Holzinger Wehr hat endlich ein eigenes Auto

4.12.2017, 08:17 Uhr
Holzinger Wehr hat endlich ein eigenes Auto

© Markus Steiner

„Mit dem Tragspritzenfahrzeug beginnt eine neue Zeit“, sagte der sichtlich stolze Feuerwehrkommandant Jörg Pfahler. Kein Wunder. Denn nach über 50 Jahren Einsatz mit Traktor und Feuerwehranhänger geht eine Ära zu Ende und die Zukunft beginnt. Die Freude in dem Weißenburger Ortsteil war dementsprechend groß, als das lange herbeigesehnte Feuerwehrauto pünktlich am gestrigen Sonntag um 10.30 Uhr auf der Holzinger Hauptstraße an den vielen Ehrengästen und Holzinger Bürgern vorbeifuhr und rückwärts vor dem Feuerwehrhaus einparkte. Das Gebäude hatte im Vorfeld extra umgebaut und verlängert werden müssen, sonst hätte das neue Fahrzeug gar nicht hineingepasst. Den Umbau hatte die Freiwillige Feuerwehr komplett in Eigenregie gestemmt und dabei rund 1000 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet (wir berichteten).

Staatlicher Zuschuss

Durch das große Engagement konnte ein staatlicher Zuschuss von 28000 Euro generiert werden. Oberbürgermeister Schröppel lobte das „gute „Zusammenspiel“ der verschiedenen Akteure und die „einmalige Kooperation“, die es ermöglichte, dass die Eigenbeteiligung der Stadt als Bauherr auf „ein paar Hundert Euro“ zusammengeschrumpft ist. Der Rat-hauschef dankte erneut allen Beteiligten für ihr Engagement und überreichte den Fahrzeugschlüssel an Kommandant Jörg Pfahler.

Holzinger Wehr hat endlich ein eigenes Auto

© Markus Steiner

Der freute sich, dass er der erste Kommandant der Holzinger Wehr ist, der über ein eigenes Feuerwehrauto verfügen darf. Und auf das die Holzinger erst mehrere Jahrzehnte und dann nach der Bestellung noch einmal fast ein ganzes Jahr lang warten mussten. Denn die Lieferzeit für das Auto, das bei der Firma Ziegler in Rendsburg bei Hamburg bestellt wurde, betrug am Ende gut elf Monate. Für die Holzinger Wehr hat sich die Geduld aber dennoch gelohnt. Florian 44/1 ist jetzt so etwas wie ein frühzeitiges Weihnachtsgeschenk, das sechs Holzinger Feuerwehrleute und Gerätewart Thomas Ellinger am Montag vor zwei Wochen persönlich im 800 Kilometer entfernten Rendsburg abholten.

Das neue Auto ist sechs Meter lang, 2,6 Meter hoch, hat eine Gesamtmasse von 4,5 Tonnen und hört auf den schönen Namen „Florian Holzingen 44/1“. Angetrieben wird es von einem 130 PS starken Dieselmotor der Marke Opel. Als Besonderheit ist Florian 44/1 mit einem LED-Arbeitsstellenscheinwerfer, einer LED-Umfeldbeleuchtung  und einer Tragkraftspritze im Heck ausgestattet. Getauft wurde das Fahrzeug von Taufpaten Rudi Kirchdorffer und den einzigen beiden aktiven Feuerwehrfrauen – natürlich standesgemäß mit Wasser. Damit man sich den Namen leichter merken kann, stehen die Initialen auch auf dem Nummernschild: „WUG – FH 441.“

Auch Lektor Andreas Winkler rief den Segen Gottes für das Fahrzeug herab und betonte, welch wichtigen Dienst die Feuerwehrleute für ihre Mitmenschen verrichten würden. Kreisbrandrat Werner Kastner gratulierte zu dem neuen Fahrzeug, das eine Stärkung der Wehr bedeute. Vor 15 Jahren hätte noch niemand geglaubt, dass die Holzinger Feuerwehr einmal ein eigenes Fahrzeug bekomme. „Da hat sich in der Ära Schröppel doch einiges bewegt“, lobte der Kreisbrandrat.

„Krönender Abschluss“

Florian 44/1 bringe zum einen eine Verbesserung des Brandschutzes mit sich, zum anderen steigere ein eigenes Fahrzeug auch die Motivation in der Truppe, glaubt der Kreisbrandrat, der allzeit eine gute Fahrt und möglichst wenige Ernsteinsätze wünschte. Auch Stadtbrandinspektor Klaus Knaupp gratulierte den Holzinger Kollegen und dankte dem Stadtrat und der Stadt Weißenburg für die Unterstützung. Für Feuerwehrvorstand Klaus Kraft ist das neue Auto „der krönende Abschluss“ eines Jahres, in dem es nach der Einweihung des vergrößerten Feuerwehrhauses gleich mehrere Höhepunkte zu feiern gab, auf die alle gemeinsam stolz sein können.

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