Hilfe für Peru aus Weißenburg

WEISSENBURG - Die Stiftung casayohana Deutschland steht in den Startlöchern und benötigt Unterstützung. Gegründet wird sie am Samstag, 13. Oktober, im Weißenburger Philipp-Melanchthon-Haus.

Wo für viele die Welt endet, fängt die Hilfe von „casayohana“ an. Es handelt sich um zwei sozial-diakonische Projekte der Marburger Mission in Andahuaylas im Hochland der Anden Perus. Um die Arbeit dort nachhaltig und langfristig zu sichern und zu finanzieren, sowie um in Not- und Akutsituationen schnell und unbürokratisch helfen zu können, wird die Stiftung ins Leben gerufen.

Um 15 Uhr kommt der Stiftungsvorstand, dem Matthias Vogel aus Sachsen bei Ansbach, Gert Graml aus Weißenburg und Katharina Krumpen aus München angehören, zu seiner ers-ten Sitzung zusammen. Um 17 Uhr tagt erstmals das Kuratorium der Stiftung, und ab 19 Uhr wird ein Gründungsfest gefeiert, bei dem es auch eine Liveschaltung nach Peru geben wird.

Dabei wird einiges über die Arbeit in Peru zu erfahren sein. Da ist zum einen das Patenschaftsprojekt Heartbeat. Damit wird Familien mit behinderten Kindern geholfen. Denn es existieren für diese Menschen keine Pflegeeinrichtungen in den Anden. Auch seitens der örtlichen Gesundheitsstellen oder Krankenhäuser gibt es kaum Hilfe. Heartbeat greift den Familien unter die Arme, indem die Mitarbeiter „für die Eltern da sind, sie beraten, anleiten und weiterbilden in der Pflege ihrer Kinder, in der Ernährung, Therapie, etc.“, heißt es in einem Pressetext zur Stiftungsgründung.

Die Mitarbeiter von Heartbeat besuchen die Familien. Bei Schwierigkeiten, egal ob finanziell, materiell oder therapeutisch, wird sofort unbürokratisch geholfen. Viele der Kinder, und mit ihnen ihre Familie, haben bereits Paten hier in Deutschland, die sie mit 30 Euro im Monat unterstützen. Jedoch werden noch viele weitere Paten gebraucht.

Hilfe für Opfer häuslicher Gewalt

Zum anderen gibt es in Peru das Projekt Vidaliberada (befreites Le-ben). Hier finden Kinder und Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt und sexuellen Missbrauchs wurden, Hilfe und einen Zufluchtsort. Sie werden vielfältig unterstützt, erhalten Therapie, Schulungen und Anleitung, um den eigenen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Auch werden sie bei Behördengängen begleitet. Ferner werden Mediatorengespräche mit dem jeweiligen Partner oder in der Familie angeboten.

Doch warum erfolgt die Stiftungsgründung ausgerechnet in Weißenburg? „casayohana“ in Peru leitet hauptamtlich Sabine Vogel. Ihre Schwester ist Annette Büttel, Lehrerin für Latein und evangelische Religionslehre am Weißenburger Werner-von-Siemens-Gymnasium. Sie war ebenfalls schon längere Zeit in Peru. Sie, ihre Schwester und ihr Bruder Matthias Vogel sind die Stifter.

Sabine Vogel lebt und arbeitet seit 2010 in Peru und engagiert sich in einer Provinz, in der knapp 70 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze leben, 43 Prozent der Kinder unter fünf Jahren unterernährt sind und die Analphabetenrate bei Frauen bei 35 Prozent liegt. Die Mehrheit der Einwohner lebt in prekären Verhältnissen, die meisten Häuser bestehen aus ungebrannten Lehmziegeln mit Stroh- oder Wellblechdächern, ohne Fenster, Fußböden und Heizung.

In dieser Hochlandregion in den Anden, soll nun ein neues Zentrum entstehen, das „Casa Yohana“, eine geschützte Einrichtung mit mehreren Gebäuden und einer Gartenanlage zur Selbstversorgung. Beide Projekte,
Heartbeat und Vidaliberada, sollen dort Platz finden. „Ein Schutzraum soll geschaffen werden für die schwächsten und verletzlichsten Menschen – für Frauen und Kinder, die Opfer von physischer, psychischer und sexueller Gewalt wurden, sowie für Kinder mit Einschränkungen und deren Familien“, hat sich die Stiftung zum Ziel gesetzt.

„Wir freuen uns riesig und sind Gott sehr dankbar, dass es nun endlich so weit ist und wir zur nachhaltigen Unterstützung von Bines Projekt in Peru unsere Stiftung casayohana Deutschland gründen können“, sagen Annette Büttel und Matthias Vogel und danken allen, die bereits mitgearbeitet haben.

Weitere Informationen über das Projekt finden sich im Internet unter www.casayohana.com. Wer die Stiftung casayohana Deutschland finanziell unterstützen will, kann dies über folgendes Konto tun: IBAN: DE08 1012 0100 1700 0173 18, BIC: WELADED1WBB, Weberbank Actiengesellschaft Berlin, Verwendungszweck: casayohana allgemein.