Großes Interesse an Dettenheimer Jurahäusern

14.4.2016, 12:00 Uhr
Großes Interesse an Dettenheimer Jurahäusern

© Rainer Heubeck

So hat sich der Schreiner Klaus Kattinger entschlossen, das aus dem Jahr 1547 stammende Jurahaus instand zu setzen. Es soll nach der Fertigstellung als Büro und Ferienwohnung genutzt werden. Im Innern konnten sich die Besucher das noch nicht so richtig vorstellen, allerdings erstrahlen schon jetzt alte Gewölbe in neuer Pracht. Im Obergeschoss des Anwesens in der Hauptstraße ist allerdings noch einiges zu tun. So wird das historische Legschieferdach mit den Solnhofener Platten, das auf abgeflämmten Kiefersparren ruht, nebst dem Dachstuhl erneuert werden müssen. Doch da ist der Fachmann selbst im Haus.

Überzeugt von der historischen Bausubstanz und den Möglichkeiten, modernen Wohnkomfort zu integrieren, ist auch Jürgen Kraft. Er renoviert aktuell eine etwa 200 Jahre alte Jurascheune. Sie soll künftig als Wohnhaus genutzt werden. Wie Kraft informier­te, hat die Familie inzwischen auch ein weiteres Jurahaus in Dettenheim gekauft und will dieses renovieren. In der Scheune wurden in den vergan­genen Monaten die tragende Holz­konstruktion und das Dach erneuert. „Wie die Handwerker das damals mit den Balken gemacht haben, ist schon sensationell“, blickte Kraft auf den mächtigen Dachstuhl, unter dem später die Familie leben wird.

Großes Interesse an Dettenheimer Jurahäusern

© Rainer Heubeck

Die beiden Besichtigungsmöglichkeiten in Dettenheim (die auch vom Frankenbund Weißenburg mitbetreut wurden) bildeten auch den Auftakt für das diesjährige Veranstaltungsprogramm des Jurahausvereins und die darin enthaltene Reihe „Tage der of­fenen Jurahäuser“. Fortgesetzt wird Letztere im Mai, Juni und Oktober. Zudem veranstaltet der Jurahausverein auch noch eine Konzertreihe. Auftakt für die „Musik an alten Orten“ ist am 17. Juni in Kinding. Im dortigen Atelierstadel Kraus wird um 19.30 Uhr eine „Guitaromanie“ mit Werken vom Barock bis zur Moderne geboten.

Das gesamte Programm des Jurahausvereins ist im neuen Heft (Nummer 22) abgedruckt, das jüngst erschienen ist.

In dem Heft geht die Jurahaus-Vorsitzende Eva Martiny auch mit dem inzwischen beendeten Jurahaus-Projekt ins Gericht. Ihr Fazit angesichts der eingesetzten Mittel: „Eine vertane Chance.“ Daneben werden das Jurahaus-Museum in Eichstätt, die Mühlen in Treuchtlingen-Wettelsheim, diverse Jurahaus-Renovierungen sowie -Verfälle und die Dämmung mit Po­lystrol beleuchtet.

Letztere ist aus Sicht der Jurahaus-Vorsitzenden schlichtweg „teuer, nutzlos, gefährlich“. Einen mehrseitigen Bericht mit dem Titel „Ein Juradorf verliert sein Gesicht“ hat Josef Seel dem Treuchtlinger Ortsteil Gundelsheim gewidmet. Er stellt dort historische den aktuellen Bildern gegenüber.
 

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