Die Pappenheimer Schützen sind älter als Amerika

25.7.2016, 11:41 Uhr
Die Pappenheimer Schützen sind älter als Amerika

© Jan Stephan

Es war ein beeindruckender Beweis dafür, dass das Schützenwesen im Gau Weißenburg sich bester Gesundheit erfreut. „Ihr habt bewiesen: ,Wenn die Schützen rufen, dann kommen sie auch‘“, zeigte sich Peter Krauß, der stellvertretende Landrat, angetan von der Resonanz. Tatsächlich hatten nahezu alle Schützenvereine aus dem Weißenburger Gau, der etwa den Grenzen des Altlandkreises entspricht, Delegationen entsandt. Und die bestanden nicht nur aus älteren Herren, sondern da marschierten auch zahlreiche junge Männer und Frauen mit.

Um die Tradition braucht man sich offenbar erst mal keine Sorgen zu machen, wie auch Graf Albrecht von und zu Egloffstein, der Schirmherr der Feierlichkeiten, feststellte. „Macht weiter so“, rief er ins Festzelt. „Ein großes Kompliment dafür, wie fabelhaft ihr das gemacht habt.“ Die Schützen hätten gezeigt, dass sie wandlungsfähig seien und ihre Ideen dem Zeitgeist anpassen, ohne dabei Traditionen aufzugeben. „Ihr betet eben nicht nur die Asche an, sondern tragt das Feuer weiter“, so der Graf unter dem großen Applaus der Zuhörer. 

Früher als Kolumbus

Dabei hätten die Pappenheimer Schützen jede Menge Asche zur An­betung parat. Franken habe die ältes­ten Schützenvereine Bayerns, stellte Egloffstein fest. Und tatsächlich ist es in anderen Bereichen nahezu unmöglich, Vereine zu finden, die seit mehr als einem halben Jahrtausend bestehen. Die Pappenheimer Schützen gab es schon, da sammelte Kolumbus noch Geld ein, um im Jahr darauf in See zu stechen, Amerika zu entdecken und es mit Indien zu verwechseln.
Als die Schützen mit ihren Fahnen, ihren Wappen und all den Ketten und Abzeichen in das Festzelt zogen und anschließend der Fahneneinzug gefei­ert wurde, war zu spüren, dass bei al­ler Modernisierung die alten Traditionen lebendig sind.

„Das Fest wird in die Geschichte eingehen“, zeigte sich Peter Krauß begeistert. Gerd Moje von den befreundeten Eißendorfer Schützen aus Hamburg-Harburg hielt seine Begrüßung hanseatisch kurz. „Ich will nicht lang snacken, alles Gute für Euch“, gab er dem Jubelverein mit auf den Weg. Der bedankte sich in Person von Marcus Wurm auch bei der Stadt und speziell bei Werner Rachinger für die gute Unterstützung. Robert Deffner, der Schützenmeister des Pappenheimer Vereins, erhielt zudem eine Auszeichnung vom Bezirksverband der Schützen.

Eine schöne Geschichte schrieb Benedikt Felsner. Dem Pappenheimer Schützen gelang es, passend zum Jubiläum den Gauschützentitel in seine Heimatstadt zu holen. Dementsprechend wurde er vom heimischen Publikum gefeiert.

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