Enormer Wandel in Weißenburg

13.1.2017, 06:00 Uhr
Enormer Wandel in Weißenburg

© Robert Renner

Der enorme Wandel geht dem OB „manchmal in der öffentlichen Wahrnehmung zu sehr unter, wenn einzelne Apostel darüber schwadronieren, Weißenburg brauche mehr Visionen, oder wenn politische Diskussionen oder manche Leserbriefschreiber den Blick auf das Ganze etwas verlieren“. Das Stadtoberhaupt ist überzeugt: „Weißenburg ist dabei, als Stadt zum Leben und Wohnen, aber auch als Wirtschafts- und Bildungsstandort einen großen Entwicklungssprung zu machen.“

Aufgabe der politisch Verantwortlichen, der Zuständigen im Rathaus und in anderen Behörden, aber auch jedes einzelnen Bürgers sei es, „diese Zukunft aktiv zu gestalten“, rief er zu öffentlichem Engagement auf. Es komme nicht darauf an, „klug und theoretisch daherzureden und zu philosophieren, sondern sorgfältig, entschlossen und demokratisch den Wandel zu gestalten und die Chancen, die sich unserer Stadt bieten, dabei konsequent zu nutzen“.

Auf dem ehemaligen A+B-Gelände vor dem Ellinger Tor verschwindet derzeit eine Industriebrache. An dieser Stelle dankte der OB der Diakonie der Firma KIB aus Nürnberg als In-vestor, dass sie die Chance ergriffen hat, in Weißenburg seniorengerechtes Wohnen zu schaffen.

Auf der anderen Seite der Nürnberger Straße stünden auf dem früheren Bender-Areal schon die Kräne und erste Betonarbeiten seien ausgeführt. Schröppel ist sich sicher: „Die entstehenden Wohnungen und das Gesundheitszentrum werden das Umfeld vor dem Wahrzeichen unserer Stadt bereichern.“ Er dankte der Familie Fürst als Eigentümer, „dass sie sich ihrer Verantwortung für die städtebauliche Entwicklung ihrer Heimatstadt bewusst geworden ist und sich den Vorschlägen des Gestaltungsbeirats ge­genüber offen gezeigt hat“.

Überhaupt sieht das Stadtoberhaupt den vor rund einem Jahr eingerichteten Beirat als große Bereicherung an. Er sei „mit vier ausgewiesenen Architekturexperten besetzt“ und habe sich nicht nur beim Bauvorhaben auf dem Bender-Grundstück „als äußerst wertvolles Instrument für die Meinungsbildung des Stadtrates im Hinblick auf den Städtebau erwiesen“. Schröppel: „Es hat sich einfach gezeigt, dass der Blick von außen durch ein unabhängiges Fachgremium wertvolle Impulse liefert.“

Der eine oder andere Gegner habe deswegen seine ablehnende Haltung inzwischen revidiert. Was gut sei, denn wenn der Wandel in Weißenburg vernünftig gestaltet werden solle, brauche es „den unverstellten Blick von außen auf unsere Stadt und den ein oder anderen damit verbundenen guten Rat“. Jürgen Schröppel ist überzeugt: „Wir tun gut daran, nicht nur im eigenen Saft zu schmoren.“

Auch beim Neulinger-Gelände habe sich der Stadtrat auf Anregung des Gestaltungsbeirats entschlossen, einen Architektenwettbewerb auszuschreiben, um Ideen für die Gestaltung dieses ebenfalls prägenden Gebiets am Stadtmauerring zu bekommen. Es sei nun „sichergestellt, dass die Interessen aller Beteiligten zu einem guten Ausgleich gebracht“ würden. Ziel sei es, „vor einem prägenden Eingang zur Weißenburger Altstadt eine hochwertige Architektur“ ent­stehen zu lassen. Sie soll einerseits der besonderen Lage in unmittelbarer Nähe zum Seeweiher Rechnung tragen, andererseits aber auch „mit den völlig verständlichen wirtschaftlichen Interessen“ des Investors Stefan Kießling in Einklang gebracht werden.

Überhaupt sei es ihm „ein großes Anliegen, Weißenburg nicht nur städtebaulich, sondern auch als Wirtschaftsstandort voranzubringen“, bekundete Schröppel. Die einheimischen Investoren auf dem Bender- und dem Neulinger-Areal seien „zwei Vertreter eines lebendigen Unternehmensstandortes“. Unternehmer, Einzelhändler, Freiberufler, aber auch einige kluge Manager hätten in den vergangenen Jahren viele Arbeitsplätze geschaffen „und mit ihren Steuern auch uns als Kommune sehr geholfen“, so der OB und dankte dafür ausdrück­lich.

Um Weißenburg als Wirtschaftsstandort weiterzuentwickeln, müssten auch neue Gewerbeflächen bereitgestellt werden. Hier sei die Stadt im vergangenen Jahr im Gewerbegebiet West II „entscheidende Schritte wei­tergekommen“. Der OB: „Für den Haushalt 2017 sind nunmehr die notwendigen Gelder für die Erschließung eingeplant, sodass wir dann wieder mehrere Zehntausend Quadratmeter erschlossene Gewerbeflächen im Angebot haben werden.“

Nicht nur mit Blick auf diese Entscheidung dankte der Rathauschef dem Stadtrat „für die sachliche und kollegiale Zusammenarbeit“. Wo es unterschiedliche Auffassungen gegeben habe, seien diese „frei von persönlichen Angriffen ausgetragen“ worden. Dies sei „bei Weitem nicht selbstverständlich“, zeichne das Gremium aber aus. In seinen Dank schloss er alle städtischen Mitarbeiter ein. „Die Fülle an Aufgaben ist nur mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung zu bewältigen“, hob Schröppel hervor.

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