Gute Aussichten für Fränkische Backstubn

29.3.2017, 08:39 Uhr
Gute Aussichten für Fränkische Backstubn

© Jan Stephan

„Wir haben erste Maßnahmen vorgenommen, und jetzt läuft es im Betrieb derzeit ziemlich null auf null“, stellt der Insolvenzverwalter fest. „Und das ist nicht bei jedem Betrieb in Insolvenz der Fall.“ Die Vorzeichen für einen dauerhaften Betrieb seien damit „nicht die schlechtesten“, so Raab. Die Substanz der Großbäckerei, die in Ellingen produziert und zuletzt 24 Filialen betrieben hat, ist offenbar ordentlich. Zumindest so ordentlich, dass nach einigen Weichenstellungen aus dem Betrieb heraus keine weiteren Defizite entstehen. Das verschafft dem Insolvenzverwalter Zeit, die Verhandlungen mit Übernahme-Interessenten zu führen.

Und die gibt es, wie Raab versichert. „Wir haben mehrere Interessenten, aber das sind im Moment noch lose Anfragen.“ Die gelte es nun in den nächsten Wochen auf ihre Stichhaltigkeit zu überprüfen. Es gebe Übernahmeoptionen aus dem Betrieb heraus sowie externe Interessenten. „Wenn ein Konkurrenz-Bäcker übernimmt, ist das natürlich nicht ganz einfach, weil der im Regelfall eine eigene Produktion hat“, stellt der Fürther Rechtsanwalt fest. Aber es hätten auch Bäckereien von weiter entfernt Interesse an einer Übernahme be­kundet. „Bis aus Nordrhein-Westfalen sind Anfragen gekommen“, so Raab.

Dass man zuletzt per Stellenanzeige nach neuem Personal gesucht hat, habe damit zu tun, dass einige Mitarbeiter den Betrieb verlassen hätten. „Das hielt sich aber in Grenzen. Wir befinden uns da in einem niedrigen, einstelligen Bereich“, so der Insolvenzverwalter. Außerdem sei man personell ohnehin auf einem niedrigen Niveau gewesen.

Inzwischen sei auch eine der beiden Kündigungen für Filialen in Gunzenhausen zurückgenommen worden, so der Insolvenzverwalter. Das Aus für die beiden umsatzstärksten Filialen hatte Inhaber Helmut Traublinger Mitte Februar für die Zahlungsun­fähigkeit verantwortlich gemacht. Das bestätigte der Insolvenzverwalter, stellte aber fest, dass es auch noch andere Gründe für die wirtschaftliche Krise gegeben habe. Man sei nun etwa dabei, die „Marke aufzupolieren“.

Insgesamt zog der Insolvenzverwalter ein positives Fazit. „Das Verfahren läuft ganz gut, ich bin ganz opti­mistisch, dass wir zu einer Über-
nahme kommen.“ In den nächsten eineinhalb bis zwei Monaten sei mit Ergebnissen aus den Verhandlungen zu rechnen.

Die Mitarbeiter in den 24 Filialen sind hier bereits eingeschlossen. Das Unternehmen mit Sitz in Ellingen hat den Schwerpunkt seiner Bäckereien im Landkreis. Sechs Filialen befinden sich zurzeit noch in Gunzenhausen und drei in Weißenburg. Die Back­stubn ist aber in ganz Westmittelfranken aktiv. Das Geschäftsgebiet reicht von Bechhofen bis Pollenfeld, von Windsbach bis Treuchtlingen. Im Landkreis gibt es weitere Filialen in Ellingen, Nennslingen, Pleinfeld und Treuchtlingen.

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