Grünes Licht für Sparkassen-Umbau

28.10.2014, 07:58 Uhr
Grünes Licht für Sparkassen-Umbau

© Renner

Der vorberatende Bauausschuss hatte sich ebenfalls schon einstimmig für die Pläne ausgesprochen. Oberbürgermeister Jürgen Schröppel warb nun trotzdem nochmals bei den Stadträten für das Projekt. Man habe die Interessen aller Beteiligten „unter einen Hut“ bringen können. Und es sei „von zentraler Bedeutung, diesen Frequenzbringer in der Altstadt zu halten“, verdeutlichte er.

Das aber wäre wohl gar nicht nötig gewesen. Ohne jegliche Diskussion und Nachfrage gab der Stadtrat dem Vorhaben einstimmig seinen Segen.
Damit können wie geplant im April die Abbrucharbeiten beginnen, die das Altstadtquartier zwischen Spitalkirche und Wildbadstraße deutlich verändern werden. Denn der später angebaute Ostteil des Sparkassengebäudes wird verschwinden und durch einen kleineren ersetzt. Somit wird der Parkplatz an der Wildbadstraße größer. Seit der Fusion mit der Sparkasse Roth-Schwabach zur Sparkasse Mittelfranken-Süd ist der Raumbedarf des Geldinstituts in Weißenburg geringer, weil zentrale Abteilungen in Roth und Schwabach zusammengefasst wurden.

Wünsche des Denkmalschutzes

Der Neubau wird ein Walmdach mit großen Gauben erhalten. Geplant war ursprünglich ein Flachdach mit aufgesetztem Penthouse. Doch damit konnte sich Dr. Markus Weis, der zuständige Gebietsreferent des Landesamtes für Denkmalpflege (LfD), als die Pläne im vergangenen Jahr vorgestellt wurden, nicht anfreunden. Ebenso missfielen ihm vorgesehene Veränderungen an der Fassade des Hauptgebäudes aus den Jahren 1822 bis 1824 und die geplante Entfernung des weitgehend noch originalen Dachstuhls der früheren Mädchenrealschule.

Umplanungen waren daher nötig – und die „dauern eben ihre Zeit“, hatte Vorstandsvorsitzender Hans Jürgen Rohmer noch bei der Jahrespressekonferenz der Sparkasse Mittelfranken-Süd vor rund einem halben Jahr gesagt. Und seine Stellvertreterin Rita Smischek hatte nachgeschoben: „Es gibt tatsächlich noch nichts Neues zu berichten. Wir wollen aber auf jeden Fall in der Altstadt bleiben.“

Genau das aber macht die Sache kompliziert, denn am Standort an der Friedrich-Ebert-Straße, unmittelbar neben Spitaltor und -kirche, galt es, die eigenen Wünsche und Vorstellungen mit den Anforderungen des Denkmalschutzes unter einen Hut zu bringen.

Die Sparkasse wollte – vor allem auch um Barrierefreiheit zu erreichen – die Stockwerke und damit die Fensterposition verändern. Das hätte aber die Gesamtproportionen der Fassade verschoben. Daher lehnte das LfD vor allem die Idee ab, die Geschossanordnung im Inneren komplett zu verändern.

Dem Architekturbüro Hochreiter & Lechner ist es nun gelungen, Barrierefreiheit zu schaffen und trotzdem die Belange des Denkmalschutzes zu berücksichtigen.

Die Stockwerke werden nun nicht verändert, damit bleiben die Fassade zur Friedrich-Ebert-Straße und der Dachstuhl unangetastet. Im Inneren wird weitgehend im Bestand saniert. Die Sparkasse muss nun wohl aber etwas tiefer in die Tasche greifen. Anvisiert worden war zunächst eine Investitionssumme von rund zehn Millionen Euro.

Im kommenden April soll das Gebäude nun voraussichtlich geräumt werden. Der Kundenbetrieb wird übergangsweise auf die andere Seite der Wildbadstraße ins ehemalige Schlehaider-Haus verlegt. Ende 2017 soll dann der Wiedereinzug in die dann neue Hauptgeschäfts­stelle erfolgen. Wie dann die zum Teil angemieteten und zum Teil sparkasseneigenen Gebäude auf der Südseite der Wildbadstraße genutzt werden sollen, ist noch offen.
 

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