Ein "homogener Haufen" feiert die Kreisliga-Rückkehr

18.6.2018, 13:02 Uhr
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© Uwe Mühling

Die „Niederhofener“ waren über die gesamte Saison gesehen einfach die konstanteste Mannschaft mit 27 Punkten in der Vor- und 25 Zählern in der Rückrunde. Macht zusammen 52 und bedeutete in der Endabrechnung sechs Punkte Vorsprung auf den Vizemeister SV Ochsenfeld, mit dem man in der ersten Halbserie noch gleichauf gelegen hatte. Oberhochstatt hatte ganz knapp hinter dem TSV 1860 Weißenburg II (U23) die beste Abwehr und das beste Torverhältnis. Zudem hat der SSV (64 Treffer) nach der DJK Dollnstein (69) die meisten Tore erzielt.

Für Trainer Stephan Bauer war es ein Einstand nach Maß, denn gleich in seiner ersten Saison als verantwortlicher Trainer durfte er die Meisterschaft feiern. „Das macht mich schon ein bisschen stolz“, sagt der 41-Jährige, schickt aber gleich hinterher, dass der Aufstieg „vor allem ein Verdienst der Mannschaft war, weil sie hervorragend mitgezogen hat“. Das gilt beispielsweise für die Umstellung auf Viererkette, die sich beim SSV relativ schnell etabliert hat.

Letztlich standen die Oberhochstatter an 19 von 26 Spieltagen auf Platz eins. Ihren höchsten Saisonsieg feierten sie mit einem 4:0 gegen den FC Gunzenhausen und verloren erst im abschließenden Spiel gegen die SG Heidenheim ihren Heimnimbus (1:2). „Es war wirklich so, dass es gerade die älteren Spieler noch einmal wissen wollten“, sagt Trainer Bauer jetzt im Rückblick. Die „Oldies“ wollten unbedingt noch einmal aufsteigen und gingen sowohl im Training, als auch in der Kabine und bei den Spielen voran und zogen dadurch die jungen Leute mit, erklärt Stephan Bauer.

Der SSV habe natürlich auch von der fußballerischen Qualität seiner erfahrenen Spieler profitiert. Erfolgreichster Torschütze war Bastian Walcher mit 18 Treffern, Andreas „Aue“ Auernhammer machte elf Buden und sein Bruder Stefan Auernhammer kam auf neun Tore. Der „absolute Gewinner“ der Saison war für den Coach jedoch ein Youngster, nämlich Dominik Schweinesbein, der von der U19 des TSV 1860 Weißenburg kam und der eigentlich noch ein Jahr in der Jugend hätte spielen können. Er fügte sich jedoch gleich bestens bei den Herren ein und steuerte sieben Treffer bei.

Einzelkönner sind natürlich wichtig, für Stephan Bauer zählt aber vor allem der Teamgedanke, der für ihn ein Schlüssel zum Erfolg war: „Wir waren und sind ein eingeschworener und homogener Haufen“, unterstreicht der Coach. Intern habe es keinerlei Streitigkeiten gegeben, und auch außerhalb des Fußballs habe die Mannschaft viel miteinander unternommen – oder einfach auch mal dem Teamkollegen am Bau geholfen.

Der SSV sah in dem ausgeglichenen Feld ohne echte Übermannschaft von Anfang an seine Chance. Spätestens zur Winterpause habe man sich dann jedoch fest vorgenommen, alles dranzusetzen, um erstmals seit dem Jahr 2013 wieder den Sprung in die Kreisliga zu schaffen. Richtig konkret wurde das Ganze dann im „Goldenen“ April. Sechs Siege reihte Oberhochstatt in diesem Monat aneinander und stellte damit die Weichen in Richtung Meisterschaft, die dann nach einem kleinen Durchhänger im Mai schließlich am vorletzten Spieltag Anfang Juni in Geilsheim auch rechnerisch besiegelt wurde.

Schlusslicht der Fairnesstabelle

Alles also rosa-rot beim SSV Oberhochstatt? Nein, nicht ganz, denn es mischt sich auch ordentlich Gelb und Gelb-Rot rein. In der Fairnesstabelle nimmt der Meister jedenfalls mit Abstand den letzten Platz ein. 92 Gelbe, zehn Gelb-Rote und zwei Rote Karten haben den SSV zum Schlusslicht gemacht. In dieser Tabelle thronen der SV Alesheim und die SG Heidenheim ganz oben und auch Oberhochstatts Trainer Stephan Bauer weiß um den nicht gerade guten Ruf seiner Truppe. Er kritisiert auch selbst immer wieder dieses Auftreten und vor allem auch das zu häufige Gemecker.

Letztlich weiß er aber auch, dass er ein paar „impulsive und emotionale Typen“ in seinen Reihen hat. „Teilweise ist es auch falscher Ehrgeiz, und wir lassen uns zu leicht aus der Ruhe bringen, wenn es nicht läuft“, findet Bauer. Beim SSV ist man ziemlich unglücklich mit dem Abschneiden in der Fairnesstabelle und hofft, dass es nächstes Jahr wieder besser wird. Eine gute Seite haben die vielen Karten aber dennoch: „Die Mannschaftskasse ist bei uns immer gut gefüllt“, sagt Stephan Bauer mit einem Schmunzeln.

Die meisten Spiele absolvierten Kapitän Johann Harbatschek und Stürmer Andreas Auernhammer (je 25). Sie kamen jeweils auf über 2000 Einsatzminuten, was auch noch Fabian Danzer schaffte (23 Einsätze). Sie werden – wie alle anderen auch – in der kommenden Saison am Ball bleiben. Als Neuzugang steht bislang Sebastian Treiber (FC Pleinfeld) fest, „ansonsten  werden wir vor allem die Leute aus dem eigenen Nachwuchs hochziehen“, sagt Trainer Bauer. Festgehalten wird auch an der Spielgemeinschaft mit Fiegenstall (Reserve und U19). Die Vorbereitung startet am 8. Juli. Das klare Ziel lautet dann beim SSV: Klassenerhalt!   

Der Meister-Kader des SSV Oberhochstatt: Michael Hammer, Fabian Frankl, Fabian Danzer, Dominik Wiedemann, Johann Harbatschek (Kapitän), Patrick Mühlöder, Simon Kriegl, Tillmann Schäfer, Andreas Auernhammer, Stefan Auernhammer, Bastian Walcher, Hannes Hager, Dominik Schweinesbein, Niklas Michaelsen, André Münzner, Stefan Karez, Matthias Lehner, Lothar Satzinger, Jonas Ellinger, Max Jarling, Sharif Mohammadi, Philipp Maderholz, Alaa Almohamad, Eugen Rudi; Trainer: Stephan Bauer.

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