Hund vor Discounter in Pleinfeld brutal abgestochen?

23.1.2017, 16:33 Uhr
Hund vor Discounter in Pleinfeld brutal abgestochen?

© Markus Steiner

Wenn es sich nicht um Fake-News handelt, dann ist der geschilderte Fall strafrechtlich betrachtet zwar nur eine Sachbeschädigung. Ethisch betrachtet wäre es eine schreckliche Gräueltat. Laut Gerüchten im Internet soll am vergangenen Samstag vor dem Pleinfelder Penny-Markt in der Ellinger Straße ein angeleinter Jack-Russel-Terrier erstochen worden sein. Die Besitzerin vermutet, dass es sich um einen Racheakt handeln könnte und hofft, dass sie mit Hilfe von Zeugen den Täter finden kann.

"Liebe Pleinfelder, heute wurde vor Penny in der Ellinger Strasse 14 gegen 14:20-14:30 unser kleiner Jack Russel Terrier von einem Dreckschwein erstochen. Haben Sie etwas gesehen oder gehört? Oder vielleicht Jemand, der mit dieser Aktion prahlt... zeigt Herz und Verstand und helft uns!!! Jegliche Hinweise helfen."

Wurde "Lilly" erstochen? Eine Obduktion soll klären, ob die Gerüchte, die im Internet die Runde machen, stimmen können.

Wurde "Lilly" erstochen? Eine Obduktion soll klären, ob die Gerüchte, die im Internet die Runde machen, stimmen können.

Der Post auf Facebook wurde bis Montag weit über 6000 Mal geteilt. Die Kommentare sind - wie so oft in Internetforen - sehr heftig. "Was für ein Psycho macht so etwas?????", fragt ein User mit vielen Fragezeichen.

Hat sich der Vorfall wirklich so zugetragen, wie geschildert? Unsere Nachfrage bei der Polizeidienststelle in Weißenburg wurde sofort weitergeleitet an das Polizeipräsidium Nürnberg, das sich auch wegen gehäufter Presseanfragen jetzt um den Fall kümmert. Die Polizeibeamten aus Weißenburg sind dagegen weiterhin mit den Ermittlungen betraut.

Im Nürnberger Präsidium bestätigte Polizeisprecher Christian Daßler auf Anfrage des Weißenburger Tagblatts, dass der Vorfall am Sonntag bei der Polizeidienststelle in Weißenburg von der Pleinfelder Hundebesitzerin zur Anzeige gebracht wurde. Behauptungen, dass sich die Polizei erst gar nicht um den Fall gekümmert habe, seien somit schlicht falsch, stellte der Pressesprecher klar. Die Hundeleiche wurde zunächst erst einmal auf der Weißenburger Polizeiwache verwahrt. Weil die Ermittlungen derzeit aber noch laufen, könne man noch nicht viel Konkretes sagen, betonte der Pressesprecher.

"Der Hund ist tot"

Nur eines steht für die Polizei bislang fest: "Der Hund ist tot." Am Dienstag hat die Staatsanwaltschaft entschieden, dass sie eine amtstierärztliche Obduktion des Jack-Russel-Terriers anordnet. Erst nach der Obduktion könne man zweifelsfrei sagen, wie der Hund wirklich zu Tode gekommen ist. Das Ergebnis soll möglichst bald in den nächsten Tagen vorliegen. Für Laien sei jedenfalls nicht zweifelsfrei zu erkennen, wie und warum der Hund verstarb, sagte Daßler unserer Zeitung.

Eine Besichtigung des vermeintlichen Tatorts durch unsere Zeitung ergab keine Auffälligkeiten, Blutspuren auf dem Pflaster vor dem Markt konnten wir jedenfalls augenscheinlich nicht entdecken.

Was ist passiert?

Am Montag waren Beamte der Polizeiinspektion Weißenburg noch einmal in Pleinfeld vor Ort und führten weitere Befragungen und intensive Ermittlungen durch. "Wir wollen klären, was überhaupt genau passiert ist", sagte der Polizeisprecher. Er geht zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass es sich bei dem geschilderten Fall nicht um Fake-News, also erfundene Nachrichten, handelt – obwohl es in der Darstellung einige fragliche Punkte gibt.


Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.