Fast wie "Supertramp" in Weißenburg

1.8.2015, 06:00 Uhr
Fast wie

© Renner

Ein paar Brocken kann der 65-Jährige Deutsch, ansonsten erzählte er in Englisch. Dabei zeigte er sich von Weißenburg begeistert, was sich übrigens auch auf seiner Facebook-Seite widerspiegelt, wo er mehrere Einträge zu der Stadt machte – unter anderem auch vor dem Konzert schon zum Bergwaldtheater, wozu er aus seinem „Logical Song“ zitierte: „And all the birds in the trees, well, they’d be singing so happily, oh, joyfully, oh, playfully, watching me.“

Zu Konzertbeginn schwärmte er ebenfalls von dem außergewöhnlichen Veranstaltungsort. Wenn er so in den Wald blicke, rechne er jeden Moment damit, dass Hänsel und Gretel erscheinen“, scherzte Hodgson und ließ sein Publikum wissen: „Weißenburg is beautiful, Weißenburg is fantastic“.  Auf seine Frage, wer denn von den Zuschauern aus Weißenburg sei, hob allerdings nur eine Minderheit die Hände. Das Konzert lockte tatsächlich eine große Masse von außerhalb an.

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Nicht nur, aber auch wegen des Konzerts waren Besucher bis aus Norwe­gen und England angereist, berichteten Mitarbeiter des Weißenburger Kulturamts.
Egal, woher die Zuhörer auch ka­men, allen riet Hodgson in seiner charmanten Art, ihre Probleme einfach über den Berg hinunterrollen zu lassen und die Musik zu genießen. Er und seine Band würden sie sicher nicht enttäuschen.

Und da hatte der Mitbegründer von „Supertramp“ mit der legendären Stimme tatsächlich nicht zu viel versprochen. Fast zweieinhalb Stunden boten die fünf Musiker auf der Bühne ein außergewöhnliches, absolut hörenswertes Konzert mit lauter Songs aus der Feder von Roger Hodgson. Da durften natürlich „Dreamer“, „Breakfast in America“, „Give a Little Bit“, „Logical Song“, „Take The Long Way Home“, „It’s Raining Again“, „Fool’s Overture“ oder „School“ nicht fehlen.

Nicht nur bei diesen, sondern auch bei vielen Liedern aus seiner Nach-„Supertramp“-Solokarriere sangen die echten Hodgsons-Fans im Bergwaldtheater mit. Im Lauf des Abends wurde es auf der Waldbühne hoch über Weißenburg dann frisch. Doch nicht nur deswegen hielt es etliche im Publikum nicht mehr auf den Sitzplätzen.

Und auch jene Zuhörer, die nicht absolute Hodgson-Fans sind, kamen auf ihre Kosten. Denn viele der von dem Briten komponierten Lieder finden sich mit Sicherheit auch in der Begleitmusik zu deren Tagebuch wieder. Kein Wunder, zählt der Musiker doch zu den erfolgreichsten Kompo­nisten seiner Zeit. Den Gipfel erreichten er und „Supertramp“ – von der Band trennte er sich 1983 – mit dem Album „Breakfast in America“, das 18 Millionen Mal verkauft wurde.

Im Weißenburger Bergwaldtheater präsentierte er all die Songs mit einer fantastischen Band, aus der besonders Multiinstrumentalist Aaron MacDonald herausstach, der vor allem mit seinen Saxofon-Soli das Publikum verzückte.

Zwei Zugaben mussten dann schon sein, bevor das Publikum das Quintett von der Bühne ließ. Hodgson hatte sich zuvor nochmals bedankt, das er „an diesem wunderbaren Ort“ spielen durfte. Er werde sich noch lange an das Konzert erinnern, sagte er. Und ihm nimmt man das ab.   

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