Großer Bahnhof für Ex-OB

3.5.2012, 08:36 Uhr
Großer Bahnhof für Ex-OB

© Renner

Eingeladen hatte der SPD-Ortsverein. „Beim Essen und Trinken sind Sie aber Gast von Günter Zwanzig“, erläuterte Ortsvorsitzender Gerhard Naß. Eingefunden hatten sich zahlreiche Weggefährten (nicht nur aus der Politik), Vertreter der Wirtschaft und von Vereinen sowie aktuelle und frühere Stadt- und Kreisräte. Besonders freute sich der Jubilar, dass sein engs­ter Mitarbeiterstab aus dem Weißenburger Rathaus mit dem damaligen OB-Büroleiter Alois Endres und dem seinerzeitigen Rechtsdirektor Dr. Matthias Ostermeier an der Spitze gekommen waren. Auch Zwanzigs Familie – seine Frau Erika, sein Sohn, die beiden Töchter, Schwiegerkinder und En­kel – waren nach Weißenburg gereist.

Unter den Gästen waren außerdem neben Landrat Gerhard Wägemann Bundestagsabgeordneter Günter Gloser sowie die beiden früheren und langjährigen SPD-Oberbürgermeister von Erlangen, Dietmar Hahlweg, und Schwabach, Hartwig Reimann.

Letzterer, der Zwanzig schon seit 1958 aus seiner Studentenzeit kennt, erläuterte in seinem Grußwort, dass der Jubilar „einer der großen Experten für die Geschichte der deutschen Studentenverbindungen ist“. Lobende Worte gab es auch von Manfred Gutmann, dem früheren Syndikus der Evangelischen Erziehungsstiftung Nürnberg, deren Geschäftsführer Zwanzig nach seiner Zeit als Wei­ßenburger OB 16 Jahre lang war. Und Bezirksrätin Elke Held überbrachte  die Geburtstagsgrüße sowohl von der SPD-Bezirkstagsfraktion als auch von Bezirkstagspräsident Richard Bartsch.

Auf Zwanzigs Weißenburger Zeit blickte Rainer Messerer, ehemaliger Landtagsabgeordneter und Weißenburger SPD-Ortsvorsitzender, in seiner Laudatio zurück. Erst vier Monate vor der Wahl 1972 habe der SPD-Ortsvorstand beschlossen, einen eigenen OB-Kandidaten zu küren. Zwanzig sei es trotz dieser knappen Vorlaufzeit gelungen, sich gegen den stadtbekannten CSU-Bewerber durchzusetzen.

Während es gleich zu Beginn von dessen OB-Zeit galt, fünf Ortsteile zu integrieren und das neue Verhältnis zwischen der Kreisstadt und dem Landkreis einzuspielen, habe er zu­dem eine neue Geschäftsordnung für den Stadtrat vorgelegt und die Ausschüsse neu zugeschnitten. Und Zwanzig führte schriftliche Unter­lagen zu allen Sitzungen ein. Messerer: „Der Aufgaben gab es vie­le.“

Er erinnerte ferner an die langen Auseinandersetzungen um die Umgehungsstraße. Auch Zwanzigs Hartnäckigkeit beim Umbau der Karmeliterkirche zum Kulturzentrum so­wie die Weichenstellungen bei den Römischen Thermen und dem Römermuseum stellte der Laudator heraus. Auf dieses Thema war schon der amtierende OB Jürgen Schröppel eingegangen, der die Glückwünsche der Stadt aussprach.

Laudator Messerer ließ aber auch nicht unerwähnt, dass Zwanzig Mitte seiner zweiten Amtsperiode Probleme hatte und die SPD ihn für die Wahl 1984 nicht mehr nominierte. Umso bemerkenswerter sei dessen Verhalten danach gewesen. Er habe die Kontakte in die Stadt nie abgebrochen und sei auch im SPD-Ortsverein geblieben.

Messerer hofft, dass Günter W. Zwanzig, der in Erlangen lebt, weiterhin oft nach Weißenburg kommt, beispielsweise zu den von ihm initiierten Neujahrsempfängen und Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Treffen. Das würde wohl auch Karlheinz Mößner begrüßen, der dem Jubilar für dessen En­gagement zugunsten des christlichen Vereins, aber auch um die Weißen­burger Jugend die Verdienstnadel des CVJM Weißenburg und eine Urkunde des CVJM Bayern überreichte. In wenigen Jahren habe sich Zwanzig hier „bleibende Verdienste erworben“.

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