Ein Abend in den Neunzigern

7.10.2013, 09:20 Uhr
Ein Abend in den Neunzigern

© Jan Stephan

Dass sich die „Löwenbois“ eines nicht mehr so genau zu ermittelnden Tages Mitte der 90er-Jahre auflösten, muss man aus heutiger Sicht musikalisch nicht unbedingt bedauern. Allerdings würden die vier Musiker um
Andreas Schock heute wohl auch nicht mehr das spielen, was sie damals in den Jugendzentren in Weißenburg und Ellingen Erfolge feiern ließ, und ihnen bis nach Nürnberg einen guten Namen verschaffte. Dreckiger Garagen-Brüll-Oi-Punk-Rock.
Damit erarbeiteten sie sich lokalen Legendenstatus: „Die kannte jeder, zumindest in der Punk-Szene“, erklärt einer der Konzertbesucher, bevor er sich in Richtung Bühne aufmacht, um ordentlich zu Pogen. Und so sehen an diesem Abend mal die jungen Juzler den zehn bis 20 Jahre älteren Herren leicht belustigt zu, wie man früher so feierte.


Ein Abend in den Neunzigern

© Jan Stephan

Das Benefiz-Konzert fürs Juz war eine sympathischen Idee, die sich nun in einen sympathischen Abend verwandelt hat, der zudem noch sehr ordentlich besucht war. Knapp 150 Zuhörer wollten die „Löwenbois“ und ihre musikalischen Freunde hören. Das waren mit den „New Born Sinners“ und dem „Havanna Pussy Club“ zwei weitere Formationen, die eher die härtere Gangart bevorzugen. Der fränkische Comedian „Bembers“ würde sagen: „Musik, wo der Schlagzeuger nicht im Urlaub ist.“


Nach den „Löwenbois“ gab das Bandprojekt „Unter falscher Flagge“ den Abschluss eines gelungenen Abends. In gemischten Formationen beackterte man einige Klassiker der „Toten Hosen“. Die fingen ja auch mal mit Garagen-Brüll-Oi-Punk-Rock an und machen heute eine Rockballade nach der anderen. Ist das noch Punk?, fragen sich da viele Fans. Für die „Löwenbois“ stellen sich solche Fragen nicht. Das ist Punk. Und wie!
 

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