Fulminanter Start in die neue Saison

26.9.2016, 08:20 Uhr
Fulminanter Start in die neue Saison

© Uwe Mühling

Die Treuchtlinger waren topmotiviert und legten gleich zu Beginn einen 11:0-Lauf hin. Man merkte ihnen an, dass sie von ihrem Trainer Stephan Harlander bestens vorbereitet und eingestellt waren. Das erste Viertel ging mit 32:14 an den VfL, das zweite mit 28:18. Der Ball lief wie am Schnürchen durch die eigenen Reihe, es gab starke, oft überraschende Anspiele, konsequente Abschlüsse und mehrere erfolgreiche Drei-Punkte-Würfe. Zugleich verteidigten die Gastgeber in der Defensive hoch konzentriert.

Tempo-Basketball des VfL

Eine 60:32-Pausenführung hat es selten zuvor in der Turnhalle der Senefelder-Schule gegeben. Doch die Treuchtlinger hatten sich diesen Vorsprung mit ihrem variablen, lauf- und einsatzfreudigen Tempo-Basketball redlich verdient. Speziell auf die ers­ten beiden Viertel bezogen stellte Bayreuths Trainer Darko Mihajlovic für sein Team fest: „Defensiv waren wir nicht vorhanden.“ Das spielte dem VfL natürlich in die Karten. Die Partie war im Prinzip zur Pause entschieden.

Fulminanter Start in die neue Saison

© Uwe Mühling

In den Abschnitten Nummer drei und vier konnten die Mannen um Kapitän Stefan Schmoll (22 Punkte) ih­ren Vorsprung sogar noch einen Tick ausbauen. Schmoll selbst war es, der mit zwei Korblegern für die höchste Führung sorgte, nämlich 34 Zähler (91:57, 33. Spielminute). Als die Korbjäger aus dem Altmühltal auf die magische 100-Punkte-Marke zusteuerten, schienen sie ein wenig nervös zu werden und vergaben einige Würfe. Zu­dem wechselte Coach Harlander munter durch. Schließlich war es dem Topscorer des Abends, Tim Eisenberger (insgesamt 30 Punkte), vorbehalten, das Ergebnis in der letzten Minute mit zwei Freiwürfen auf 100 zu schrauben, und er legte auch noch per Korbleger zum 102:71-Endstand nach.

Die rund 600 Zuschauer feierten am Ende ihre Truppe, die nochmals kräftig mit Leuten aus dem eigenen Nachwuchs verjüngt wurde, nachdem sie mit Volker Lang, Florens Remmele und Peter Maischak drei wichtige Stützen verloren hat. Stefan Schmoll, zugleich Abteilungsleiter, spricht denn auch von einem Umbruch. „Das Potenzial, das in der Mannschaft steckt, wird in der ersten Saisonhälfte auf die Probe gestellt. Jedoch hat jeder Spieler unser Vertrauen“, unterstreicht er. Erste Bewährungsprobe bestanden, kann man nach dem Auftaktspiel getrost sagen.

Aus Sicht von Coach Stephan Harlander hat sich das „harte und konzentrierte Training“ bezahlt gemacht. „Wir haben in der Vorbereitung und auch in den vergangenen Jahren viel an Details gearbeitet.“ Ausdrücklich bezog er dabei seinen Co-Trainer Marius Lang mit ein, der die zweite Mannschaft in der Bayernliga coacht und dessen Spieler mehr und mehr Fuß in der „Ersten“ fassen. „Das ist großartige Arbeit, die Marius leistet“, lobte Stephan Harlander seinen „Co“.

Das Match gegen Bayreuth hat für den Trainer gezeigt, „dass wir in unserer Entwicklung den nächsten Schritt vollzogen haben, auch wenn man das nicht in jedem Spiel sehen wird“. Man habe die „hohe Spielin­telligenz“ und „modernen Basketball“ erkennen können, was Harlander besonders an drei Punkten festmacht: völlige Intensität, absoluter Mut und höchste Konzentration. All das habe der VfL in den ersten beiden Vierteln gezeigt. Wenn es etwas zu bekritteln gab, dann war es für den Coach die Tatsache, dass aus seiner Sicht im dritten Viertel die „absolute Hingabe“ in der Verteidigung gefehlt hat. „Wir hätten uns in der zweiten Hälfte noch mehr Selbsttrauen holen können.“

Das war allerdings schon ein biss­chen aus der Rubrik „Klagen auf ho­hem Niveau“. Sein Gegenüber hatte da ganz andere Sorgen: „Wir hatten zu keinem Zeitpunkt etwas entgegenzusetzen“, stellte Darko Mihajlovic nüchtern fest. Einen verdienten Sieg, eine sehr gute Offensive und cleveren Basketball, attestierte der Bayreuther Coach dem VfL. Die Oberfranken um Juniorennationalspieler Jonas Riesner firmieren heuer unter dem Namen „TenneT young heroes“. Das Prädikat „young heroes“, sprich junge Helden, hatten zum Auftakt allerdings die Treuchtlinger verdient, deren Kader ein Durchschnittsalter von 21,2 Jahren hat. Nach der bestandenen Bewährungsprobe wird es für die junge Trup­pe nächsten Sonntag den ersten Härtetest beim TSV Oberhaching-Deisenhofen geben und eine Woche später kommt Coburg.

Die Spielstatistik

VfL Treuchtlingen: Tim Eisenberger (30 Punkte, 6 Rebounds, 3 Assists), Stefan Schmoll (22 Punkte, 8 Rebounds, 6 Assists), Simon Geiselsöder (16 Punkte, davon 2 Dreier, 10 Rebounds), Florian Beierlein (10), Arne Stecher (6 Punkte durch zwei Dreier), Jonathan Schwarz (6), Claudio Huhn (5), Leon Fruth (4 Punkte, 3 Assists), Jonas Rauch (3), Alexandros Mavropoulos, Kevin Vogt, Nico Jahnel.

BBC Bayreuth II: Jonas Riesner (19 Punkte), Nils Dejworek (15 Punkte, 7 Rebounds), David Mann (10 Punkte, 5 Assists), Cedric Karl (8), Marius Adler (7), Julius Seither (4), Philipp Johannes (4), Maximilian Kapp (2), Sebastian Fritsch (2), Johannes Krug.

Die einzelnen Viertel: 32:14, 28:18, 24:22, 18:17; Fünf-Minuten-Takt: 16:4, 32:14, 46:21, 60:32 (Halbzeit), 72:44, 84:54, 93:61, 102:71.

Schiedsrichter: Christian Zang und Lukas Kothmeier; Zuschauer: 600 in der Turnhalle der Senefelder-Schule.

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