Ein "Super-Abschluss" für die Treuchtlinger Korbjäger

10.4.2017, 08:34 Uhr
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© Uwe Mühling

Gegen Jena war es der insgesamt 18. Erfolg der Spielzeit 2016/1207 (bei acht Niederlagen), was zugleich im siebten Jahr in der 1. Regio die beste Bilanz für die Mannschaft von Trainer Stephan Harlander bedeutet. Die Treuchtlinger schließen die Runde mit dem dritten Platz ab – punktgleich mit dem Zweiten Vilsbiburg und dem Vierten Bad Aibling. Innerhalb dieses Trios musste am Ende der direkte Vergleich entscheiden. Und hier holte sich Vilsbiburg knapp den Vizetitel hinter Meis­ter und Zweitliga-Aufsteiger BBC Coburg. Sichere Absteiger sind bislang Bayreuth II und Herzogenaurach.

Für den VfL und seine Fans war es zum Abschluss der bislang erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte noch einmal ein richtiges Basketball-Fest. Zu Beginn bedankte sich der stellvertretende Basketball-Abteilungsleiter Josef Ferschl bei allen Helferinnen und Helfern (Kasse, Kampfgericht, Verkauf etc.), den Zuschauern sowie bei der Mannschaft und Trainer Harlander für „eine Wahnsinnssaison“. Das Team selbst lief mit einem Plakat für die Fans ein: „Danke“, stand darauf zu lesen und „Ein gemeinsames Ziel  – Start in 168 Tagen“. Damit lenkte die Mannschaft um Kapitän (und Abteilungsleiter) Stefan Schmoll bereits den Blick auf die kommende Runde und will dann den diesmal verpassten Titel und Aufstieg wieder voll in Angriff nehmen.

Coach Harlander freut sich natürlich über die Ambitionen seiner Trup­pe und hat damit auch gleich eine Motivationsgrundlage für die langen Wochen der Sommervorbereitung gelegt. Bei der Abschlussparty trat er allerdings auch ein wenig auf die Bremse. „Für den VfL geht es auch nächste Saison erst einmal darum, zehn Siege zu holen“ – sprich den Klassenerhalt zu sichern. „Allerdings braucht man die zehn Siege auch für höhere Ziele“, hängte der Trainer noch durchaus vielsagend hintendran.
Zuvor hatte er einen ungefährdeten Sieg seiner Mannschaft gesehen.

Top-scorer der Partie war Jenas US-Amerikaner Vincent Garett (27 Punkte), gefolgt vom Treuchtlinger Erfolgsduo Tim Eisenberger (24) und Stefan Schmoll (23). Eisenberger belegte einmal mehr, dass er der effizienteste Spieler der 1. Regio ist, indem er auch noch 17 Rebounds pflückte und sieben Assists gab. Dreistellig punktete einmal mehr Florian Beierlein (15), der diese Saison eine glänzende Entwick­lung genommen hatte. Ein Sonderlob gab es zudem für Claudio Huhn, der beruflich bedingt oft fehlte, im letzten Spiel jedoch mit seinen beiden „Drei­ern“ zu Beginn „alle anderen mitgerissen hat“, wie Stephan Harlander herausstellte.

Zeitweise 36 Punkte vorn

Jena ging durch Glück, Vorname Georg, und dessen Korbleger zunächst mit 2:0 in Front – es sollte aber die einzige Führung für die Thüringer in den 40 Minuten Spielzeit bleiben. Stefan Schmoll mit einem Freiwurf und Florian Beierlein mit einem Zwei-Punk­te-Sprungwurf drehten die Sache auf 3:2 und läuteten damit eine starkes erstes Offensivviertel der Treuchtlinger ein. 28:10 stand es nach den ersten zehn Minuten. Auch im zweiten Durchgang ließen die VfL-Baskets wenig zu, spielten eine gute Vertei­digung und bauten im Angriff ihren Vorsprung bis zur Pause auf 47:22 aus.

Doch damit nicht genug: Im dritten Abschnitt gaben die Gastgeber weiterhin Vollgas – wie sie es im Vorfeld angekündigt hatten –, und beim Zwi­schenstand von 62:26 war die höchste Führung zu notieren. Satte 36 Punkte! Dieses Polster konnten die Gastgeber zwar nicht ganz ins Ziel bringen, weil sie den letzten Abschnitt mit 17:23 den Gästen zum 84:59-Endstand überließen. Dafür hatten alle VfL-Spieler ordentlich Einsatzzeit bekommen. Harlander: „Es war ein Super-Abschluss und ein schönes Spiel für die Fans. Wir haben ein stabiles und gutes Spiel gezeigt.“

An diesem positiven Fazit konnte auch die – sagen wir mal merkwürdige Schlussphase – nichts ändern, an der Jenas Trainer Farsin Hamzei, großen Anteil hatte. Obwohl das Spiel längst gelaufen war, ordnete er drei Minuten vor Schluss bei einer Auszeit an, dass sein Team „Stop the clock“ spielen und die Treuchtlinger damit permanent an die Freiwurflinie holen sollte. Als er dann nochmals eine Auszeit nahm, konterte der VfL mit einer kleinen Ehrenrunde. Die Stimmung koch­te, und als dann endlich Schluss war feierten die Fans ausgiebig ihr Team, während die Gäste auf Geheiß ihres Trainers sogar das vom VfL angebotene Essen ablehnen mussten.

Zum Abschluss waren diesmal „nur“ knapp 500 Besucher in die Turnhalle der Senefelder-Schule gekommen. Das lag zum einen wohl am früheren Beginn, zum anderen am parallel laufenden Fußball-Bundesligaspiel zwischen Bayern und Dortmund und sicher auch am „Final Four“ des Bayernpokals, das tags darauf noch wartete und bei dem die VfL-Baskets erneut jubeln durften.

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