten. Alle Verantwortlichen würden sich enorm bemühen, dass es am Festplatz friedlich zugehe. Bengel: „Dann ist es wirklich schade, dass es welche gibt, die durch die Stadt ziehen und sich dort aufführen.“

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