Holzinger Feuerwehr bekommt ein Auto

26.7.2017, 12:04 Uhr
Holzinger Feuerwehr bekommt ein Auto

© Jürgen Leykamm

Den Anstoß für die jetzt vollendete Maßnahme lieferte eine Sitzung des Vorstands vor zwei Jahren. So rief es der Vorsitzende Klaus Kraft bei seiner Begrüßung in Erinnerung. Wieder einmal rang man um die beste Lösung für das besagte Dilemma: Umbau oder Anbau? Diesmal wollten sie die Kameraden unbedingt herbeiführen. So folgten „intensive Gespräche“ mit Vertretern der Stadt Weißenburg und der Wehr. Am Ende kamen alle überein, dass es das Beste sei, das Haus vertikal wie horizontal zu vergrößern, um Platz für das neue Auto zu schaffen.

Die Stadt erklärte sich bereit, als Bauherr zu fungieren. Im Gegenzug legten die Holzinger ein enormes Engagement an den Tag: Rund 1 000 freiwillige Helferstunden hieß es am Ende zu verbuchen. Ein besonderer Dank des Vorsitzenden galt dem zweiten Kommandanten Willi Eckert, der die ehrenamtlichen Arbeiten organisiert und delegiert hatte. Den von den Kameraden beim Bau bewiesenen Gemeinschaftsgeist „wünsche ich mir auch für die Zukunft“, so Kraft.

Kommandant Jörg Pfahler ließ die letzten elf Jahre schlaglichtartig Re­vue passieren. Von der Freude über das neue Haus im Jahr 2006 zur Erkenntnis, dass es für ein Feuerwehrauto zu klein ist. Sie kam erst dann, als eine solche Anschaffung zu einem „ernsthaften Thema“ wurde, was lan­ge Zeit nicht der Fall war. Doch die Maße mussten passen – sonst hätte man auf die Förderung bei der Erst­anschaffung eines solchen Gefährts oder auf dieses selbst verzichten müssen.

Im August 2016 hieß es somit Ärmel hochkrempeln: das Haus ausräumen und die Pflastersteine herausreißen. Im September wurde die Bodenplatte betoniert und die neue Mauer angelegt. Im Oktober feierten die Rothelme Richtfest. Im November hieß es die Zufahrt zu pflastern und das Haus innen zu verputzen. Es folgten Tor­einbau, Elektroinstallation, Verlegung des Estrichs und der Innenanstrich. „Somit konnten wir den bewegten Adventskalender wie jedes Jahr im Feuerwehrhaus feiern“, so Pfahler.

„Einmalige Kooperation“

Nach dem Verlegen der Fliesen und dem Anbringen des Außenputzes durften die Kameraden dann heuer im März wieder in ihr Domizil einziehen. Es folgten Restarbeiten wie das Säen des Rasens, der Anstrich der Außenfassade und natürlich das Anbringen des schmucken Wappens. Pfahler dankte den vielen Unterstützern, die „mit Rat und Tat, mit Werkzeug und Maschinen“ zum Gelingen des Vorhabens beigetragen hätten.
Es habe sich um eine „einmalige Kooperation“ gehandelt, so Weißenburgs Oberbürgermeister Jürgen Schröppel. Durch sie konnte ein staatlicher Zuschuss von 28 000 Euro generiert werden. Aufgrund der zusätzlichen enormen Eigenleistung sei die Eigenbeteiligung der Stadt als Bauherr auf „ein paar Hundert Euro“ zusammengeschrumpft – einen Scheck zur Einweihung gab es aus den Händen des OB nun noch obendrauf. „Das war eine echte Punktlandung – die Holzinger haben sich auch wirklich schwer engagiert“, stellte der Rathauschef im Gespräch mit unserer Zeitung fest.

Entstanden sei „ein schönes Zweck­gebäude“, formulierte Stadtbrand­meister Klaus Knaupp. Das Feuerwehrhaus „ist jetzt ausgewachsen“, fügte er hinzu. Mitte November bereits soll das neue Auto in Empfang genommen werden können, stellte er in Aussicht. Beim nächsten bewegten Adventskalender ist es also schon mit von der Partie.

Pfarrerin Ursula Starck bestätigte den Floriansjüngern bei der Segnung, gute Hausbauer zu sein. Sie hätten ihr Haus zwar nicht wie in der Bibel empfohlen auf Fels, aber doch auf einer felsenfesten Bodenplatte errichtet. Seitens der Patenwehr aus Weimersheim sowie der umliegenden Wehren aus Emetzheim und Kattenhochstatt gab es schließlich eine Holztheke für gesellige Anlässe als Einweihungeschenk – die gefüllten Bierkästen, die als tragende Säule hierfür dienen, gab es gleich mit dazu.

Nach dem Festzug ging der offizielle dann schließlich in den gemütlichen Teil über. Musikalisch angeführt wur­de der Tross dabei vom Posaunenchor Emetzheim-Holzingen, der auch die Einweihung feierlich umrahmt hatte.

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