Führungswechsel im Schützengau

10.1.2017, 09:31 Uhr
Führungswechsel im Schützengau

© Uwe Mühling

Das Votum für den 59-jährigen Weißenburger war ein klarer Vertrauensbeweis ohne jegliche Gegenstimme (93-mal Ja, vier ungültige). Kemmelmeier wird den Gau mit seinen 34 Vereinen und Gesellschaften sowie mit insgesamt rund 3350 Mitgliedern in den kommenden vier Jahren führen.

Der neue Vorsitzende, der beruflich als Standesbeamter in Nennslingen arbeitet, ist in Schützenkreisen bestens bekannt. Viele Jahre war er bei der HSG Weißenburg aktiv (unter anderem als Sportleiter), ehe er sich im vergangenen Sommer der SG Pleinfeld anschloss. Auf Gauebene ist er Referent für den Bereich Ausbildung und wird dieses Aufgabenfeld weiterhin betreuen und zwar zusammen mit seiner Tochter Nataly, die zugleich Gaujugendleiterin ist.

Karl Hüttinger als „Vize“

Da sich neben Werner Müller auch dessen Stellvertreter Ralf Bauer (SV Stirn) nach ebenfalls acht Jahren in diesem Amt und über 25 Jahren in der Gauverwaltung nicht mehr zur Verfügung stellte, galt es auch hier einen Nachfolger zu wählen. Vorgeschlagen wurde Karl Hüttinger (Diana Rothenstein), der 94 Ja-Stimmen (bei drei ungültigen) erhielt und künftig als zweiter Gauschützenmeister und „Vize“ fungiert.

Nach diesen beiden geheimen Wahlen wurden die restlichen Vorstands-posten bei der Tagung im Schützenhaus der Zimmerstutzen Kehl per Akklamation und mit jeweils maximalen 97 Ja-Stimmen der Delegierten vergeben: Monika Baier bleibt Gauschatzmeisterin, Karl-Heinz Kögler und Karl Winter sind weiterhin erster und zweiter Gausportleiter, als Revisoren fungieren Markus Bieber und Markus Dürnberger. Was den Schriftführer anbelangt, so musste Kemmelmeier eine kurzfristige Absage des vorgesehenen Kandidaten vermelden. Der Posten bleibt ebenso vakant wie die Gaudamenleitung, wofür Oskar Grimm nicht mehr antrat.

Zur Führungsriege gehören auch etliche Referenten, wobei der neue Gauchef von der Möglichkeit Gebrauch machte, diese zu berufen (und nicht wählen zu lassen). Im Einzelnen sind es folgende Referenten: David Faber (Manager der Sportschützengemeinschaft, SSG), Nico Kemmelmeier (Mitgliederverwalter), Benjamin Reißinger (Bogen), Andrea Krahle und Karl Meier (beide Stellvertreter Bogen), Ralf Bauer (Waffensachkunde), Eveline Nitzsche (Ehrungen), Martin Lotter (Rundenwettkampf) sowie Klaus und Nataly Kemmelmeier (beide Ausbildung). Vakant bleibt hier vorerst der Bogen des Böllerreferenten.

Trotz der Wahlen war die Gauversammlung am Dreikönigstag mehr von der Rückschau als vom Neuanfang geprägt, und das lag vor allem daran, dass Werner Müller einen sehr herzlichen Abschied bekam. Mehrere Redner – darunter auch Landrat Gerhard Wägemann – stellten heraus, dass Müller den Gau in einer schwierigen Zeit nach dem damals recht überraschenden Rücktritt von Rolf Kießlinger übernommen habe.

Werner Müller, der von der Bavaria Dettenheim stammt, war aber nicht nur acht Jahre lang der erste Mann im Gau, sondern war insgesamt 40 Jahre lang in der Gauverwaltung auf verschiedenen Posten ehrenamtlich tätig. Deshalb stellte Wägemann auch he-raus, dass sich Müller „stark mit dem Gau identifiziert“ habe. Bezirksschützenmeister Gerold Ziegler sprach von einem „denkwürdigen Tag“ und nannte den scheidenden GSM den „Kopf des Gaues“.

„Ein Urgestein“

Welche Wertschätzung Werner Müller genießt, war auch daran abzulesen, dass zahlreiche Vertreter aus der Kommunalpolitik (neben dem erwähnten Landrat auch OB Jürgen Schröppel sowie die Abgeordneten Artur Auernhammer und Manuel Westphal) und zahlreiche mittelfränkische Gauschützenmeister zum Abschied nach Niederhofen gekommen waren. Stellvertretend für diese „Zwölf Apostel“ bezeichnete GSM Thomas Stelzig (Fürth) den scheidenden Kollegen als „Urgestein des Gaues Weißenburg“ und überreichte einen Präsentkorb, während Landrat Wägemann das neue Landkreisbuch dabei hatte.

Glastrophäen und einen guten Trunk überreichte zudem Klaus Kemmelmeier an seinen Vorgänger und bedankte sich ebenfalls für dessen außergewöhnliches Engagement. Gleiches hatte Kemmelmeier auch für die anderen „Ausscheider“ Ralf Bauer, Oskar Grimm sowie Böller-Referent Werner Eisen parat und dankte auch ihnen für ihren Einsatz zum Wohle des Schützenwesens. Für Werner Müller, so kündigte Bezirkschef Ziegler bei der Tagung an, werde es beim Mittelfränkischen Schützentag Mitte März in Eichstätt noch eine der höchsten Auszeichnungen des Sportschützenbundes geben.

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