Ein Mittagessen für bedürftige Senioren in Weißenburg

31.10.2018, 08:11 Uhr
Ein Mittagessen für bedürftige Senioren in Weißenburg

© Markus Steiner

Die Idee für das neue Projekt hatte Caritas-Kreisstellenleiter Alexandra Trögl. „Gegen Altersarmut in Weißenburg“ sieht vor, dass zweimal pro Woche eine warme Mittagsmahlzeit für einen symbolischen Beitrag von einem Euro angeboten wird. Dadurch soll eine gute Ernährung, die Wertschätzung und das Wohlbefinden der älteren Menschen gefördert werden und dieser Klientel ein attraktives Le­ben in Weißenburg ermöglicht werden, erklärte Trögl bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Oberbürgermeis­ter Jürgen Schröppel (SPD).

Begegnungsstätte für Senioren

Der Mittagstisch soll der Caritas zufolge auch eine Begegnungsstätte für ältere Mitbürger sein und mithelfen, soziale Vereinsamung zu verhindern. Durch das Mittagessen könnten auch Kontakte zur Allgemeinen Sozialberatung in Form einer speziellen Seniorenberatung hergestellt und weitere Unterstützungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.

Damit der Essenstisch für bedürftige Senioren auch durchgeführt werden kann, werden noch ehrenamtliche Helfer sowie Sponsoren gesucht, die Geld für den Mittagstisch spenden. Denkbar wären hier Schröppel zufolge vor allem Firmen oder Unternehmen, die in diesem Jahr auf Weihnachtsgeschenke für ihre Kunden verzichten und stattdessen lieber für den guten Zweck spenden. Das Stadtoberhaupt findet die Idee für den gemeinsamen Mittagstisch so gut, dass er auch dem Stadtrat vorschlagen will, das Projekt über die Gelder der „Hospitalstiftung zum heiligen Geist“ zu bezuschussen. Zudem hofft Schröppel, dass sich auch der eine oder andere Firmeninhaber für das Projekt begeistern kann.

Wenn es sich etablieren sollte, könnte es Trögl zufolge auch auf Bedürftige aller Altersgruppen ausgedehnt werden. Eine Alternative zum Mittagstisch könnte es beispielsweise auch sein, Gasthäuser zu gewinnen, die Gutscheine für ein Mittagessen pro Woche vergeben. Eine weitere Maßnahme könnten „Finanzielle Soforthilfen“ sein, bei denen es um unmit­telbare Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung in aktuellen Notlagen geht. Beispielsweise können wichtige Medikamente, Fahrtkosten zu ambulanten Behandlungen, Brillen, Stromschulden, Reparaturen für Elektrogeräte, Heizöl und Ähnliches finanziert werden.

Ergänzend könnten auch lang gehegte „Herzenswünsche“ durch Spenden erfüllt werden, für die den Senioren das nötige Geld fehlt: kleine Wünsche, die aufgrund einer geringen Rente in unerreichbare Ferne gerückt sind, wie beispielsweise neue Winterschuhe, eine Fahrkarte zu Verwandten, ein Friseurtermin oder ein Café-Besuch. Hier wären „Taschengeld-Patenschaften“, in dem ein Pate gezielt mit einem festen Geldbetrag im Monat einen konkreten Bedürftigen unterstützen kann, möglich, erläuterte die Caritas-Kreisstellenleiterin.

Weitere Angebote

Außerdem könnten für Bedürftige Freizeitangebote zu stark reduzierten Preisen angeboten werden. „Bedürftig“ heißt, dass die Menschen entweder von Sozialhilfe leben oder nur eine niedrige Rente bekommen und sogenannte „Aufstocker“ sind und das auch nachweisen können. Trögl zufolge leben im gesamten Landkreis rund 400 Personen von Sozialhilfe.
Der Nebeneffekt des neuen Angebots: „Senioren nehmen wieder am
sozialen Leben teil und gehen ins Schwimmen, ins Kino oder besuchen andere kulturelle Veranstaltungen“, erläuterte Trögls Kollegin Birgit Struller. Langfristig soll ein gezieltes Un­terstützungsangebot für Senioren im Rahmen des Mittagstisches entstehen, mit einer weiterführenden Anbindung an die Allgemeine Sozialberatung für Senioren. Das Projekt läuft zunächst zwei Jahre.

Weitere Informationen zu dem Projekt gibt es in der Caritas-
Kreisstelle unter Telefon 0 91 41 / 26 16. Die Kontonummer des Projekts „Gegen Altersarmut in Weißenburg“ lautet: Sparkasse Mittelfranken-Süd, IBAN: DE07 7645 0000 0000 0272 78, BIC:
BYLADEM1SRS, Verwendungszweck: „Altersarmut in Weißenburg“.

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