Großes Theater zum Tag der Menschenrechte

8.12.2016, 12:00 Uhr
Großes Theater zum Tag der Menschenrechte

© Gymnasium

„Das Wort Schultheater mag für Außenstehende einen doppelt nega­tiven Beigeschmack haben: einmal als Theater ‚nur‘ von Schülern, also irgendwie unfertig und mehr gewollt als gekonnt, und außerdem als Theater ‚nur‘ für Schüler und ihre Eltern“, heißt es in einem Pressetext des Gymnasiums. Das Oberstufentheater will am kommenden Sonntag beide Sichtweisen durchbrechen und präsentiert sich im Wildbadsaal ganz bewusst der Öffentlichkeit mit „Mutter Afrika“.

Das Stück ist weitgehend unbemerkt schon zweimal auf der Bühne der Schule aufgeführt worden. Es wa­ren nicht zuletzt die Zuschauer selbst, die im Anschluss das Ensemble dazu aufgefordert haben, die Aufführung noch einmal zu wiederholen. Sowohl das Stück als auch die Spielleistung vieler Mitwirkender hatten den Abend zu einem nachhaltigen Erlebnis werden lassen.

Die überwältigende Mehrheit der Spieler musste nicht zweimal gefragt werden und sagte spontan zu, obwohl auch einige Abiturienten dabei sind, die im Juli die Schule verlassen haben. Nur wenige Rollen mussten daher zwi­schenzeitlich neu besetzt werden, etwa weil einer der Spieler für längere Zeit ins Ausland gegangen ist.

Der Termin für die Neuauflage ist bewusst gewählt, schließt er doch unmittelbar an den Internationalen Tag der Menschenrechte an. „Mutter Afri­ka“ thematisiert die Probleme von Rassismus und Sklaverei am Beispiel der holländischen Kolonialzeit. Die Geschwister Aba und Kodjo werden als Sklaven von Afrika nach Südamerika verkauft und getrennt. Sie erleben dort jeweils ihr eigenes Martyrium. Hauptgegenspieler wird der brutale Plantagenbesitzer Soesman.

Ad de Bont hat die realen Berichte aus der Zeit zu bedrückenden Szenen umgeformt, die schon im Juni einzelne Zuschauer zu Tränen rührten. Alle Interessierten sind eingeladen, sich selbst ein Bild zu machen – und zwar sowohl vom Stück wie auch von den Möglichkeiten eines Schultheaters. Der Eintritt ist frei, zur Deckung der Kosten für den Saal und die Aufführungsrechte werden freiwillige Spenden am Ausgang gerne entgegengenommen.

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