Die U21 des Club spielte "alle Neune"

22.6.2016, 08:44 Uhr
Die U21 des Club spielte

© Uwe Mühling

„Patrick ist ein Spieler, der auf dem Sprung zur Profimannschaft steht. Aber wie jeder andere auch, muss er sich dafür nochmal steigern. Letztlich entscheidet er mit seinen Leistungen selbst, ob er den Sprung schafft.“ So äußerte sich Michael Köllner, der neue Leiter des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) und Chefcoach der U21 des 1. FCN, zu Kammerbauers Perspektive beim Club. Der aus Raitenbuch stammende Mittelfeldspieler hat in den vergangenen neun Jahren alle Jugendteams in Nürnberg durchlaufen und steht aktuell im Kader der U21, welche zum Test in der Rezataue gastierte.

Bei dem klaren „alle Neune“ zeigte sich der Unterbau der Profis in allen Belangen überlegen und ließ in der Defensive keine ernstzunehmende Torchance zu. Nach einem Ballverlust der TSV-Sechziger klingelte es bereits in der 2. Minute durch Mike Ott. Bis zur 28. Minute hielt sich Weißenburg insbesondere durch den stark parierenden Torwart Johannes Uhl im Spiel, musste dann jedoch das 0:2 durch Cihangir Özlokman hinnehmen. Keine drei Minuten später folgte das 0:3, das Dominic Baumann mit einem Abstauber markierte. Vor der Pause erhöhte der Regionalligist durch Abdelhamid Sabiri (34.) und Ott (45.), die jeweils nach Ecken trafen, auf 5:0.

Nach der Halbzeit erspielte sich Bezirksligist Weißenburg seine einzige nennenswerte Möglichkeit: Tim Lotter steckte durch für Michael Böhm, der jedoch von Club-Keeper Ramon Castellucci gebremst wurde. Danach parierte auch Uhl auf der Gegenseite. In der 66. Minute war er dann aber gegen Oktay Leyla machtlos (6:0). In der Schlussviertelstunde erhöhten die Clubberer durch Tore von Sabiri (72.) und Manuel Feil (83., 85.) zum 9:0.

Die von Kreisobmann Dr. Sven Laumer (SV Penzendorf) souverän geleitete Partie war geprägt von sehr vielen Auswechslungen. Trainer Oliver Wellert wechselte bis auf Ersatztorwart Roland Kral alle Bankspieler ein – einzig Uhl, Patrick Weglöhner, Daniel Blob und Neuzugang Christian Leibhard spielten über die vollen 90 Minuten. Auch Michael Köllner wechselte munter durch: Die Club-U21 hatte immerhin schon zwölf Einheiten in einer Woche hinter sich. Dagegen haben die Weißenburger unter der Woche viermal trainiert. 

Insofern war Wellert ganz zufrieden. Das Ergebnis war für ihn sowieso „völlig unwichtig.“ Der Coach des TSV 1860, der in der neuen Saison von seinem Bruder Thomas unterstützt wird, sprach von einem „Lehrspiel“ sowohl für seine Mannschaft als auch für ihn selbst. Obwohl er logischerweise noch keine Schlüsse für die neue Saison ziehen will, sprach er dennoch ein Lob an die U19-Jungs Lotter, Yannick Strobel und Simon Bittner aus, die ihre Sache „gut gemacht haben“.

Sein Kollege vom Club, Michael Köllner, dagegen zeigte sich sehr zufrieden mit der ersten Trainingswoche. Im Spiel selbst hätten seine Jungs einige Ansätze bereits umgesetzt und bei einem 9:0 brauche „man eh nicht viel zu sagen“. Seine Ziele für die kommende Saison: „Taktisch und technisch hochwertigen Fußball spielen und möglichst viele Talente in den Profibereich hochziehen.“

Eines dieser Talente ist der bereits erwähnte Patrick Kammerbauer aus Raitenbuch, der sich über einen Profi-Vertrag ab 1. Juli freuen kann. Daran sehe man laut Köllner die „Wertschätzung und das Vertrauen“, das Kammerbauer beim Club genieße. Das Ziel für den frisch gebackenen Abiturienten ist nun der Sprung in den Profi-kader. Er wolle sich „von Beginn an unter dem neuen Trainer zeigen“, sagte Kammerbauer gegenüber unserer Zeitung.

Den bisherigen Coach René Weiler zieht es bekanntlich gen Anderlecht. Patricks Zwillingsbruder David wird den Club ebenfalls verlassen. Sein neuer Verein steht jedoch noch nicht fest. Für Patrick bedeutet Davids Wechsel eine „große Umstellung“: Nach neun gemeinsamen Jahren beim FCN (und auch in der Schule) sind die Zwillinge nun getrennt.

TSV 1860 Weißenburg: Uhl, Weglöhner, Schwenke, Lehner, Ochsenkiel, Leibhard, Hofer, Er, Lotter, Böhm, Blob (eingewechselt: Meyer, Hedwig, Bittner, Forster, Riedel, Strobel, Wnendt).

1. FC Nürnberg II: Castellucci, Knipfer, Lippert, Patrick Kammerbauer, Eder, Knezevic, Baumann, Özlokman, Ott, Löwen, Sabiri (eingewechselt: Fries, Wenninger, Carls, Leyla, Hofmann, Feil).

Schiedsrichter: Dr. Sven Laumer (SV Eintracht Penzendorf); Assistenten: Julian Müller (TSV 1860 Weißenburg) und Florian Kleemann (VfL Treuchtlingen); Zuschauer: 300.

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