Ellinger Sommerkeller läuft bestens

4.2.2016, 08:37 Uhr
Ellinger Sommerkeller läuft bestens

© Stephan

„Es ist ganz gut gelaufen bisher“, sagt Rainer Langer. Und dann muss er ein bisschen lachen. Tatsächlich ist es nämlich wohl eher ziemlich glänzend gelaufen. Seit dem 7. November hat der Club im Wald bei Ellingen wieder geöffnet – und die neuen Pächter Rainer und Andrea Langer haben es schnell geschafft, den Laden im Sinne des im vergangenen Jahr verstorbenen früheren Pächters Peter Schneider weiterzubetreiben. Die Location ist zwar etwas angejahrt, aber das hat alles in allem durchaus Charme, wenn es auch jede Menge Arbeit mit sich bringt.

Rainer Langer trifft man in Malerklamotten im Gang des Sommerkellers. Es riecht nach Lackfarbe, er hat einen Pinsel in der Hand „Hier ist schon immer was zu machen. Das ist eine Lebensaufgabe.“ Allerdings eher eine, die er nicht komplett übernehmen will, auch wenn ihm das Renovieren Spaß macht. „Ich habe das gemacht, weil es schade gewesen wäre, die Idee von Peter sterben zu lassen“, erklärt Langer, der in Weißenburg auch seit rund 20 Jahren das Weinzelt auf der Kirchweih betreibt.

Wie lange der Laden dann läuft, muss man in ein paar Jahren sehen. Im Moment kann sich Langer jedenfalls nicht beklagen. Und deswegen hat man veranstaltungstechnisch auch leicht aufgesattelt: aus den zwei Veranstaltungen pro Monat zu Beginn sind eher drei geworden. Und seit November haben die Langers in nur gut drei Monaten schon 16 Veranstaltungen auf dem idyllischen Party-Keller über die Bühne gehen lassen.

„Trockendock“

Inzwischen hat man sich auch auf die Saisonzeiten geeinigt. Am 14 Mai soll Schluss sein. In der Sommerpause gibt es allerdings auch ein paar Veranstaltungen. Die „Trockendock-Party“ wird am Sommerkeller stattfinden, Langer will eine After-Hour zur Weißenburger Kirchweih samt Shuttle-Bus anbieten und auch für ein Benefizkonzert soll Platz sein. Weitere Anfragen für Open-Air-Veranstaltungen würde sich Langer wohl gerne anhören. Im September soll dann der reguläre Club-Betrieb wieder starten.

„Wir haben viele Gäste aus dem Rother Raum und auch aus Spalt und Gunzenhausen kommen die Leute“, erzählt Langer und erklärt sich so auch die Tatsache, dass sein Laden zuletzt fast jedes Wochenende voll war. Die Rote Bar im ersten Stock des Anwesens, das Tanzpavillon aus dem Jahr 1840 und die Gaststube unten sind auf rund 500 Besucher zugelassen. Geht man von den Parkplatzschlangen aus, die sich rund um den Sommerkeller zuletzt bildeten, waren die auch recht regelmäßig da.

Kein neuer Märchenwald

Allerdings ist damit auch eines der Probleme des Sommerkellers angesprochen. Es fehlt an Stellplätzen für die zahlreichen Besucher. Die Schotterfläche direkt vor dem Areal sowie ein frisch eingerichteter zweiter Parkplatz reichen bei weitem nicht. Langer befindet sich deshalb in Verhandlungen mit der Stadt, um weitere Stellplätze bauen zu können. Da es schon zum neuen Parkplatz ein paar Meter zu Laufen sind, bietet sein Security-Dienst inzwischen auch an, weibliche Besucher zu den Autos zu begleiten, erklärt Langer.

Mittelfristig will Langer sich auch Gedanken machen, ob man im Sommer nicht wieder einen Biergartenbetrieb auf dem Keller einrichten kann. „Das wäre hier schon perfekt für so was.“ Allerdings brauche man einen langen Atem, um das Geschäft nach vielen Pächterwechseln in den vergangenen Jahren wieder zu etablieren. Eine Absage erteilte der Weißenburger Geschäftsmann den von Schneider geäußerten Plänen, den Märchenwald wieder aufzubauen, der vor mehr als zwei Jahrzehnten über dem Sommerkeller beheimatet war.

So bleibt es einstweilen, bei dem weißen Plastik-Einhorn, das auf einem der Dächer des Anwesens aus dem Jahre 1770 thront, und seit Peter Schneider das Wappentier des Sommerkellers ist. Immerhin ist so ein Einhorn ja auch eine recht fabelhafte Figur.

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