"Großer Fight" in einem besonderen Derby

5.10.2018, 09:04 Uhr

© Uwe Mühling

Bereits in der achten Minute erzielte Michael Höppler das alles entscheidende Tor am Tag der Deutschen Einheit. Er traf mit einer Direktabnahme in den Winkel und ließ den Sportclub jubeln. Danach wäre fast das 0:2 gefallen, doch Daniel Höppler vergab nach einem Pleinfelder Fehler im Spielaufbau frei stehend vor Torhüter Kevin Seitz. In der Folgezeit entwi­ckelte sich ein spannendes und umkämpftes Nachbarduell, bei dem der FCP immer besser ins Spiel kam, aber auch Pech hatte: So traf Burak Bay­raktar bei einem Freistoß nur die Latte. Und es ging weiter mit Standards: Patrick Nachbar verfehlte für Pleinfeld das Ziel, Spielertrainer Michael Lämmermann für Stirn. Kurz vor der Pause scheiterte Kapitän Alexander Bast nach einem schönen Zuspiel in die Spitze am Stirner Torhüter Philipp Trost.

Nach der Pause führte sich der eingewechselte Daniel Herzel gleich gut ein, traf nach einer schönen Einzelaktion aber nur die Latte. Pleinfeld war jetzt feldüberlegen. In der 70. Minute setzte Bastian Schneck einen Kopfball nach Nachbar-Flanke über das Stirner Gehäuse, und auf der Gegenseite zielte Lämmermann bei einem Freistoß über das Tor. Der FCP wurde jetzt immer offensiver, wodurch der SCS zwei, drei gute Konterchancen hatte – die beste davon bugsierte Andreas Bräunlein knapp am Tor vorbei. Pleinfeld versuchte alles, doch SC-Keeper Trost parierte die Schüsse von Nachbar und Bayraktar in der 80. und 90. Minute.

So blieb es beim 1:0 für den SC Stirn, dessen Spielertrainer Michael Lämmermann ein dickes Lob an sein Team aussprach. „Wir gehen aktuell am Zahnfleisch. Umso mehr möchte ich der Mannschaft ein großes Kompliment machen, dass wir nach einer guten ersten Hälfte den Kampf in der zweiten Halbzeit angenommen haben und mit aller Kraft versucht haben, das 1:0 zu verteidigen“, sagte er mit Blick auf die Personalsituation.

Harald Schuster (Zerrung), Jonathan Landwehr (Knöchelverletzung), Tobias Neugebauer (Knieprobleme) und Christoph Halmheu (Nasenbeinbruch) fehlten komplett. Benjamin Schneider (diesmal Kapitän), Andreas Kascher und Martin Gruber spielten angeschlagen. Vor diesem Hintergrund konnte Lämmermann seiner Truppe eigentlich nur einen Vorwurf machen: „Wir hätten schon früher den Deckel draufmachen müssen, denn wir hatten noch einige gute Kontermöglichkeiten, die wir besser nutzen müssen.“ Dem FCP zollte er ebenfalls ein Lob: „Die Pleinfelder haben gekämpft ohne Ende.“

So sah das auch sein Vornamens­vetter und Pleinfelds Spielertrainer Michael Fleischer: „Wir haben einen großen Fight geliefert und sind vor allem in der zweiten Hälfte angerannt. Wir hatten genügend Chancen zum Ausgleich, uns hat allerdings auch das nötige Glück fehlt“, sagte er und erinnerte nicht zuletzt an die beiden Lattenkracher. „Wir sind immer mehr ins Risiko gegangen, was aber leider nicht belohnt wurde“, stellte der Coach nach dem Schlusspfiff des gut leitenden Schiedsrichters Andreas Wüst ebenfalls fest.

Für Fleischer und seinen FCP geht die Derbywoche nach den Spielen gegen Mühlstetten und Stirn schon am Samstag mit dem Match beim SV Großweingarten zu Ende. Für Lämmermann und den SCS (21 Punkte) steht am Sonntag das Auswärtsspiel beim SV Lellenfeld am Programm. Dort will man die Tabellenführung gegenüber den Spielgemeinschaften von Gunzenhausen/Unterwurmbach (19) sowie Pfofeld/Theilenhofen (17) behaupten.

FC Pleinfeld: Seitz, Alexander Bast, Rei­chart, Teufel, Teubel, Bayraktar, Ferrucci, Ludwig, Mödl, Fleischer, Nachbar (eingewechselt: Herzel, Schneck, Sillinger).

SC Stirn: Trost, Benjamin Schneider, Florian Halmheu, Meyer, Kascher, Monatzetter, Gruber, Daniel Höppler, Michael Höppler, Maximilian Schneider, Lämmermann (eingewechselt: Spiegl, Bräunlein).

Schiedsrichter: Wüst (DJK Stopfenheim); Zuschauer: 210; Tor: 0:1 Michael Höppler (8. Minute); Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Johannes Teufel (91. Minute).

Reserven: 2:0 für den FC Pleinfeld; beide Tore durch Sandu Georgel.

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