Fanmeile, Schlosskulisse und vieles mehr

WEISSENBURG - Diesen Landkreislauf – es war bereits der 31. – werden Teilnehmer und Zuschauer nicht so schnell vergessen. Eine riesige Fanmeile in Nennslingen, eine zum Teil sehr knackige Strecke mit insgesamt 800 Höhenmetern, schmissige Marschmusik auf dem Weg nach Höttingen, der Zieleinlauf vor der wun­derbaren Kulisse des Deutschordensschlosses in Ellingen – all das und einiges mehr machte das Breitensport-Spektakel im Jahr 2015 zu einem ganz besonderen Erlebnis.

102 Staffeln (fünf mehr als 2014) mit rund 1 200 Läufern waren am Sams­tag ebenso dabei wie gut 200 Helfe­rinnen und Helfer. Der Weg führte in zwölf Etappen von Thalmannsfeld über Nennslingen, Geyern, Kaltenbuch, Oberhochstatt, Niederhofen, den Bismarckturm, Höttingen, den Karlshof und Massenbach in den Zielort Ellingen, wo die Schlussläufer und ihre Mannschaften mit viel Applaus empfangen wurden.

Alle Jahre wieder ist der Landkreislauf auch das „Treffen von Spitzen- und Breitensportlern“, wie es Mode­rator Alexander Höhn passend formulierte und damit zugleich einen Grund für die Faszination dieses Wettbewerbs nannte. Eine wichtige Rolle spielt auch der Mannschaftsgedanke. Es werden keine Einzelzeiten gestoppt, am Ende zählen nur das Ankommen und die Gesamtzeit.
Wobei: Die Gesamtzeit ist vor allem in der Spitze wichtig, wo es diesmal spannende Entscheidungen und fünf verschiedene Sieger gab: M.O.N. (Männer), Geh-Punkt Weißenburg (Frauen), Eintracht Kattenhochstatt (gemischte Mannschaften), Arriba Göppersdorf bei der Jugend und Nennslingen 2.0 bei den Schülern (ausführlicher sportlicher Bericht auf der gegenüberliegenden Seite). „Letztlich“, so drückte es Ellingens Bürgermeister Walter Hasl aus, „darf sich aber jeder als Sieger fühlen.“

Riesenapplaus für Oberhuber

Den größten Applaus bei der Siegerehrung im Festzelt der Ellinger Schützen erhielt eindeutig Karl-Heinz Oberhuber vom Landratsamt. Er hat alle bisherigen 31 Landkreisläufe organisiert und steckt sehr viel Zeit in diese Breitensportaktion. Stellvertretend für alle formulierte Alex Höhn den Dank an den „Mister Landkreislauf“ für dessen „fantastische Arbeit“. Der Dank ging auch an alle Helfer von Feuerwehren, Landratsamt, Rotem Kreuz, an die Kampfrichter sowie an die Polizei für die Streckenabsicherung und die Sponsoren der Sparkassen Mittelfranken-Süd und Gunzenhausen für die Unterstützung.

Besonders viel Arbeit gab es am Start und Ziel. Oberhuber lobte die LG Thalmannsfeld und die Felsenbrauerei Gloßner für die Ausrichtung des Starts (im Beisein der Jura-Bürgermeister Werner Röttenbacher und Günter Obermeyer) sowie die TSG Ellingen, die Jubiläumsschützen Ellingen und das Fürstliche Brauhaus für die Organisation des Zieleinlaufs auf der Schloßstraße zwischen Barockresidenz und Brauhaus.

Auf jeden Fall war es ganz praktisch, von Brauerei zu Brauerei zu laufen, denn für Getränke war bestens gesorgt – und auch für Stimmung: Was die Nennslinger an ihrem Klingenberg zu Beginn der dritten Etappe aufzogen, hat es in dieser Form noch nie gegeben beim Landkreislauf: Am oberen Ende des rund 300 Meter langen Anstiegs standen rund 150 Fans (darunter auch Gemeindechef Obermeyer), die jeden einzelnen Läufer nach oben peitschten. Zwischendrin motivierte auf der gleichen Straße auch noch eine Trommelgruppe die Sportler. Generell schwärmte Organisationschef Oberhuber von der „Laufbegeisterung am Jura“, wo nicht nur landschaftlich viel geboten ist, sondern auch viele Staffeln und Helfer aktiv waren – sogar sämtliche Straßen- und Wegesränder wurden für den Lauf gemäht.

Bei Höttingen hatte sich zudem der Musikzug um Schottland-Läufer Gerhard Gattenmeyer postiert, welcher die Läuferinnen und Läufer in der Schlussphase des Rennens mit Blasmusik antrieb. Ein Weilchen später auf der Schlossmeile gab es dann für viele noch einen Gänsehaut-Moment. Es war trotz wechselhafter Witterung sicherlich die schönste Kulisse aller bisherigen Zieleinläufe.

Die Siegerehrung nahm Landrat Gerhard Wägemann gemeinsam mit den Sparkassenvertretern Rita Smischek und Jürgen Pfeffer sowie der BLSV-Kreisvorsitzenden Brigitte Brand vor. Sie überreichte auch den Wanderpokal an Erwin Zachmann von der schnellsten Mannschaft, die noch immer „ohne Namen“ dasteht. Die Begrüßung im vollen Festzelt übernahm der Schirmherr des Ellinger Schützenfestes, Carl Christian von Wrede. Er zeigte sich begeistert von dem „unglaublichen“ Läuferfest. Und das war auch vollauf berechtigt angesichts ei­ner rundum gelungenen Veranstaltung. Termin für den 32. Altmühlfrankenlauf ist der 2. Juli 2016, Zielort ist dann Sammenheim.