Ellinger Brauerei hat neues Craft Beer vorgestellt

18.11.2017, 07:00 Uhr
Ellinger Brauerei hat neues Craft Beer vorgestellt

© Schafhauser

Die ersten bernsteinfarbenen naturtrüben Tropfen standen schon zur Verkostung bereit – in nur halb gefüllten Gläsern. Denn Achtung: Noch wusste niemand, welcher neue Bierstil vor den erwartungsfrohen Gästen stand.  Nur der Duft von Birne und Quitte sollte zunächst in die Nase steigen. Genau so geheimnisvoll hatte sich das Sabrina Müller, die neue Chefin für Marketing und Kommunikation, vorgestellt.

Und dann war es so weit. Fast. Nach der Begrüßung durch die Hausherrin, Katalin Fürstin von Wrede, wurde erst einmal die neue, erweiterte Führungsriege des Hauses vorgestellt. Als Inves­tition in die Zukunft verstärkte das adlige Ellinger Brauhaus kürzlich sei­ne bewährten Führungskräfte um einige neue Experten und Profis aus der Brauzunft. Vorgestellt wurden neben der jungen Braumeisterin Nina Kolb der neue Vertriebschef (Key-Account-Manager) Christian Renner und Werner Sauer als neuer Brauerei-Direktor.

Apropos Braumeisterin: Erste Spuren zu der neuen Bierkreation legte das Ellinger Brauhaus bereits im September, als es bekannt gab, dass von der neuen Braumeisterin – quasi als Einstand – ein neuer Sud eingebraut wurde. Was Nina Kolb also vor gut vier Wochen als noch besonderes Geheimnis angekündigte, wurde nun zur Abendstunde vor rund 60 geladenen Gästen gelüftet: Zur Verkostung kam kein „Fernsehbier“ – nein, eine ganz spezielle obergärige Spezialität wurde vorgestellt, die auf die Bezeichnung „Franken Ale“ hört. Dazu sollte man vielleicht ergänzen, dass „Ale“ (sprich: eil) ein umgangssprachliches Synonym für Bier ist.

Ein anderes Zauberwort, das an diesem Abend umging, lautete „Craft Beer“. Craft Beer ist in der Branche seit Längerem eine Bewegung, eine Philosophie, mit der sich regionale Brauereien von industriellen Massenbieren, den „Fernsehbieren“, absetzen wollen. Oder besser gesagt: absetzen müssen. Als Manufakturen kreieren sie handwerklich gebraute Biere mit individuellen Merkmalen, machen Biere zu einer Art Erlebniswelt. Womit wir wieder in Ellingen wären. Denn auch eine Brauerei wie Fürst Carl, die sich im Wettbewerb der Großen und Marktmächtigen halten und behaupten will, muss sich weiter entwickeln. Will heißen: Man will sich mit Top-Produkten, mit Geschmacksvielfalt und Kreativität vom Wettbewerb unterscheiden.

Mit Ale in die Zukunft

„Regionale, hochwertige Rohstoffe sind dabei für alle Fürst Carl-Biere essenzielle Basis“, meinte die junge Braumeisterin vom Podium aus. Und Sabrina Müller ergänzte am Abend der Präsentation: „Wir wollen eine Vision mit unseren Gästen teilen und die Brauerei in eine erfolgreiche Zukunft führen. Fürst Carl gibt es seit 300 Jahren, und wir wollen, dass die Brauerei mindestens 300 weitere Jahre besteht“, wünschte sie enthusiastisch in Richtung Publikum. Müller ist Biersommelière bei Fürst Carl, und wenn sie über Biere spricht, dann mit einer Begeisterung, die beinahe wehtut. Mit „Liebe und Leidenschaft“ bekennt sich das adlige Haus zu der Herausforderung, weiterhin Biere auf hohem Niveau zu produzieren.

Die Gäste des Abends zeigten sich jedenfalls angetan von der neuen Kreation. Ob sie auf breiter Ebene ankommt, lässt sich bereits auf dem anstehenden Ellinger Weihnachtsmarkt testen. „Franken Ale“ braucht den Erfolg. Und das nicht nur zur Weih­nachtszeit.

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