Egersdörfer kommt in die Weißenburger Kulturgarage

5.1.2016, 07:53 Uhr
Egersdörfer kommt in die Weißenburger Kulturgarage

© Agentur

Wer mit der Location Kulturgarage nicht direkt etwas anfangen kann, muss sich nicht grämen. Denn es ist ein erster Versuch, um zu testen, inwieweit die Werkstatt des Autohauses Fiegl in der Adolph-Kolping-Straße 1 in Weißenburg zum Veranstaltungsort für Kabarett und Musik taugt. Platz genug ist vorhanden, und der dezente Geruch von Benzin, Öl und Arbeitsschweiß verleihen dem Raum einen ganz besonderen Charme, den ein Standard-Konzertsaal eben nicht bieten kann.

Das Autohaus Fiegl hat sich für den Versuch mit Veranstalter ES-Events zusammengetan. Erik Scheffel aus Theilenhofen hat in Weißenburg schon einiges an Kulturprogramm auf die Beine gestellt: Er ist fürs Programm des jährlichen Heimspiel-Festivals im Bergwaldtheater verantwortlich, hat Kabarettisten wie Bruno Jonas geholt und sorgt Ende Januar mit einem Auftritt des Vorzeigekiffers Hans Söllner für eine ausverkaufte Karmeliterkirche.

Matthias Egersdörfer macht seit vielen Jahren Kabarett und Musik. Erst vornehmlich im fränkischen Raum, im Lauf der Zeit wurde der Aktionsradius immer größer. Im vergangenen Jahr hat Egersdörfer als kauziger Ermittler im Franken-Tatort mit trocken-lakonischem Humor für den richtigen Lokalkolorit gesorgt und sich bundesweit auch außerhalb der Kabarettszene bekannt gemacht.

Mehr als Basteleien

Sein Humor passt wie die Faust aufs Auge zu der ungewöhnlichen Location in Weißenburg: alles andere als gelackt und Mainstream. Denn eigentlich ist das, was Egersdörfer macht, gar nicht lustig. Er ist der ewig mürrische Franke, der zu nichts und zu niemandem ein normales Verhältnis ha­ben kann. Aber so wie Egersdörfer das auf die Bühne bringt, ist es eben doch urkomisch. So liest sich auch die Vita auf seiner Homepage: „Matthias Egersdörfer wurde regulär eingeschult, lernte Lesen, Schreiben und Basteln, dann immer kompliziertere Sachen. Schon als Kind pflegte er Hobbys und private Interessen.“

Für sein neues Programm hat sich der Fürther eines typisch fränkischen Satzes bedient: „Vom Ding her“. Der Franke als solcher weiß, dass diese Aussage generell und immer passt – so vom Ding her kann man das schon so sagen. Und so wird Egersdörfer in diesem Programm „meist im Stehen unmögliche Geschichten erzählen“, verspricht die Ankündigung. „Es ist gut möglich, dass in den Geschichten auch sprechende Singvögel vorkommen und drei Gerüstbauer. Das Publikum darf gerne lachen, wenn es möchte. Bitte erschrecken Sie nicht, wenn Egersdörfer keine gute Laune hat. Das kommt gelegentlich einmal vor. Trotzdem kann es vom ganzen Ding her vielleicht lustig werden.“ Dem ist vom Ding her eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.

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