Fußballtreff der Raitenbucher Jugendfreunde

29.6.2017, 08:40 Uhr
Fußballtreff der Raitenbucher Jugendfreunde

© Norbert Dengler

Als Bambini kickten die beiden gemeinsam für die DJK Raitenbuch in einer Mannschaft, danach trennten sich die Wege der Talente. Während der inzwischen 22-jährige Schraufstetter über den TSV 1860 Weißenburg, den 1. FC Nürnberg, den FC Ingolstadt 04 sowie ein kurzes Intermezzo bei seinem Heimatverein und bei FC Eintracht Bamberg beim damaligen Bayernligisten VfB Eichstätt landete, ist Kammerbauer bereits seit 2007 für den fränkischen Traditionsclub aktiv. Der 20-Jährige durchlief am Valznerweiher sämtliche Juniorenmannschaften, schaffte in der Vorsaison den Sprung in den Profikader und bestritt bislang 20 Punktspiele für den Club in der 2. Bundesliga.
Kammerbauer gehört auch zum elitären Kreis der DFB-Fußballjuniorennationalmannschaft, auch wenn er bei der WM in Südkorea nicht dabei war. Sein Arbeitgeber stellte ihn – ebenso wie die Teamkollegen Lukas Mühl und Cedric Teuchert – für dieses Turnier nicht frei, da man auf ihre Dienste in den letzten beiden Bundesligaspielen baute. Natürlich sei er ein bisschen enttäuscht gewesen, sagte Kammerbauer damals, aber die Verantwortlichen hätten ihre Entscheidung plausibel dargelegt. Für den 1. FCN ging es um eine bessere Platzierung in der Tabelle und somit vorwiegend um die Fernsehgelder.

Einsatz als Innenverteidiger

Beim Testspiel in Eichstätt probierte Trainer Michael Köllner den Nachwuchsspieler als Innenverteidiger aus und Kammerbauer lieferte eine solide Partie ab. Nach 45 Minuten war aber auch für ihn Schluss, denn in der Halbzeit wurde die komplette Mannschaft durchgewechselt. „Diese Position hat er in der Jugend auch schon ab und zu gespielt“, sagte der Nürnberger Coach nach dem Spiel und meinte: „Patrick ist ein guter und ballsicherer Aufbauspieler. Deshalb wollte ich das mit ihm in der Innenverteidigung gegen eine Mannschaft, die tief steht, testen.“

Ansonsten ist der Raitenbucher nach Köllners Einschätzung „vielseitig einsetzbar“, wobei er dessen Stärken auf der Sechserposition sieht. Ganz allgemein sagt Köllner: „Wenn ein Spieler wie Patrick ein Nachwuchsleis­tungszentrum durchläuft und es bis in den Profibereich schafft, dann weiß man, wie stark er ist. Denn das ist ein harter Wettbewerb. Er ist noch ein junger Spieler, und muss sich da einfügen, wo ihn der Trainer aufstellt. Und natürlich muss er noch immer dazulernen.“

3800 Zuschauer – darunter viele Verwandte, Freunde, Bekannte sowie ehemalige Mitschüler oder aber auch Lehrer von Patrick Kammerbauer – waren in die Domstadt gekommen und verfolgten bei herrlichem Fußballwetter die Partie. Beim VfB kamen auch Michael Panknin (Treuchtlingen) und  Fabian Eberle (Weißenburg) zum Einsatz, Torhüter Jonas Herter (Weißenburg) weilt in den Flitterwochen (siehe auch Bericht unten).

Der VfB führte lange Zeit

Die Eichstätter präsentierten sich von Beginn an als mindestens gleichwertiger Gegner, von einem Zwei-Klassen-Unterschied war überhaupt nichts zu merken. Mit einem abgefälschten Freistoß brachte Fabian Schäll (14. Minute) die Domstädter mit 1:0 in Front, ehe Rückkehrer Sebastian Kerk (75. und 85.) die Partie in der Schlussphase noch drehte. „Verdammt bitter, unglücklich und ärgerlich“, stellte Lucas Schraufstetter fest. Seiner Meinung nach hätte der VfB Eichstätt dem Zweitligisten durchaus eine Niederlage beifügen können. Dies sah auch Markus Mattes so, der VfB-Trainer sagte: „Mit dem Auftritt meiner Mannschaft bin ich zufrieden, mit dem Ergebnis nicht. Dieses Spiel hätten wir nicht verlieren dürfen“, fand der Erfolgscoach des letztjährigen Meisters der Bayernliga Nord.

Nach dem Schlusspfiff waren Patrick Kammerbauer und seine Mitspieler noch einmal richtig gefordert und erfüllten geduldig unzählige Autogramm- und Fotowünsche. „Für uns ist es wichtig, dass die Fans nah an uns herankommen. Deshalb haben wir auch hier in Eichstätt gespielt“, sagte Michael Köllner und Patrick Kammerbauer fügte abschließend hinzu: „Der Platz war nicht optimal und der Gegner gibt in so einem Vorbereitungsspiel gegen uns mehr wie 100 Prozent. Aber wir haben das erfolgreich durchgezogen.“

Keine Kommentare