Ein turbulentes Jahr 2019 im Fränkischen Seenland

7.3.2019, 06:00 Uhr
Ein turbulentes Jahr 2019 im Fränkischen Seenland

© Gartenschau

Die publikumsträchtigste Veranstaltung dürfte die kleine Landesgartenschau in Wassertrüdingen sein, die vom 24. Mai bis zum 8. September ihre Tore geöffnet hat. So arg viel Kleines hat die „kleine Landesgartenschau“ allerdings nicht an sich. Vor zwei Jahren schon haben die Arbeiten an den beiden neuen Landschaftsparks begonnen, die die Schau in dem 6000-Einwohner-Städtchen an der Wörnitz prägen sollen. Es werden nicht nur zigtausende Besucher erwartet, es beteiligen sich auch etliche Akteure aus Altmühlfranken. Von der Zukunftsinitiative Altmühlfranken, über die Obst- und Gartenbauvereine, lokale Brau­ereien bis hin zu der Hip-Hop-Band ALC.

Die Gartenschau wird sicher als kräftiger Impuls im Seenland zu spüren sein und dafür sorgen, dass in diesem Sommer im Hinterland des Seenlands recht durchgehend mehr los ist, als das sonst der Fall wäre. Allerdings bleibt es hier bei einem Einmaleffekt, anders als das bei den neuen Freizeiteinrichtungen in der Region der Fall ist. Und da wäre etwa der neue Wakeboard-Park an der Badehalbinsel Absberg zu nennen. Der Übungslift steht schon eine Weile, jetzt aber wird die große Anlage eingeweiht, und in der Szene reibt man sich schon die Hände, denn im weiten Umfeld gibt es keine vergleichbare Anlage. Die Betreiber haben den neuen Wake-Park aber so ausgelegt, dass sowohl Cracks wie auch Anfänger ihren Spaß haben.

Ein turbulentes Jahr 2019 im Fränkischen Seenland

© Wake-Park

In Zusammenhang mit der Eröffnung der Wakeboard-Anlage steht der Umzug des Outdoor-Festivals Heimatrausch am 13. und 14. Juli. Drei Jahre lang bespielte man den Volksfestplatz in Pappenheim samt Wäldern, Hügeln, Flüssen und sonstiger Umgebung, nun verlegt man sich für den vierten Heimatrausch an den See und nutzt das Gelände des neuen Wake-Parks als Basisstation. Ob die Heimaträuschler eines Tages wieder nach Pappenheim zurückkehren oder vielleicht dauerhaft am See bleiben, muss sich noch zeigen.

Anders ist das beim Kloster Heidenheim, das am 9. März nach Jahrzehnten der Diskussion endlich mit neuer Nutzung eröffnet. Die millionenschwere Sanierung der vergangenen Jahre hat nicht nur das historische Gemäuer dauerhaft gerettet, sondern beschert dem Seenland eine weitere spannende Einrichtung, in der man gut Zeit verbringen kann. Noch in diesem Jahr startet der Seminarbetrieb in der Bildungs- und Begegnungsstätte, ab dem Eröffnungstermin ist zudem die hochwertig gemachte Dauerausstellung zur Christianisierung der Großregion zu sehen, bei dem das Kloster Heidenheim eine prägende Rolle spielte. Zudem soll das Kloster Ort für Ausstellungen, Vorträge und Kulturveranstaltungen sein. Ergänzend zieht eine Tourist-Info, ein Pilger-Büro und ein Klosterladen in das sanierte Gemäuer ein.

Neuer Ultralauf im Seenland

Der touristischen Infrastruktur der Region hat das Klosterprojekt nun jedenfalls schon ganz gut getan, denn im Windschatten des Projekts eröffnete nun der neue Klostergasthof im Herzen der Marktgemeinde, der bald auch als kleines Hotel betrieben werden soll. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es im Übrigen auch ab 13. und 14. April in Treuchtlingen im Heumöderntal, wo dann offiziell die dortige Talstation eröffnet. Das Haus soll als Basiscamp für die neuen Mountainbike-Trails fungieren, die ein paar Pedalumdrehungen von der Talstation durch die Wälder führen. Auf jeden Fall wieder ein interessanter Neuzugang für die Outdoor-Szene in der Region.

Ähnliches – wenn auch im Hinblick auf eine Veranstaltung – gilt im Übrigen für einen neuen Extremsport-Lauf im Seenland. Und zwar auf dem auch erst ein paar Jahre alten Seenländer-Wanderweg. Der ist mit seinen 146 Kilometern für den Normalmenschen auf elf Etappen angelegt, die Extremläufer allerdings wollen ihn mal schnell am Stück abrennen. Die neue Veranstaltung richtet sich an Ultraläufer, also jene Sportler, die einen Marathon für die Kurzstrecke halten. Der Start ist am 27. April im Strandhotel Seehof in Langlau.

Auch eine neue Route bringt das Seenland-Jahr 2019. Allerdings eine zum Radeln und nicht zum Laufen. Nach langen Vorbereitungen geht der neue WasserRadweg am 21. Juni offiziell an den Start. Er führt auf circa 460 Kilometern (unterteilt in mehreren Etappen) durch das Fränkische Seenland, das Romantische Franken, den Bayerischen Jura und den Naturpark Altmühltal. Die Ost-West-Ausdehnung geht von Neumarkt in der Oberpfalz bis nach Rothenburg ob der Tauber.

Ordentlich Impulse also, die das Seenland in diesem Jahr neu bekommt. Immerhin darf man nicht vergessen, dass in den vergangenen Jahren bereits ein paar positive Entwick­lungen für Schwung gesorgt haben. Etwa die Schwimmenden Häuser auf dem Brombachsee im Ramsberger Ha­fen, deren Übernachtungszahlen sich erst 2019 richtig niederschlagen werden. Aber auch das Kulturleben rund um den See mit dem Burning Beach in Allmannsdorf, den Liedern am See in Enderndorf und dem Doppelkonzert von Namika und Max Giesinger in diesem Sommer. Alles in allem sieht das schon jetzt nach einer ganz brauchbaren Seenland-Saison aus.

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