Flüchtlingsunterkunft in Solnhofen geschlossen

3.2.2016, 08:21 Uhr
Flüchtlingsunterkunft in Solnhofen geschlossen

© WT-Archiv

Im Gasthaus „Senefelder Hof“ in der Altmühlgemeinde waren zwischenzeitlich bis zu 25 jugendliche Flüchtlinge untergebracht, die dort ihr „Clearing-Verfahren“ durchliefen und dann in regulären Stand­orten im Landkreis untergebracht wurden – vor allem auf der Wülzburg, in Gunzenhausen und in Muhr am See. Jetzt konnte die Einrichtung in Solnhofen mangels Masse geschlossen werden, wie Jugendamtsmitarbeiter Stefan Lahner im Jugendhilfeausschuss mitteilte.

Hintergrund ist, dass nach einer gesetzlichen Neuregelung auch die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge seit dem 1. November auf das gesamte Bundesgebiet verteilt werden. Da Bayern in den Monaten zuvor weit mehr aufgenommen hatte, als es der Königssteiner Schlüssel vorsieht, werden seitdem jugendliche Flüchtlinge, die ohne Begleitung ihrer Eltern kommen, auf andere Bundesländer verteilt.

Lahner geht davon aus, dass der Schlüssel im Mai wieder ausgeglichen sein könnte, und dann mit neuen Zuweisungen auch für Weißenburg-Gunzenhausen zu rechnen sei. Derzeit gehe man von etwa sechs Jugendlichen pro Monat aus. Da durch Erreichen der Volljährigkeit Jugendliche aus der Vormundschaft des Jugendamts auch immer wieder ausscheiden und zu „normalen“ Asylbewerbern werden, würden immer wieder Plätze frei. Zudem räumte Lahner ein, dass es immer wieder Jugendliche gebe, die nicht in den Unterkünften bleiben, die ihnen zugewiesen wurden und sich stattdessen alleine auf die Weiterreise machen. Von den knapp 20 Jugendlichen, die zunächst auf der Wülzburg untergebracht waren, verschwanden fast die Hälfte auf diese Art und Weise.

Die Not war groß

„Im Sommer war die Not ganz groß, was die Unterbringung anbetraf“, erklärte Lahner im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Landkreis musste hektisch nach Unterbringungsmöglichkeiten für die Jugendlichen suchen, und es sei damals auch nicht abzusehen gewesen, dass hier schnell Besserung eintritt. Die Gesetzesänderung kam laut Lahner „sehr überraschend“ und verschaffte dem Jugendamt Luft zum Atmen. Der Senefelder Hof in Solnhofen sollte ursprünglich von einer Notunterkunft in eine reguläre Einrichtung für Flüchtlinge umgewandelt werden, das aber sei nie geschehen, weil man mit dem Besitzer keine Einigung über nötige Umbauten erzielen konnte, so Lahner.

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