Die Wülzburg herausgeputzt

23.6.2017, 17:37 Uhr
Die Wülzburg herausgeputzt

© Roland Hoffmann

Der Freistaat würdigte mit der Medaille die Arbeit der DAV-Mitglieder, die sich im Frühjahr, Sommer und Herbst wöchentlich zweimal auf der Wülzburg treffen, um die Mauern und Bastionen von Gras und kleinen Bäumen zu befreien. Vor allem die Wurzeln letzterer dringen in die Fugen und Spalten ein, was im Winter Frostschäden zur Folge hat.

„Schwindelfrei und klettererfahren zu sein, ist für die Arbeitseinsätze der Denkmalpflegegruppe Wülzburg gewinnbringend – denn nur dank der professionellen Kletter- und Abseiltechnik der Mitglieder konnte der starke Bewuchs  aus den Kurtinen- und Bastionswänden entfernt werden“, lobten Spaenle und Generalkonservator Mathias Pfeil bei der Übergabe der Medaille.

Darüber hinaus haben die DAV-Denkmalpfleger zwischen 2007 und 2009 und in rund 100 Arbeitstagen den „Tiefen Brunnen“ in Handarbeit ausgeräumt. Mit einem selbst konstruierten Aufzug wurden 13 Meter an Schutt – das entspricht etwa 118 Tonnen Material – nach oben geschafft und der Schacht wieder auf seine ursprüngliche Tiefe von 143 Metern gebracht.

„Das Engagement des Vereins ist für die Bewahrung dieses besonderen Denkmals von großer Bedeutung“, so die Laudatio. Mit ihrem Engagement würden die DAVler auch die Bemühungen der Stadt Weißenburg um den Erhalt der national bedeutenden Festung tatkräftig unterstützen.

Diese wurde von 1588 bis 1605 von den Ansbacher Markgrafen als fünf­eckige Bergfestung errichtet. Sie zählt dem Landesdenkmalamt zufolge zu den historisch wie architektonisch  „herausragenden Bauwerken der Region“. Die Wülzburg ging 1806 in den Besitz Bayerns über, 1882 erwarb die Stadt Weißenburg die Festung und trägt seitdem die Baulast. In den vergangenen Jahrzehnten wurden von der Stadt, dem Land Bayern und dem Bund mehrere Millionen Euro in die Sanierung der Bastionen und Fes­tungsmauern investiert.

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