Einbrüche in Weißenburg-Gunzenhausen nehmen stark zu

23.3.2015, 15:55 Uhr
Einbrüche in Weißenburg-Gunzenhausen nehmen stark zu

Das macht sich auch in Weißenburg-Gunzenhausen bemerkbar. Zwar hält sich die Zahl der Gesamtfälle immer noch im Rahmen, aber die Tendenz ist besorgniserregend, wie der Chef der Ansbacher Kriminalpolizei Hermann Lennert und  der stellvertretende Polizeidirektor Alfred Kühnel bei einem Pressegespräch feststellten. 31 Fälle von Wohnungseinbruch verzeichnete die Kripo im Landkreis im vergangenen Jahr. 2010 waren es lediglich neun Fälle, seitdem stiegen die Zahlen kontinuierlich an. Und Lennert geht davon aus, „dass sich das offenbar weiter fortsetzt“.

Immerhin bei knapp 40 Prozent der Fälle des vergangenen Jahres blieb es beim Versuch, in gut 60 Prozent allerdings verschafften sich die Einbrecher tatsächlich Zugang zu den Wohnungen und Häusern und durchwühlten den Hausrat auf der Suche nach Verwertbarem. „Es ist oft noch nichtmal der materielle Schaden, sondern die Angst, dass da jemand in der intimsten Sphäre meines Lebens gewühlt hat“, beschrieb Kühnel die Auswirkungen auf die Betroffenen, die im Nachgang oft mit psychischen Problemen zu kämpfen hätten.

Jetzt auch am helllichtigen Tag

Die Vorgehensweise der überwiegend osteuropäischen Diebesbanden hat sich grundlegend geändert. „Vor zwei Jahren haben wir noch vor Dämmerungseinbrüchen gewarnt“, erinnerte Lennert, „das ist jetzt vorbei, jetzt gibt es Einbrüche das ganze Jahr und auch tagsüber.“ Besonders gefährdet sind klassische Wohnsiedlungen, erklärte Kripo-Chef Lennert.

„Wenn Sie mal um 10 Uhr vormittags in eine Siedlung fahren und schauen, wer da da ist, dann wissen Sie auch warum. Die Erwachsenen sind auf der Arbeit, die Kinder in der Schule…“ Ortskerne, mit Geschäften oder bewirtschafteten Bauernhöfen, wo auch tagsüber Betrieb ist, seien für Einbrecher weniger interessant.